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Die Terranauten 034 - Der Renegat

Die Terranauten 034 - Der Renegat

Titel: Die Terranauten 034 - Der Renegat
Autoren: Michael Roberts
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Computer-Konsole heran. Mandorla stellte sich neben ihn. Gleichzeitig beteuerte sie wortreich, daß sie zur Zeit dieses Aufstands bereits auf Aqua gewesen sei und deshalb wohl kaum mit der Ulana identisch sein könne.
    Tontor bediente die Eingabe-Tastatur des Computers. Buchstaben, Worte, Sätze erschienen auf dem Leseschirm: ›Vergessen wir unseren alten Groll und seien wir Freunde, Mandorla!‹
    Die Ex-Queen nickte.
    ›Ich weiß, daß Sie zu den Terranauten gehören‹, tippte der General-Manag weiter. ›Und ich habe diese ganze Komödie nur inszeniert, um allein mit Ihnen reden zu können. Die Hexe Hanka mißtraut mir, deshalb auch Ihr Bug.‹
    Jetzt bediente Mandorla die Tastatur: ›Mißtraut Ihnen Hanka zu Recht?‹
    ›Ja!‹ antwortete Tontor. ›Ich will ganz offen zu Ihnen sein. Seit Jahren plane ich meine Rache an Valdec und dem Konzil. Es ist meine Absicht, den Lordoberst und seine Kumpane hinwegzufegen. Wenn die Terranauten mit mir zusammenarbeiten, könnte das gelingen. Sind Sie interessiert?‹
    Mandorla nickte heftig. Dabei vergaß sie nicht, abfällige Bemerkungen über Nomans zu machen. Dieses Thema diskutierte sie gerade nach außen hin mit dem General-Manag.
    Dann gab es eine unerwartete Störung. Ihr Armband-Interkom gab einen kaum hörbaren Summton ab.
    Llewellyn!
    Der Riemenmann hatte es also geschafft, Tamerlan zu erreichen. Und nun versuchte er, mit ihr Kontakt aufzunehmen. Zu dumm, daß sie jetzt nicht antworten konnte. Das Hindernis war weniger Edison Tontor als vielmehr der Minisender in ihrer Schädeldecke.
    Tontor war das Summen nicht entgangen. Per Computer fragte er sie, ob der Ruf von Cosmoral Hanka kam.
    Mandorla schüttelte den Kopf. Angestrengt dachte sie nach. Dann entschloß sie sich, den General-Manag einzuweihen. Bis das Ding wieder aus ihrem Kopf entfernt war, würde sie gehandikapt sein. Llewellyn hingegen war ein freier Mann, wie es schien. Wenn er die weiteren Verhandlungen mit Edison Tontor führte …
    Sie war sich ganz sicher, daß der General-Manag tatsächlich ein Bündnis mit den Terranauten anstrebte. Er hatte keinerlei Veranlassung, die Terranauten an das Konzil zu verraten. Sein Haß auf Valdec bürgte dafür, ein Haß, von dem sich Mandorla schon vor Jahren selbst hatte überzeugen können.
    Mit Hilfe des Computers machte Mandorla Tontor mit ihren Überlegungen vertraut. Und dieser erklärte sich sofort einverstanden.
    Das Summen des Interkoms hatte inzwischen aufgehört. Aber der Riemenmann würde sich ganz bestimmt kurzfristig wieder melden. Mandorla löste das Interkom von ihrem Arm und übergab es dem General-Manag. Dabei war sie sich ziemlich sicher, daß sie keinen Fehler machte.
    Es wäre nur verdächtig gewesen, wenn sie und Tontor ihr unergiebiges Gerede über Nomans noch länger fortgesetzt hätten. Aus diesem Grund kam Mandorla zum Schluß.
    »Brauchen Sie mich noch, General-Manag?« fragte sie.
    »Nein, natürlich nicht«, erwiderte Edison Tontor verstehend. »Nachdem nun feststeht, daß tatsächlich eine Verwechslung vorliegt …«
    Er lachte kurz auf. »Cosmoral Hanka wird untröstlich sein. Wahrscheinlich hat sie schon fest damit gerechnet, Sie als falsche Graue entlarven zu können. Nun ja, ich werde ihr wohl selbst sagen müssen, daß ich mich geirrt habe – auch wenn es mir schwerfällt!«
    Mandorla ging.
    Die beiden Grauen, die sie hergebracht hatten, warteten wie angekündigt in der U-Wagen-Station des Con-Ton-Verwaltungsgebäudes. Gemeinsam mit ihnen fuhr Mandorla ins HQ der Garden zurück.
     
    *
     
    Llewellyn und Roglan Alessandr stapften mißmutig durch den Wald. Es war schon jetzt offensichtlich, daß sie nicht den günstigsten Landeplatz erwischt hatten. Die Baumreihen schienen kein Ende nehmen zu wollen. Und von einer Straße, die nach Newlan Bator führte, konnte schon gar keine Rede sein.
    »Versuch doch noch mal, ob du Mandorla erreichst«, schlug Roglan der Große vor. »Diese Latscherei hier …«
    Warum nicht? dachte der Riemenmann. Er versprach sich zwar nicht viel davon, aber …
    Er jagte das Signal durch den Äther.
    Und bekam Antwort!
    Allerdings nicht die Antwort, die er erhofft und erwartet hatte.
    »Hallo, Llewellyn«, wurde eine leicht verzerrte Männerstimme hörbar.
    Der Riemenmann war versucht, die Verbindung sofort zu unterbrechen. Wenn jemand seinen Namen kannte, konnte eigentlich nur Verrat im Spiel sein. Irgendwie war Mandorla gezwungen geworden zu plaudern und …
    »Bleiben Sie dran«, sagte die Stimme. »Ich
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