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Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne

Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne

Titel: Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne
Autoren: Robert Quint
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drehte den Kopf. Prometheus eilte mit langen Sätzen auf sie zu.
    »Nicht allein«, murmelte Isis mit trancegleicher Stimme. »Aber sein Begleiter … Er besitzt eine außergewöhnlich starke Abschirmung. Und … Cloud! Seine Impulse sind wieder verstummt.«
    »Ortsbestimmung!« schnappte der Lordoberst.
    »In Kaisergrad«, erklärte die Clon. »Kommen Sie!«
    Das orangefarbene Glühen der Stadt hatte sich verstärkt. Valdec zögerte, doch Prometheus hastete an ihm vorbei, und ein gewalttätiges Knirschen durchlief die glosende, diffus erkennbare Wand, die Hunderte von Metern hoch emporragte. Risse zeigten sich. Funkelnde, armlange Splitter wirbelten davon, dann brach ein großes Teilstück heraus und segelte in die Ödnis.
    Kaum hatte die scharfkantige Platte den unmittelbaren Einflußbereich Kaisergrads verlassen, gewann sie ihre alte Struktur zurück und nahm wieder das Grau des Protops an, aus dem die Station errichtet war.
    Der Clon stürmte weiter, gefolgt von Valdec und Isis 31.
    Die psychokinetischen Kräfte der beiden Supertreiber schlugen eine breite Bresche in das Labyrinth, das sich vor ihnen auftat.
    Das Orangeglühen legte sich auf Valdecs Raumanzug, und verwirrt registrierte er, wie die Spezialpanzerung allmählich durchsichtig wurde.
    Weiter!
    Die Luft selbst setzte ihm Widerstand entgegen. Valdec schaltete das MHD-Triebwerk ein, und jetzt kam er wesentlich schneller voran.
    Prometheus zerschmetterte fast spielerisch ein Schott und bahnte ihnen den Weg in einen großen Liftschacht, der vermutlich dem Transport sperriger Frachten gedient hatte.
    Rasch stiegen sie in die Höhe.
    »Dieser Druck!« stöhnte Isis.
    Valdec spürte nichts. Natürlich, dachte er, Psioniker sind empfindlicher für die Einflüsse des Weltraum II. Besorgt fragte er sich, ob die Clons der Belastung standhalten würden.
    Nun, zur Not konnte er ihren Willen über das Implantat stimulieren …
    Er lächelte, ohne es zu bemerken. Es war kein angenehmes Lächeln, und Isis, die ihn in diesem Augenblick zufällig ansah, schauderte unter der Kälte, die von dem Lordoberst ausging.
    Mit einem ohrenbetäubenden Donner platzte der Schacht auseinander.
    Prometheus schob sich durch die Öffnung, klammerte sich an einer Verstrebung fest und desaktivierte sein Flugsystem. Die wirbelnden, funkelnden Ringe erloschen. Psychokinetisch holte er dann Isis und Valdec zu sich herauf.
    Der Lordoberst entsicherte seine schwere Handfeuerwaffe.
    Überall das Orange. Irgendwo brüllte ein Mensch in kreatürlicher Pein. Andere Stimmen klangen weiter entfernt.
    »Geradeaus«, sagte Prometheus knapp.
    Sie folgten dem Korridor, der an einigen Stellen noch das Grau des Protops aufwies.
    Eine Inschrift rief Valdecs Aufmerksamkeit wach.
    FORSCHUNGSTRAKT. EBENE 7.
    »Ganz nah«, wisperte Isis. »Wir sind ganz nah. Von Zeit zu Zeit sickern Clouds Gedankenimpulse durch. Seine Abschirmung ist weniger vollkommen als die des anderen.«
    Vorsichtiger bewegten sie sich jetzt.
    Seltsam, daß uns bisher keine Graugardisten begegnet sind.
    Prometheus drehte sich herum, als hätte er Valdecs Gedanken gelesen; doch dies war unmöglich. Die Immunisierung schützte ihn auch vor den Fähigkeiten der PSI-starken Clons.
    »Ich vergaß eine Information, die ich dem sterbenden Bewußtseinsinhalt Tosten Phibas’ entnahm«, erklärte der Clon mit der ihm eigentümlichen Ruhe. »Die Garden-Basis auf Lancia wurde vor rund zehn Monaten aufgelöst. Ich nehme an, Chan de Nouille hat diesen Befehl für alle Welten gegeben, die von Filialen Kaisers beherrscht werden.«
    Prometheus 107 lächelte. »Ich vermute, die Große Graue hoffte, auf diese Weise die Terranauten zu einem Angriff auf Ihre Planeten zu animieren. Allerdings erweist sich dieser Schachzug jetzt als Glücksfall für Ihre Pläne.«
    So ist es, dachte Valdec. Diese Kanaille hat mit allen Mitteln gegen mich gearbeitet, aber jetzt rächt sich ihre Hinterlist.
    Der Korridor beschrieb eine Biegung und das Orange machte dahinter einem stechenden, bösartigen Rot Platz.
    Eine Stahltür tauchte auf.
    Prometheus blieb stehen.
    »Wir sind da.«
    Valdec hob den Laser und zielte. »Öffnen Sie«, befahl er barsch.
    Die Clons konzentrierten sich.
     
    *
     
    Das Transmissionsfeld des Raum-Zeit-Stroboskops, erkannte Scanner Cloud bei genauerem Hinsehen, war außergewöhnlich blaß. Ein Zeichen dafür, daß es zwischen Weltraum I und Weltraum II hin und her pendelte.
    Ein paar Schritte von dem Schwellenfeldgenerator entfernt wallte roter,
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