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Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Titel: Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter
Autoren: Robert Quint
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Berührung von der magnetischen Halterung löste, und schleuderte sie in die Richtung des Mechanoiden.
    Die Granate explodierte beim Aufprall.
    Und die Welt versank hinter einem Vorhang aus Glut und Wasserdampf. Die Queen No wurde von der gewalttätigen Druckwelle zu Boden geworfen, schlitterte über den Schnee und kollidierte mit einem steinhart gefrorenen Erdhügel.
    Schmerz peinigte sie für einen schrecklichen Moment, bis ihre automatische Biokontrolle eingriff und eine Anzahl Nervenimpulse blockierte. Dumpfe Taubheit blieb zurück. No drehte den Kopf.
    Ein rauchender Krater hatte sich in die Eisödnis gefressen, ein Dutzend Meter durchmessend und halb so tief. Brodelndes Schmelzwasser schwappte in ihm, um rasch zu gefrieren; ein schmutziges Auge im Weiß der Frostwüste.
    Von dem Mechanoiden war nur ein Schlackehaufen übriggeblieben.
    Die Queen No richtete sich auf.
    Sie hörte die Schritte, noch bevor die schlanke Gestalt hinter einer zernarbten Hügelgruppe sichtbar wurde.
    »Gute Arbeit«, erklang die dunkle Stimme der Queen Yella in ihrem Ohrempfänger.
    No schwieg.
    Schließlich standen sich die beiden schlanken, hochgewachsenen Frauen gegenüber. In ihren Silberanzügen und mit dem Purpurband der MS-Maske erinnerten sie mehr denn je an Zwillinge.
    »Zan?« fragte No einsilbig.
    »Sie kommt«, erwiderte Yella.
    Die beiden Frauen warteten. Wenige Minuten später erschien fern im Süden eine silbrig schimmernde Silhouette und kam rasch näher.
    Auch die Queen Zan war groß und schlank, und ihre Gesichtszüge wurden ebenfalls von einer Multisensorischen Maske verborgen.
    »Geben wir das Signal«, sagte sie grußlos.
    Die Queen No hob den linken Arm mit dem schimmernden Reif des Communers, doch bevor sie sich mit dem Einsatzstab in Verbindung setzen konnte, stürzte eine funkelnde, an beiden Polen abgeplattete Kugel vom Himmel. Die beiden Magnetringe des Ringos warfen fahles Licht über das öde, windumtoste Eisland.
    No schürzte nachdenklich die Lippen.
    Hatte man sie – entgegen den Prinzipien, die bei einem Manöver der Schatten Gültigkeit besaßen – doch beobachtet? Das hätte einen eklatanten Bruch des Abkommens zwischen Cosmoralität und der Führung der Schatten bedeutet.
    Ein Schatten war nur so gut wie seine Ausbildung. Die Agenten der Grauen Garden waren bei der Erfüllung ihrer Aufträge ganz auf sich allein gestellt, und die Trainingsprogramme – wie hier auf dieser menschenleeren Eiswelt in der 9. Stellaren Provinz – trugen diesem Umstand Rechnung.
    Um perfekt funktionieren, um im Ernstfall überleben zu können, waren realistische Schulungsmöglichkeiten erforderlich.
    Es spielte keine Rolle, wie ein Schatten seine Aufgabe löste. Wichtig war nur, daß er sie löste.
    Wer beim Training versagte, versagte später auch im Einsatz.
    Deshalb schien es notwendig, die Schulung unter vollkommen realistischen Umständen durchzuführen. Kein Schatten konnte sich darauf verlassen, während eines Manövers im Gefahrenfalle gerettet zu werden. Eingriffe von außen – selbst die Überwachung des Testprogrammes – waren strikt untersagt.
    Hätte sich No den Angriffen der Mechanoiden nicht erwehren können, wäre sie gestorben, ohne daß ihre Kolonnenführerin auch nur den Versuch gemacht hätte, sie vor diesem Schicksal zu bewahren.
    Der Ringo sank tiefer, umhüllt von Schneegestöber, und fuhr die Landebeine aus.
    »Gehen wir«, sagte die Queen Yella leise.
    Die, drei Frauen setzten sich in Bewegung und näherten sich der Rampe, die sich aus der Südpolschleuse hervorschob. Helles Licht fiel aus der geöffneten Luke, gegen die sich eine untersetzte Gestalt abzeichnete.
    Nos Erstaunen wuchs, als sie die Kommandeuse Cho Li erkannte.
    Es ist etwas geschehen, dachte die Queen. Etwas Unvorhergesehenes, etwas, das wichtiger ist als unser noch nicht abgeschlossenes Testprogramm.
    Die Rampe schwankte leicht unter ihren Schritten, und ohne Eile betrat sie zusammen mit Yella und Zan die Schleusenkammer. Knirschend schloß sich hinter den drei Schatten das massive, stählerne Tor.
    »Mein Bedauern«, erklärte die Kommandeuse Cho Li, »ist ehrlich, aber Sie werden Ihr Manöver nicht fortsetzen können. Vor wenigen Minuten traf ein Kurier der Cosmoralität im Anahan-System ein. Er legitimierte sich mit einer Alpha-Order und befahl, das Programm unverzüglich abzubrechen.«
    No starrte die untersetzte, weißhaarige Frau in der grauen Uniform verblüfft an.
    »Ein Einsatz«, brummte die Queen Yella. »Ich dachte
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