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Die Terranauten 058 - Das Herz von Rorqual

Die Terranauten 058 - Das Herz von Rorqual

Titel: Die Terranauten 058 - Das Herz von Rorqual
Autoren: Henry Roland
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einzugreifen und ihre Egosphären durch den Einsatz einer semipsionischen Sonde vor dem Vergehen zu bewahren, als ihre Körper auf jener für Sauerstoffatmer unbewohnbaren Welt im Absterben begriffen waren, wohin der todgeweihte, schon umnachtete Weltenbaum auf Onyx sie verhängnisvollerweise versetzt hatte. Der Schock des Sterbens, der Schock der Rettung … Hege Krotzer erinnerte sich nur mit Grausen an die erste, für ihre geistige Gesundheit äußerst kritische Zeitspanne, nachdem ihre Egos in der Form des Tripsychogons ein anderes, vorläufiges Zuhause gefunden hatten.
    Zalia zog Krotzer vor eine Fläche, die ihre Spiegelbilder zurückwarf. Die Spiegelungen waren klarer und verzerrungsfreier als in bestem Kristallglas.
    Zuerst erkannte er sich kaum wieder. Seine persönlichen Eigenheiten waren erhalten geblieben, aber sein neuer, ersatzweiser Körper war größer, die Schultern waren nicht länger schief, seine Glieder zeichneten sich nun durch bessere Proportionen aus, waren muskulöser, die Mickrigkeit seiner ursprünglichen, natürlichen Gestalt war vollkommen behoben worden. Er spannte die Muskeln seiner Arme. Stark. Stark. Er konnte es kaum fassen.
    »Bedeutet’s dir jetzt nicht doch etwas?« hörte er Zalia wie durch eine Wand fragen. Auch ihre Zunge war noch schwer.
    »Ich weiß nicht …« Er schüttelte erneut den Kopf. Seine Gesichtszüge waren im wesentlichen unverändert, aber weniger zusammengedrückt als früher; sie korrespondierten mit der allgemein verbesserten Proportionalität seines Körpers. »Ich weiß es nicht.« Doch er fühlte seine Entschlossenheit, den positiven Eindruck, den seine überarbeitete Erscheinung auf ihn machte, zu leugnen, sich zusehends zersetzen.
    Zufrieden? Krotzer erkannte die telepathischen Individualschwingungen des Lenkers. Entsprechen die Resultate meiner minimalen genmodifikatorischen Eingriffe deinem Geschmack?
    Ich will sie nicht kritisieren, dachte Krotzer. Er wußte, daß der Lenker seine Gedanken auf jeden Fall, auch nach dem Fortfall der artifiziellen telepathischen Befähigung, lesen konnte. Allerdings … hat die Rückkehr in diese Körper auch Nachteile. Zalia und ich … und Nanuk … Wir haben uns sehr an den geistigen Kontakt gewöhnt, und nun … Er hob seine neuen, breiteren Schultern.
    Wo soll da das Problem liegen? Krotzer meinte, er könnte eine gewisse Verschmitztheit des Lenkers spüren. Einen Augenblick lang machte die Gegenfrage des Superwesens ihn ratlos. Dann wirbelte er herum und sah Zalia an.
    Er konzentrierte sich, versuchte, in den immateriellen Griff seines Geistes zu bekommen, was er als Bestandteil des Tripsychogons so freizügig angewendet hatte. Sein Bewußtsein sandte Impulse aus, tastete, suchte, und da … Zalia!
    Wir können uns noch immer telepathisch verständigen, wir sind noch Telepathen! Zalias geweitete Augen zeugten vom Umfang ihrer Verblüffung.
    Krotzer erahnte mehr denn je, wieviel vom normalen Guten und Schönen eines Menschen noch in ihnen schlummerte; er hoffte, daß es ihnen einmal gelingen würde, die geistigen Reflexe und Fixierungen, die aus ihrer Grauen-Konditionierung resultierten, völlig zu überwinden. Er tastete weiter, lokalisierte Nanuks schlichtes Ego, erkannte erstmals das ganze Maß unsklavischer Treue und gutmütiger Zuneigung in dem ungezähmten, ungestümen Hund …
    Keine Sorge, äußerte sich der Lenker. In euren Zweitausgaben verbirgt sich für euch noch so manche besondere Überraschung. Ich habe große Pläne mit euch. Große Pläne, die bis an die Grenzen des Universums reichen.
    ENDE

In der nächsten Woche erscheint als Band 59:
     
»Eine Welt für Yggdrasil«
    von Arno Zoller
     
    David terGorden und seinen Gefährten ist die Rückkehr von Rorqual tatsächlich gelungen. Sie materialisieren an Bord der TASCA, die im Barnum-System im Sonnenorbit versteckt ist. Doch es bleibt abzuwarten, ob sie dort nicht vom Regen in die Traufe geraten.
    David braucht EINE WELT FÜR YGGDRASIL, einen Planeten, der den Samen für eine neue Yggdrasil aufzunehmen bereit ist. Bei der verworrenen politischen Situation auf Terra scheint dort im Augenblick die Lage für die Einpflanzung zu gefährlich. Adzharis bietet sich an. Doch die Drachenhexen halten nicht viel davon, ihre Welt zu einem Zentrum der neuen Treiberraumfahrt zu machen. Sie fürchten die damit verbundenen Veränderungen ihres Lebens und steilen David vor eine schwere Prüfung. Ganz allein auf sich gestellt muß der Erbe der Macht in der Einöde
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