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Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier

Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier

Titel: Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier
Autoren: Robert Quint
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die Sonden dem fernen Kontinent entgegen.
    »Sonden auf Computersteuerung«, erklärte das Treibermädchen gelangweilt, tastete mit den Fingern über Sensorpunkte und legte sich dann befriedigt zurück. »Die Sonden haben begonnen, erste Informationen zu liefern. Jetzt bleibt nichts als zu warten.«
    Monitore flackerten auf, zahllose Leuchtdioden begannen zu blinken und die Schaltwände vor den Kontrollsesseln leuchteten und summten.
    Der Computer der MIDAS-Zwei begann die Informationen der Flugsonden zu verarbeiten. Binnen Sekunden füllten sich die aktivierten Speicher mit zahllosen Bits, aus denen sich ein vielfältiges Bild des noch fremden Kontinents formte. Die Sonden waren flink und unsichtbar, huschten über Städte und Dörfer, Berge und Seen, Flüsse und Täler. Komplizierte Instrumente maßen Luftfeuchtigkeit, Vegetationsdichte, Bodenbeschaffenheit, Urbanisierungsstruktur, Verkehrswege. Runnevel wurde fotografiert, mit tausend verschiedenen elektromagnetischen Wellen analysiert, und der Computer suchte aufgrund der bisher eingetroffenen Daten nach der größten und hochentwickeltsten zoptischen Ansiedlung.
    Und dann bestand kein Zweifel mehr.
    Es war eine Stadt an der Südküste Runnevels, dicht an den Klippen erbaut. Hier und da hingen Rußwolken über den Dächern, die auf eine beginnende Industrialisierung hindeuteten. Die Objektive der superempfindlichen Sondenkameras zuckten hin und her. Sie rissen Objekte von der Größe einer Stecknadel aus der Dunkelheit, die über Runnevel lag.
    Die Sonden flogen weiter und beschrieben exakte Kreise, die sich nach jedem Rundflug erweiterten. Die Stadt und ihre Umgebung wurde lückenlos fotografiert.
    Die Klippen waren leer. Nur weiter südlich registrierten die Sonden Bewegung, Leben, entdeckten die Anlagen eines Befestigten U-Boot-Hafens, den ein enger, langgestreckter Fjord von der brüllenden See abschirmte.
    Dies mußte der Stützpunkt der Invasionsarmada sein. Und das bedeutete: die Stadt war Neuzen Vrest.
    Ruhelos zogen die Sonden ihre Bahn, stießen dann auf eine riesige Felssäule, rund tausend Meter von der Küste entfernt im aufgewühlten Meer liegend, gischtumspritzt, vom Wind und von den Fluten angenagt, ein verdorrter Steinfinger, der sechshundert Meter in die Höhe ragte. An der Spitze war die Felssäule durchlöchert wie ein kariöser Zahn und bot so ein ausgezeichnetes Versteck für die MIDAS-Zwei.
    Der Diskus zuckte über das Meer, näherte sich dem steinernen Mahnmal, sorgsam gesteuert durch die elektronischen Impulse des Computers und Llewellyns ruhige Hand.
    Eine der Öffnungen im Fels war groß genug, um das Schiff aufzunehmen.
    Die MIDAS-Zwei glitt hinein. Für einen winzigen, gefahrvollen Augenblick schabte Stein über die Stahlhülle. In der Zentrale klang das Geräusch wie Knochenbrechen, doch kurz darauf war alles wieder still. Der Diskus war gelandet und stand schief, aber sicher auf festem Boden.
    Sie hatten ihr erstes Ziel erreicht.
    Und während Scanner Cloud und Morgenstern die Informationen der Flugsonden zu sichten begannen, während der Ashra Deschmarn-Drag schweigend die Falschfarben-Monitore betrachtete, auf denen sich die Küste Runnevels grün und gelb und rosarot abzeichnete, verließen der Riemenmann und Sirdina die enge Zentrale des Beibootes und suchten eine der Schlafkabinen auf.
    Es war still bis auf das Geräusch ihrer Atemzüge.
    Der Riemenmann blinzelte durch die Schlitze in dem goldenen Geflecht vor seinem Gesicht und griff behutsam nach den Händen der jungen Treiberin. Während ihre Blicke ineinander versanken, lösten sich um sie herum die Wände auf, glitten ihre psionischen Ohren und Augen hinaus, der fernen Stadt entgegen.
    Und dann – wie ein Blitzschlag – erhielten sie Kontakt.
    Zum erstenmal seit ihrer Begegnung mit den Zopten vermochten die beiden Treiber die Gedanken eines jener pelzigen Geschöpfe zu lesen, die den Genozid an dem Volk der Ashras geplant hatten.
    Die Energien aus dem Weltraum II gaben ihnen die Kraft, ganz mit dem fremden Bewußtsein zu verschmelzen.
    Das Dunkel lichtete sich.
     
    *
     
    Staub hing in der Luft und kratzte in Siltrons Kehle, ließ ihn husten und keuchend nach Luft schnappen.
    Unter ihm schaukelte der rohe Holzwagen, der von einem Paar zahmer Smolorch gezogen wurde. Jedesmal, wenn eines der ungefügen Räder über ein Schlagloch im rissigen Band der Straße hüpfte, mußte sich Siltron aus den Steppen krampfhaft festhalten, um nicht hinuntergeschleudert zu
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