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Die Terranauten 056 - Die Drachenhexen

Die Terranauten 056 - Die Drachenhexen

Titel: Die Terranauten 056 - Die Drachenhexen
Autoren: Conrad C. Steiner
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bisherigen freien Status entziehen und unser Land an den Unterhaltungskonzern Music Minus One verpachten. Mit anderen Worten: Wenn wir uns nicht dagegen wehren, werden wir in Kürze in einer Art Freiluftgehege leben und uns Zehntausenden von Jägern gegenübersehen, die uns aller Wahrscheinlichkeit nach für irgendwelche exotischen Tiere halten.«
    Simone kniff die Augen zusammen und sagte empört: »Das wird keine Lobopelta hinnehmen. Was meint ihr dazu, meine Brüder und Schwestern?«
    Die anwesenden Bergarbeiterinnen und deren Männer murmelten zustimmend.
    »Wir sind nicht wehrlos«, sagte eine der Frauen. »Wenn sie sich blutige Nasen holen wollen, sollen sie nur kommen!«
    Ich glaube, sie sind bereits da, sagte in diesem Moment eine Stimme in Nayalas Kopf. Vor der Hügelkuppe wird geschossen!
    Ein Weckimpuls riß die übermüdeten Pheidolen aus dem Schlaf. Nayala fühlte sich von einer Welle zum Kämpfen entschlossener Geister aus dem Gemeinschaftsraum gespült und stürmte nur wenig später in das Drachennest, wo Sufnor und einige andere seiner Art bereits unruhig mit den Füßen scharrten. Auf der Landeplattform erklang das laute Rascheln sich ausbreitender Schwingen. Die ersten Reiterinnen hatten bereits die Rücken ihrer Gefährten erklommen und schwangen sich in den Wind. Kommandos eilten hin und her, und alles ging ohne ein Wort vor sich.
    Sarya! Ewan! Gralla! An die Spitze!
    Verstanden!
    Nayala?
    Hier!
    Du bleibst an meiner Seite! Wo bleibt Jeran mit den Waffen?
    Ein schwarzhaariger junger Mann kam in das Drachennest gerannt und fiel beinahe über seine eigenen Beine. Ausgestreckte Arme überall. Ehe Nayala sich versah, hatte der Junge ihr ein beidseitig geschliffenes Schwert in die Hand gedrückt und eilte weiter. Die Drachen fauchten und knurrten. Die allgemeine Aufregung machte auch sie nervös. Als Nayala auf die Plattform hinaustrat, wurde sie vom Licht der aufgehenden Sonne fast geblendet. Sufnor stieß ein leises Brummen aus, aber er schien dennoch guter Stimmung zu sein.
    »Feines Kerlchen mächtig Wut«, krächzte er, nachdem er sich mit seiner Reiterin in die Lüfte erhoben hatte. »Lumpenhunde Schlaf stören!«
    Nayala gab keine Antwort. Neben ihr stieg Simone auf einer blauen Drachenkuh auf und winkte ihr zu. Das den Turm umgebende Wäldchen wirkte aus dieser Höhe wie ein Paradiesgarten. Rechter Hand, am Ende des Abhangs, konnte man den Eingang der Silbermine erkennen, in der die Lobopeltas arbeiteten, wenn es die Zeit verlangte. Überall um Nayala herum war die Luft vom Rauschen der Flügelschläge erfüllt. Die drei ersten Reiter – zwei Frauen und ein Mann – hatten sich bereits bis auf wenige Meter den Eindringlingen genähert. Nayala sah nach unten und stellte fest, daß es sich um drei Personen handelte: einen weißhaarigen Mann und zwei junge Mädchen mit langen Haaren. Sie waren nur mit Fetzen bekleidet, aber der den Abschluß bildende Mann trug eine gefährlich aussehende Waffe in den Händen.
    Simone stieß tastend einen Gedankenfühler aus und gab Nayala plötzlich verwirrt zu verstehen, daß von den Leuten keine Gefahr drohte. Sie waren weder aggressiv noch sonst in eroberungswütiger Stimmung. Alles, was ihr Geistesbild widerspiegelte, war die Furcht vor zwei Verfolgern, die ihnen offenbar seit längerem hartnäckig auf den Fersen waren.
    Ignorieren, sang Simones Gedanke durch Nayalas Hirn. Konzentration aller Kräfte auf die Verfolger! Ein weiterer Impuls sorgte dafür, daß Sarya, Ewan und Gralla, die die Vorhut des Schwarms bildeten, zurückfielen und die drei Eindringlinge zu umkreisen begannen. Nayala und die anderen flogen weiter, jagten über den Baumwipfeln dahin und kamen kurz darauf an die Stelle, wo der Hügel steil abfiel und in eine grasbewachsene Ebene überging.
    Da! rief eine Stimme in Nayalas Kopf.
    Unerwartet zuckten Blitze auf. Sufnor schnaubte unwillig, ließ sich nach rechts hin abfallen und ging in einen schnellen Gleitflug über. Am unteren Ende der steilen Felswand standen zwei Männer und feuerten auf alles, was sich am Himmel über ihnen bewegte. Der Schwarm spritzte nach allen Richtungen auseinander. Viele der Drachenreiter rasten über den Punkt, an dem sich die beiden aggressiven Fremdlinge aufhielten, hinaus; andere rissen ihre geflügelten Gefährten hoch, um außer Schußweite der. Laserwaffen zu gelangen.
    Nayala fing mehrere ängstliche Gedanken auf und konzentrierte ihre Geisteskraft auf einen großen Felsblock, der mehrere Meter oberhalb der
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