Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 051 - Welt im Chaos

Die Terranauten 051 - Welt im Chaos

Titel: Die Terranauten 051 - Welt im Chaos
Autoren: Conrad C. Steiner
Vom Netzwerk:
jungen Lebens auf diesem Planeten verbracht hatte, hatte sie keine guten Erinnerungen an ihn. Die Bewohner dieser Welt waren zwar Menschen, aber sie waren von anderer Art und hatten so gut wie nichts mit den Terranauten gemein, die seit einiger Zeit hier lebten und arbeiteten.
    Als ein urwelthaftes Brüllen sie herumfahren ließ, sah Thorna, daß sich aus dem trüben Nebel, der die Burg umwehte, der silberne Körper eines fliegenden Objekts herausschälte, das sich kolossal von denen unterschied, die sie bisher zu Gesicht bekommen hatte. Es wirkte wie eine Muschel, und doch … Die Ränder des Schiffes flackerten; die Struktur des seltsamen Gefährts schien nicht fest zu sein.
    Auf dem Burghof wimmelte es von Menschen. Thorna sah mehrere Männer und Frauen auf einen Kettenschlepper springen und zum Landeort des Schiffes hinausfahren. Ein Blick durch das Fernglas zeigte ihr, daß es David terGorden war, der aus dem fremdartigen Fahrzeug stieg. In seiner Begleitung befand sich ein Wesen, dessen Anblick ihr einen Schauer des Entsetzens über den Rücken jagte: Der Fremde wirkte äußerlich zwar humanoid, aber sein Gesicht wies starke Ähnlichkeit mit dem eines Frosches auf. Er besaß nur ein einziges Auge, was seinem Gesichtssinn allerdings keine Probleme zu bereiten schien. Während David die ihn umringenden Leute begrüßte, blieb der grünhäutige Fremde still im Hintergrund.
    Thorna hängte das Fernglas über ihre Schulter und machte sich an den Abstieg. »Davids Burg«, die Basis, die unter der Leitung Asen-Gers und Rowl Hellingers im letzten Jahr auf Pitcairn entstanden war, wies große Ähnlichkeit mit einer mittelalterlichen Festung auf, und das hatte seinen Grund:
    Niemand war daran interessiert, daß sich die Anwesenheit von Menschen, aus dem irdischen Sternenreich allzusehr unter den Einheimischen herumsprach. Die Bewohner Rorquals waren nämlich keinesfalls ausnahmslos dem primitivsten Zivilisationsniveau zuzurechnen. Der letzte Menschenschub, der den Planeten erreicht hatte, bevor er für die Zwecke der Terranauten nutzbar gemacht worden war, lag nicht einmal zehn Jahre zurück. Es gab auf dieser Welt mehr als genug Leute, die alles darangesetzt hätten, um sich der technischen Einrichtungen des Stützpunkts bedienen zu können.
    Als Thorna den Burghof betrat, war David terGorden bereits in einem der Gebäude verschwunden. In den engen Gassen wimmelte es von Menschen und Malaiara, die sich aufgeregt unterhielten. Überall lagen Gepäckstücke herum, denn der Strom der vom Kontinent herüberkommenden Flüchtlinge riß nicht ab. Schon jetzt mußte Pitcairn über zweihundert zusätzliche Esser versorgen. Die Nachrichten, die die Leute mitgebracht hatten, deuteten darauf hin, daß es bald noch viel schlimmer werden würde.
    »Farrell!« schrie jemand. »Wo stecken Sie?«
    Thorna deutete auf das geöffnete Burgtor und erwiderte: »Bei den Ringos. Er organisiert den ersten Abflug.«
    »Der Teufel soll ihn holen!« gab der Mann, der ihn suchte, zurück. »Es ist eine eilige Konferenz anberaumt worden!«
    Man schickte einen Kurier hinter Farrell her, denn Funkverbindungen waren auf Rorqual meistens gestört. Seit der Ankunft David terGordens schien eine ungeheure Hektik ausgebrochen zu sein, und sie hatte nicht einmal vor den Malaiara haltgemacht, die sich tuschelnd in einer Ecke des Burghofes zusammengedrängt hatten und offenbar die letzten Entwicklungen besprachen. Die Grünen Flieger waren die einzigen, die genau über die momentane Lage auf Rorqual informiert waren, und wenn man ihren Berichten Glauben schenken konnte, sah es so aus, als befände sich der ganze Planet in einem chaotischen Aufruhrzustand.
    Thorna zuckte die Achseln und betrat das finster aussehende Gebäude, in dem Asen-Ger und mehrere Dutzend seiner weiteren Getreuen residierten. Als sie sich dem nur matt erleuchteten Konferenzraum näherte, hielt jemand sie an. Es war eine Frau mit roten Locken und einem durchdringenden Blick, die Thorna offensichtlich nur vom Sehen her kannte.
    »Wohin willst du?« fragte sie und verstellte ihr den Weg. »Hier kann jetzt niemand durch.«
    »Ich bin Thorna Torgeson«, sagte Thorna und blieb stehen. »Kennst du mich nicht?«
    »Sicher«, erwiderte die Frau. Sie schien zu den Terranauten zu gehören. »Aber dies ist keine öffentliche Lagebesprechung. Ich habe Order, niemanden in den Konferenzraum zu lassen, der nicht …«
    »Schon gut«, sagte Thorna und winkte ab. Sie ging den Weg zurück, den sie gekommen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher