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Die Terranauten 047 - Die Haßseuche

Die Terranauten 047 - Die Haßseuche

Titel: Die Terranauten 047 - Die Haßseuche
Autoren: Andreas Weiler
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auslösten. »In dem Labor, in dem die Forschungen stattfanden, ist es durch ein Unglück zu einer Aktivierung der Viren in dem Blut Vangralens und Primes gekommen. Die Sicherheitsautomatik hat eine Verseuchung registriert und die Gefahr gemäß dem eingespeicherten Programm beseitigt. Sechs Freunde sind dabei ums Leben gekommen.«
    Llewellyn senkte den Kopf, Lyda schloß für einen Augenblick die Augen.
    »In der Basis ist die Hölle los. Erst der Ringo, dann die Fast-Katastrophe in dem Labor. Es gibt einige, die ganz unverblümt die Vernichtung der CYGNI oder die Kapitulation vor Valdec fordern.«
    »Kapitulation?« Llewellyn ruckte vor. »Können Menschen tatsächlich so schnell vergessen? David, laß das nicht zu, auf keinen Fall!«
    »Aber was sollen wir tun?« lautete die Gegenfrage. »Ich sehe keine andere Chance mehr. Wir müssen das Gegenmittel erhalten – für euch und für Quostan.«
    Der Riemenmann sah Lyda an, und die Narianerin nickte. Ein Lächeln war plötzlich auf ihrem Gesicht, ein Lächeln, das gar nicht zu ihrer Lage passen wollte.
    David kniff die Augen zusammen.
    »Es gäbe vielleicht einen Weg, eine letzte Möglichkeit, durch die wir das Serum erhalten könnten, ohne uns dem Ultimatum Valdecs zu beugen. Eine Gegenerpressung.«
    »Ich verstehe nicht ganz …«, gab Narda ehrlich zu.
    »Mit Hilfe der BERLIN«, fügte Lyda hinzu. »Und mit Hilfe des Sucher-Bewußtseins. Hört genau zu …«
    Und dann erläuterte sie den Plan, der aus dem Kontakt mit dem mutierten Ebberdyk-Effekt entstanden war. Das Bewußtseinskonglomerat hatte ständig ihre Gedanken verfolgt, ihre und die eines jeden anderen intelligenten Lebewesens auf Rorqual. Es war genauestens über die Lage informiert. Und es hatte etwas vorgeschlagen, das so phantastisch war, daß Lyda zu Beginn Zweifel gehabt hatte, ob sie wirklich immun und nicht doch den Visionen der Haßseuche erlegen war. Natürlich verfolgte das Bewußtsein mit der Durchführung seines Planes noch einen anderen, ihm selbst dienenden Zweck.
    »Das ist … unglaublich!« stieß Narda hervor.
    »Erarbeitet ein Programm«, schlug Llewellyn vor. »Laßt es durch den Computer laufen. Er ist leistungsfähiger als der, den wir hier an Bord haben. Gebt alle Daten ein, die wir euch genannt haben. Und wenn es eine einigermaßen akzeptable Erfolgsaussicht gibt …«
    David terGorden zwinkerte, während ein Gedanke den anderen jagte. Vielleicht …
    »Genau das werden wir sofort tun. Wir melden uns wieder.«
    Er unterbrach die Verbindung, steuerte den Ringo zurück zu dem roten Ball, der unter ihnen zu schweben schien.
    Vielleicht gab es doch noch. eine Chance.
     
    *
     
    Der graue Schatten, der neben dem Tiefschlafkokon schwebte, wurde unruhig. Die Gestalt, die durch den transparenten Deckel des Kokons deutlich zu erkennen war und von der ein goldener Schimmer ausging, hatte sich bewegt, kaum merklich.
    An der Frontseite der Tiefschlafkapsel glommen die Kontrollen noch immer in dem Grün, das behauptete, alle Funktionen seien in Ordnung.
    Das aber war nicht der Fall.
    Die Kaiserkräftemissionen, das Fremde aus dem anderen Weltraum, das in die CYGNI eingedrungen war, als das Schiff in der Nähe des Kaiserkraftkonglomerats materialisierte, hatte die elektronischen Überwaschungsinstrumente getäuscht.
    Valhala 13 erwachte.
    Jeder normale Mensch wäre längst einen Tod gestorben, den er selbst nicht einmal hätte registrieren können. Der klinische Tod des lebenserhaltenden Tiefschlafs hätte sich einfach unmerklich in den wirklichen Tod verwandelt.
    Valhala aber war kein normaler Mensch. Sein Körpergewebe war verändert, mit unglaublichen PSI-Energien geladen. Nur die goldenen Riemen, die seinen ganzen Körper einhüllten, schützten die Umwelt vor einem katastrophalen Ausbruch dieser geballten Kraft.
    Irgendein Teil seines schlafenden Bewußtseins hatte auf den Fehler in dem ihn schützenden Mechanismus reagiert. Dieser Teil beschleunigte den Erweckungsprozeß, verdrängte allmählich die Kälte in seinen Zellen, setzte Bewußtheit anstelle des Dunklen.
    Der graue Schatten bewegte sich erneut.
    »Wach endlich auf!« befahl die innere Stimme. »Du hast lange genug geschlafen. Und du hast noch immer eine Aufgabe zu erfüllen. Denk an die Mentalblockade. Willst du jetzt noch sterben?«
    Die Hand des Goldenen bewegte sich. Finger zuckten, tasteten umher, als suchten sie etwas, das nur sie zu sehen schienen. Irgendwie gelang es den Fingern, den einige Zentimeter entfernten Sensor zu
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