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Die Terranauten 051 - Welt im Chaos

Die Terranauten 051 - Welt im Chaos

Titel: Die Terranauten 051 - Welt im Chaos
Autoren: Conrad C. Steiner
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Wahrscheinlichkeit, daß der Gegner ausgerechnet dort zuschlagen würde, wo ich auf ihn wartete, war sehr gering.
    Als er schließlich zur Aktion schritt, um seine Reihen weiter zu stärken, fiel seine Wahl auf die Welt, auf der ich mich befand. Es war reiner Zufall. Er hätte sich auch jeden anderen Planeten aussuchen können. Der Gegner schaltete unseren Bewacher aus, und man brachte uns auf ein Schiff, das im Dunkel der Nacht wartete, um uns von dort wegzubringen.
    Die meisten von uns waren Aufständische wie die, die uns befreit hatten. Sie nennen sich Treiber, denn sie besitzen dermaßen starke Geisteskräfte, daß sie allein damit in der Lage sind, die gewaltigsten Sternenschiffe durch die Große Leere zu treiben.
    Aber es waren auch andere unter uns: Geschöpfe wie du und deine Brüder; ganz gewöhnliche Menschen, deren Fähigkeiten das Maß der Norm nicht überstiegen. Sie waren gefangengenommen worden, weil sie sich gegen die Herrschenden empört hatten und auf selten des Gegners standen.
    Wie die Reise verlief, vermag ich nicht zu sagen. Man versetzte uns alle in einen tiefen, langen Schlaf, und als wir wieder zu uns kamen, befanden wir uns hier. Man brachte uns auf die Insel Pitcairn, die jenseits des Scharlachmeers, tief im Süden dieses Kontinents, liegt. Der Gegner hatte sich dort in eine Festung zurückgezogen, und bald stellte ich fest, daß es ihm gelungen war, mehrere hundert Männer und Frauen um sich zu scharen, die seine Ansichten teilten. Und es wurden von Woche zu Woche mehr.
    Ich fand recht schnell heraus, daß ich mich nicht mehr in dem Kosmos befand, in dem ich geboren wurde. Da es außer diesem unseres Wissens nur noch einen anderen gibt, kam ich schnell zu dem Schluß, daß es eine Rückkehr für mich nicht mehr geben würde. Meine Auftraggeber hatten den Gegner unterschätzt. Er befand sich in absoluter Sicherheit und war in seiner Basis unangreifbar geworden.
    Ich weiß nicht mehr genau, wie ich darauf reagierte, als mir klar wurde, daß ich von nun an auf Gedeih und Verderb an unseren Erzfeind gekettet war. Ich erinnere mich jedoch, daß ich mich heillos betrank. Da saß ich nun im Zentrum des Aufruhrs und konnte dennoch nichts tun, um meinen Auftraggebern mitzuteilen, wo ich steckte. Ich mußte mich an die Gegebenheiten anpassen und gute Miene zum bösen Spiel machen. Meine Hoffnung, daß man mich eines Tages wieder auf ein Sternenschiff lassen würde, um an einem Risiko-Einsatz im normalen, heimatlichen Universum teilzunehmen, war gering, denn meine geistigen Fähigkeiten konnten sich in keiner Weise mit denen der anderen Treiber messen.
    Ich übernahm in der Basis eine untergeordnete Aufgabe und versuchte, sie so gut wie möglich zu erfüllen. Die einzige Möglichkeit, die ich mir ausrechnete, bestand darin, meine Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen zu erledigen, um so die Aufmerksamkeit der Führer unserer Gegner auf mich zu lenken. Ich wollte, daß man meine Talente erkannte und mir eine verantwortungsvollere Position zuwies. Deswegen arbeitete ich hart und scheute nicht die niedrigste Tätigkeit, um meinem Ziel näher zu kommen.
    Mehrere Monate nach meiner Ankunft machte ich dann die Bekanntschaft eines Mannes, der nicht nur dem Führungsstab der Aufständischen angehörte, sondern auch die engsten freundschaftlichen Beziehungen zum wichtigsten Gegner meiner Auftraggeber pflegte. Ich machte mich unentbehrlich, und es dauerte nicht lange, dann war diesem Mann klargeworden, daß er auf die Assistenz meiner Person nicht mehr verzichten konnte. Nach und nach lernte ich auch alle weiteren wichtigen Persönlichkeiten kennen …
    Trotz der freundschaftlichen Gefühle, die mir von ihrer Seite entgegenschlugen, ließen sie mich nicht eine Sekunde darüber im Ungewissen, daß es für mich erst dann eine Rückkehr geben könne, wenn man meine Auftraggeber entmachtet habe und das Sternenreich sich in der Hand der Rebellen befand. Die Risiken, sich gegenwärtig im Machtbereich meiner Auftraggeber aufzuhalten, so sagte man mir, seien schon für Menschen mit stärkeren Geisteskräften als den meinen ungeheuer groß; man wolle meinen Auftraggebern keinesfalls die Möglichkeit einräumen, meiner habhaft zu werden.
    Aber die Lage auf Pitcairn blieb nicht immer die gleiche. Du wirst dich gut erinnern, was einige Monate nach meiner Ankunft mit dieser Welt geschah. Über Nacht veränderte sich ihr Aussehen so stark, daß viele glaubten, das Ende sei nunmehr unausweichlich. Die roten Nebel, die in
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