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Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Titel: Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil
Autoren: Arno Zoller
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musterten: Thorna, Narda, Zandra und die Hexe Nayala. Aber trotzdem fühlte er sich nackter als nackt, schutzlos einem fremden Planeten preisgegeben, ohne Waffen, ohne Ausrüstung – und ohne eine Verbindung, weder zu seinen Leuten, noch zu Yggdrasil.
    »Als Gärtner hätte man mir wenigstens eine grüne Schürze gestatten können«, meinte David mit halbem Lächeln. »Haben deine Freundinnen eigentlich was gegen Männer?« Das war an Nayala gerichtet.
    »Das ist wieder mal typisch Mann!« ereiferte sich die junge Hexe. »Daß ihr immer gleich alles so persönlich nehmen müßt! Wenn David eine Frau wäre, müßte sie auch ohne jedes Hilfsmittel oder Kleidungsstück gehen.«
    »Das sähe aber bestimmt hübscher aus«, grinste Farrell. Sofort trafen ihn strafende Blicke der weiblichen Besatzungsmitglieder.
    Claude Farrell wurde sofort wieder ernst. Ein kleiner Knopf in seinem Ohr verbreitete Piepgeräusche. »Beeil dich endlich, David. Die Queen mit dem ulkigen Namen wird unruhig. Wenn wir nicht innerhalb der nächsten Viertelstunde landen, schickt sie uns ein Prisenkommando!«
    »Das soll sie mal versuchen«, knurrte Fehrenbach und strich sich über seine Glatze, die mit Schweißperlen besät war.
    Nayala stieß einen schrillen Pfiff aus. Aus der Ecke des Laderaums erhob sich hinter einem Protopverschlag mittleres Getöse. Eine Krokodilschnauze erschien, zwei wache Äuglein blinzelten, ein lautes »Kraak!« ertönte.
    »Mußt du jetzt ausgerechnet dein Schoßhündchen herausholen?« fragte Asen-Ger.
    »Natürlich«, sagte die Hexe. »Die Sache ist abgemacht mit meinem Clan. Wir tauchen tiefer ein, bis die Luft atembar ist. Dann werfen wir uns aus der Luftschleuse. Mein feines Kerlchen wird uns nach unten tragen. Die Vorteile brauche ich wohl nicht zu erläutern.«
    »Keine Metalle, keine Antriebsquellen«, murmelte Fehrenbach. »Kann praktisch nicht geortet werden. Gute Idee. Ich gehe tiefer und gebe euch über Lautsprecher Bescheid.«
    Er trottete in Richtung Steuerzentrale. Colynn folgte ihm.
    Der Drache Sufnor hatte sich jetzt vor David und Nayala aufgebaut. Sein Körper war ungefähr pferdegroß, aber wenn er seine Schwingen entfaltete, fand er keinen Platz im Laderaum. Seine Krokodilschnauze mit den spitzen Zähnen schien dauernd zu einem Grinsen verzogen zu sein.
    »Er freut sich schon«, meinte Nayala.
    »In fünf Minuten ist es soweit«, meldete sich Fehrenbach über Lautsprecher.
    Die TASCA hatte ein paar sanfte, fast unmerkliche Kurskorrekturen vorgenommen. Zischend strichen die ersten Luftschichten an der erhitzten Außenhülle vorbei.
    David terGorden betrachtete etwas zweifelnd den Drachen. Er hatte dessen unglaubliche Flugkünste und schier unerschöpflichen Kräfte auf und in Rorqual erlebt, aber würde er den Flug durch die oberen dünnen Gasschichten des Planeten durchstehen – und das mit zwei Personen auf dem Rücken?
    Als David hinter Nayala auf den Drachen stieg, verzog er keine Miene.
    Der Drache Sufnor trottete auf mentalen Befehl der schönen, jungen Hexe auf die Luftschleuse zu, die sich langsam öffnete. Nayala drehte sich kokett zu David um. »Du mußt mich jetzt fest umfassen«, sagte sie und drehte ihm ihren schlanken, wohlproportionierten Körper entgegen.
    »Das ist einfach ungerecht!« schimpfte Narda. »Keine Verpflegung, keine Waffen, keine Werkzeuge, keine Kommunikationsmöglichkeiten. Anstatt dankbar zu sein, daß wir hier einen Ableger Yggdrasils pflanzen wollen, machen die Hexen das fast unmöglich.«
    Nayala hielt den Drachen an, der schon unruhig mit den Flügeln zuckte. »Dankbar sein?« höhnte sie. »Wir brauchen euren Yggdrasil nicht. Wir legen keinen Wert auf interstellare Weltraumfahrt. Unsere Welt genügt uns. Wir leben vernünftig, beuten unsere natürlichen Rohstoffe nicht bedenkenlos aus. Es ist ein Wunder, daß der Rat überhaupt zugestimmt hat, und ihr habt eine faire Chance!«
    Das schöne Gesicht der jungen Hexe war dunkel vor Zorn. So wütend hatten die Terranauten sie noch nie gesehen.
    »Beruhige dich, Nayala«, sagte Asen-Ger leise. »Wir danken dir und deinem Clan, aber du mußt unsere Sorge verstehen. Sorge um David und um Yggdrasil. Von beiden hängt das weitere Schicksal der Terranauten ab – und der Menschheit.«
    »Wo finde ich euch wieder?« fragte David terGorden.
    »Wir werden zunächst in Transit City landen«, sagte Asen-Ger, »und die Queen beruhigen. Wir werden versuchen, dort auf dich zu warten. Notfalls treten wir in telepathischen
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