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Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Titel: Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer
Autoren: Robert Quint
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dessen Zentrum sich das Podest mit den Gleitern erhob.
    Irgend etwas riß Morgenstern den Boden unter den Füßen weg, und Explosionsdonner machte ihn sekundenlang taub. Fauchende, heiße Luft zerrte an seinem Raumanzug.
    »Can!« rief er und hustete würgend. »Myranda! Wo steckt ihr?«
    Halb betäubt blickte er sich um.
    Im Boden der Halle klaffte ein riesiges Loch. Einige Säulen waren zerborsten. Überall lagen reglose Gestalten.
    Angst griff nach dem Terranauten.
    »Myranda!« brüllte er wieder.
    Dann erblickte er Katzenstein, und Grauen erfaßte ihn.
    Der Treiber befand sich im Zentrum eines bläulichen Leuchtens. Ein riesiges Elmsfeuer, das ihn von Kopf bis Fuß einhüllte. Und sein Gesicht war eine Grimasse, sein Mund zu einem lautlosen Schrei geöffnet.
    PSI-Angriff, dachte Morgenstern. Die Supertreiber …
    Schritte. Schluchzen. Myranda Llan taumelte durch die Staubschwaden. Ihr Gesicht war geschwärzt, und ein blutiger Striemen verunstaltete ihre rechte Wange.
    Nur noch wenige Meter trennten sie von Morgenstern, als sie plötzlich erstarrte. Wie eine Statue stand sie da, mitten im Lauf eingefroren, und dieses gespenstische blaue Leuchten flackerte auf.
    Myranda schrie, doch trotz ihrer heftigen mentalen Gegenwehr konnte sie sich nicht mehr von der Stelle rühren. Das blaue Geflimmer wurde intensiver, und die stämmige Gestalt der Frau verschwamm ein wenig.
    Wie einen eisigen Hauch spürte Morgenstern die zerstörerische psionische Energie, in der die Treiberin gefangen war.
    Ihre Augen traten hervor.
    Ihr Blick erstarb.
    Der blaue Schimmer erlosch, und Myranda Llan stürzte zu Boden wie ein schwerer Baum, der der Wucht der Axthiebe nicht mehr standhalten konnte. Still und reglos lag sie dann da, und Morgenstern wußte, daß sie tot war.
    Tränen rannen ihm über die Wangen, als er sich abwandte und hinaus in den Park stürmte, in Richtung Gleiterpodest.
    Er empfand weder Wut, noch Zorn oder Angst, sondern lediglich eine klamme Resignation.
    Ein Schatten zog seine Aufmerksamkeit auf sich, und mechanisch ließ sich Morgenstern fallen und betätigte gleichzeitig den Feuerknopf des Laserkarabiners.
    Eine Queen.
    Totenbleich sank sie in das rote, kniehohe Gras.
    Morgenstern lief schneller.
    Er dachte an Myranda und an Can und an Max von Valdec, der für ihren Tod verantwortlich war. Wieder schoß der dünne Mann, verfehlte den Graugardisten und entging selbst nur um Haaresbreite einem tödlichen Laserschuß.
    Fast hatte er das Podest mit den wartenden Gleitern erreicht, als plötzlich vor ihm eine uniformierte Gestalt scheinbar aus dem Boden wuchs.
    Der Gardist hielt in der Hand einen entsicherten Stunner. Das Abstrahlfeld der Lähmwaffe verbreitete einen kränklichen Glanz.
    Doch ehe er zum Schießen kam, war Morgenstern bei ihm. Eine eisenharte Faust traf den Terranauten in die Magengrube, und er sank zusammen, um im gleichen Moment dem Kaiser-Grauen den Schädel unter das Kinn zu rammen.
    Der Gardist taumelte, machte eine reflexartige Abwehrbewegung, die Morgenstern mehrere Meter zur Seite schleuderte. Beim Aufprall fiel er auf etwas Hartes; der Stunner!
    Instinktiv rollte er sich ab, ergriff den Stunner und lähmte den Grauen mitten im Sprung.
    Keuchend, mit schmerzverzerrtem Gesicht erkletterte er das Podest und blickte sich hastig um. Durch das zerstörte Portal stürmten mehrere Teams Graugardisten.
    Ein Laserstrahl leuchtete auf und setzte einige Büsche in Brand.
    Morgenstern lächelte mühsam.
    Mit dem Karabiner bestrich er Gras, Bäume und die dicht beieinanderstehenden Ziersträucher, bis sie entflammten und rötliche Feuerzungen den heraneilenden Grauen entgegenwarfen.
    Der kleine Mann hastete weiter.
    Die Zeit verstrich. Er mußte sich verdammt beeilen, wenn er lebend entkommen wollte.
    Einer der Gleiter war eine schnelle, wendige Spezialausführung; vielleicht gehört er Frost oder einer hochrangigen Queen aus Valdecs Streitmacht. Die Einstiegsluke war erwartungsgemäß nicht gesichert, und schweratmend schlüpfte er hinein und ließ sich in den Pilotensitz fallen.
    Er aktivierte die Instrumente.
    Der Panoramabildschirm wurde hell.
    Morgenstern fluchte.
    Einige der Gardisten trugen Kampfanzüge, mit denen sie die Flammen überwunden hatten, ohne verletzt zu werden. Der erste hatte bereits das Startpodest erreicht.
    Der kleine Mann hieb auf die Notautomatik.
    Brüllend schoß der Gleiter in die Höhe und versengte mit seinem heißen Düsenschweif Innenpark und Palast, stieg weiter und weiter dem
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