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Die Terranauten 057 - Fahrt zum Ende der Welt

Die Terranauten 057 - Fahrt zum Ende der Welt

Titel: Die Terranauten 057 - Fahrt zum Ende der Welt
Autoren: Robert Quint
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Energie …
    Dann folgte ein weithin hallender, tosender Donnerschlag. Im gleichen Augenblick wich der Schmerz. David riß die Augen auf.
    Vor ihm in der warmen Asche standen Asen-Ger, Narda, eine ihm unbekannte, schwarzhaarige, attraktive Frau und ein riesiges, blaugeschupptes Wesen, das nichts anderes als ein Drache sein konnte.
     
    *
     
    »Also ist Rorqual bereits vollständig abgeschottet«, sagte David terGorden nachdenklich, als Asen-Ger mit seinem Bericht über die Geschehnisse auf Adzharis fertig war. »Es gibt keine Möglichkeit mehr, über das Dimensionstor in den normalen Weltraum zu wechseln?«
    »Nein«, bekräftigte Asen-Ger. Sein bronzenes Gesicht war ernst. »Und die Drachenhexen können uns nicht zurückholen. Wir können sie von hier aus nicht mal auf dem PSI-Weg noch kontaktieren.« Wie David begriff er, daß dies ein doppelt schwerer Schlag für die Terranauten war.
    Der Samen war fort – und der Rückweg versperrt.
    Wie sollten sie unter diesen Umständen den Vertrag mit dem Konzil erfüllen? Sie waren gefangen. Auf Rorqual.
    Der Erbe der Macht musterte aus den Augenwinkeln Nayala del Drago. Die junge Frau vom Planeten Adzharis stammte – genau wie seine Mutter Myriam – aus dem Klan der Drago. Und nur aus diesem Grund hatten sich die Drachenhexen aus dem Versiegelten Land bereit erklärt, Asen-Ger und Narda bei der Suchaktion nach David zu helfen.
    Zu einem hohen Preis: Narda hatte sich verpflichten müssen, sich auf Adzharis unter Anleitung der Klanmütter zu einer Drachenhexe ausbilden zu lassen.
    David runzelte unwillkürlich die Stirn, als er feststellte, wie betroffen er bei dem Gedanken war, daß Narda für einige Zeit nicht mehr bei ihnen sein würde.
    Fraglich war jedoch, ob auch diese Verpflichtung überhaupt erfüllt werden konnte. Es grenzte schon fast an ein Wunder, daß es Asen-Ger mit Hilfe der ungeheuren PSI-Kräfte der Drachenhexen gelungen war, einen Weg durch Weltraum II hierherzufinden.
    Layla, die Islahami-Tochter, trat zu ihm. Ein warmer Ausdruck lag in ihren Augen. In den vergangenen Wochen hatten sie viele Abenteuer erlebt. »Es ist Zeit, daß wir aufbrechen«, sagte sie nur. Das reichte. Islahami verloren nicht viele Worte. Aber der Blick aus ihren Augen sagte weitaus mehr. »Unser Volk braucht uns.«
    David nickte wie betäubt. Er konnte an fast nichts anderes mehr denken als daran, daß sie auf Rorqual festsaßen.
    Und während sich die Islahami zum Aufbruch fertigmachten, verabschiedeten sich auch Marcel d’Guinne und seine Begleiter. Für sie war Rorqual immer sein Zuhause gewesen, und daran hatten auch die Naturkatastrophen der letzten Tage und Wochen nichts ändern können. Diese Welt war die einzige, die sie kannten, und trotz allem liebten.
    David sonderte sich ab. Er trat an den verkohlten Mammutbaum heran, den Ableger, den Yella, die Helferin, gehütet hatte.
    Farrell trat an seine Seite.
    »Vielleicht«, sagte er ruhig, »ist es besser, wir gewöhnen uns recht schnell an den Gedanken, hierbleiben zu müssen.«
    Colynn, der diese Worte zufällig gehört hatte, stieß ein abfälliges Schnaufen aus.
    »Jetzt ist es soweit«, brummte er. »Ich habe ja immer gewußt, daß dieser Nikotindunst eines Tages seinen Verstand benebeln muß. Man kann Rorqual nicht mehr durch das Dimensionstor verlassen. Na gut. Aber vielleicht gibt es noch eine andere Möglichkeit.«
    »Ja«, sagte Farrell und nickte eifrig. »Zu Fuß.«
    »Ohne Yggdrasils Samen, ohne die Möglichkeit, damit ins Sternenreich zurückzukehren, ist ohnehin alles aus. Wenn wir den Vertrag mit dem Konzil nicht erfüllen, werden die Verantwortlichen auf der Erde die Kaiserkraftraumfahrt wohl oder übel wieder forcieren. Die Warnung Cantos’ und der Angriff Gorthaurs sind eindeutig. Die Entitäten werden ein zweites Mal zuschlagen. Und ob die Menschheit dann noch einmal so glimpflich davonkommen wird wie beim ersten Angriff, ist zweifelhaft.«
    »Wenn ich diesen Nordstrom in die Hände kriege, drehe ich ihm seinen ungewaschenen Hals um«, versprach Farrell ernsthaft.
    Die Islahami und die Mannen Marcel d’Guinnes brachen auf. Es war eine lange Kolonne, die aus dem Tal der grünen Blumen herausmarschierte und bald außer Sicht geriet. Die Verhältnisse auf Rorqual hatten sich in den letzten Tagen weitgehend beruhigt. Für sie war ihre Welt also wieder in Ordnung.
    Für die Terranauten hingegen …
    »Kraak!« machte der Drachen Nayalas und näherte sich mit züngelnder Zunge David terGorden.
    »Liebes
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