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Die Terranauten 064 - Planetensterben

Die Terranauten 064 - Planetensterben

Titel: Die Terranauten 064 - Planetensterben
Autoren: Erno Fischer
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mußten, denn die Oxyd-Energien waren ihnen so vertraut geworden, daß sie praktisch nicht unterscheiden konnten, ob ihr Schirm jetzt wirkte oder nicht.
    Aber es gab ein gutes Barometer dafür: die Reaktionen des Carmas!
    Plötzlich wurde er ruhiger. Sein Geist war weit entrückt, jenseits der Wirklichkeit. Wie bei einem Autisten oder gar bei einem geistig Umnachteten; doch die Oxyd-Energien beunruhigten ihn nicht mehr.
    Erst jetzt konnte die Loge mit der eigentlichen Befreiungsarbeit beginnen.
    Sie schickte Bilder von der kahlen Ebene in den Verstand des Carmas, von den Bergen, von den Höhlen, vom gelandeten Raumschiff. Es waren sehr genaue und detaillierte Bilder.
    Nachdem dies geschehen war und der Carma nicht in gewünschter Weise darauf reagierte, übermittelten sie ihm einfach das Bild der Zentrale. Dabei ließen sie auch nicht die anderen Carmas aus, die bewußtlos herumlagen und deren Verstand sich auch in einem Zustand der geistigen Umnachtung befand.
    Die erste Resonanz.
    Etwas wie Erschrecken.
    Natürlich war es kein echtes Erschrecken, sondern lediglich das rassische Äquivalent dazu. Von der Loge wurde diese Reaktion nur mit einer solchen Interpretation bedacht.
    Jetzt bemühte sich der Carma selber, in die Wirklichkeit zurückzufinden.
    Die Superloge analysierte, sondierte, analysierte abermals, paßte sich an, durcheilte die Gehirnwindungen des fremdartigen Wesens und suchte Spuren der Übereinstimmung gewisser Bewußtseinsinhalte.
    Er gab keine Übereinstimmungen.
    Die Carmas hatten eine Vorstellungswelt, die sich grundlegend von der menschlichen unterschied.
    Genauso verschieden waren auch sie!
    Das einzige, was der Superloge zu tun blieb, war die Suche nach Ähnlichkeiten in der Realität.
    Das Universum war überall den gleichen physikalischen Gesetzen unterworfen. Bei aller Verschiedenheit der Lebewesen und der ökologischen Strukturen auf den belebten Welten gab es Dinge, die überall gleich sein mußten.
    Wo der Carma herkam, mußte es beispielsweise Wind und Stürme geben. Licht und Schatten. Inferno und Stille …
    Der Schock war für den Carma so groß, daß sein Verstand sofort wieder ins Vergessen flüchtete.
    Die ganze Arbeit der Loge war umsonst!
    Und das war auch ein Schock für die Loge.
    Quendolain, unterstützt von den Logenmitgliedern, überlegte: Was hat den Carma schockiert?
    Die Antwort lag auf der Hand: Inferno und Stille!
    Sie dachten an die bizarre Form des Raumschiffs und an das Heulen des Windes, der sich in den Verzierungen fing und ein schauriges Konzert erzeugte.
    Der Carma empfand die Disharmonie dieser Geräuschkulisse nur deshalb nicht, weil er absolut taub war!
    Und zwar nicht nur der einzelne Carma, der vor ihnen lag, sondern darüber hinaus alle seine Rassegenossen!
    Dann mußten sie auch stumm sein. Jedenfalls waren sie unfähig, differenzierte Laute wie Sprache zu erzeugen.
    Und dann führten sie ein solches Schiff?
    Die Carmas mußten einfach eine Verständigungsmöglichkeit untereinander haben.
    Quendolain schlußfolgerte: Es ist relativ einfach, mit seinen fremdartigen Gedanken umzugehen, wenn man keine erschreckenden Bilder erzeugt oder etwas wie die Wahrnehmung von Schall bei einem völlig tauben Wesen. Gibt es bei ihnen Telepathie?
    Ein neuer Ansatzpunkt. Die Superloge begann wieder von neuem. Doch als sie sich der Telepathie zuwandte, erzeugte sie in dem Carma etwas wie Erstaunen. Natürlich, er kannte zwar Telepathie, doch war sie für ihn nicht das übliche Veständigungsmittel. Aber was sonst?
    Es dauerte lange, bis die Superloge Antwort auf ihre Fragen fand: Die Carmas waren teiltelepathisch begabt. Sie konnten auf telepathischer Ebene Gefühle austauschen, mitteilen oder einfach auf sich aufmerksam machen.
    Und dann die Sensation für die Supertreiber: Die Verständigung erfolgte über die beiden beweglichen Fühler!
    Von den drei Augen am Kopfteil dienten zwei dem normalen Sehen. Sie waren ähnlich angeordnet wie bei einem Menschen. Also ermöglichten sie auch räumliches Wahrnehmen.
    Das dritte Auge konnte unabhängig von den beiden anderen bewegt werden. Es hatte eine spezielle Funktion: Bei einer Unterhaltung zwischen zwei Carmas richtete sich das »Hörauge« – zwar ein paradoxer Begriff, aber in diesem speziellen Fall durchaus zutreffend – auf die Fühler des »Sprechenden«!
    Dieses »Hörauge« konnte weder Entfernungen schätzen, noch war es zusätzlich zu den anderen beiden Augen einsetzbar. Es reagierte lediglich auf Bewegungen, die es
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