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Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Titel: Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns
Autoren: Robert Quint
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Frauen folgten.
    Von dem fernen Ringo erklangen leise Rufe.
    Hatte man sie entdeckt?
    Doch schon war der Riemenmann bei dem Gleiter angelangt und riß die unverschlossene Tür mit einem Ruck auf.
    Der Mann zuckte zusammen, starrte den Treiber schläfrig und entsetzt an. Seine Augen weiteten sich. »Nein!« stieß er hervor. »Ich …«
    Llewellyn lachte grimmig, betäubte ihn mit einem fast spielerisch anmutenden Schlag und zerrte den Bewußtlosen nach draußen. Er sprang hinter die Steuerkontrollen und wartete nervös, bis seine Begleiter ebenfalls Platz genommen hatten.
    Der Generator im Bauch des Gleiters dröhnte und warf das muschelförmige Fahrzeug nach vom. Mit irrwitziger Geschwindigkeit heulte es auf die Schlange der E-Schlepper zu. Verzerrte, ungläubige Gesichter blickten ihnen aus den Fahrerkabinen entgegen.
    Dort! Eine Lücke! Gerade breit genug.
    Schweiß trat auf Llewellyns Stirn. Rasend schnell kamen die massiven, langgestreckten Schatten der Schlepper auf sie zu. Etwas schrammte an der rechten Seite des Gleiters, drohte ihn aus dem Kurs zu werfen, aber dann hatten sie die Lücke passiert und schossen mit zunehmender Geschwindigkeit auf die kleinen, rettenden Ringos zu. Vor ihnen war alles leer.
    Die Überraschung schien die Wachen zu lähmen.
    Plötzlich legte sich das schwere, wütende Heulen der Alarmsirenen über den Hafen.
    So früh schon? dachte der Riemenmann verwirrt. Unmöglich! Oder hatte die Mater …?
    »Wir werden verfolgt«, unterbrach Tout seine Gedanken. »Zwei Gleiter der Garden.«
    Llewellyn preßte die Lippen zusammen und holte alles aus ihrem Gleiter heraus. Die Karosserie begann protestierend zu klirren. »Wie nah?« fragte er knapp.
    »Sie schaffen es nicht.« Tout lachte zufrieden. »Jetzt wollen wir hoffen, daß einer der Ringos …«
    »Llewellyn!« schrie Angila plötzlich. »Dort! Rechts! Der Mann!«
    Der Riemenmann reagierte instinktiv. Abrupt wurde der Gleiter aus seiner Bahn gerissen, taumelte einige bange Sekunden, stabilisierte sich dann wieder.
    Der Ringo lag in greifbarer Nähe. Ein helles Viereck glänzte in der stahlblauen Hülle, und der Mann, der soeben die kurze Rampe hinunterschritt, starrte verständnislos dem heranschießenden Gefährt entgegen.
    Die beiden Gleiter der Grauen wurden nur langsam größer.
    »Raus!« schrie Llewellyn, als er das Fahrzeug durch eine Gewaltbremsung zum Stillstand gebracht hatte, und öffnete die Seitentür, rollte über den harten Bodenbelag und war gleich darauf auf den Beinen.
    Der Mann auf der Rampe – nach seiner teuren Kleidung offenbar ein hochrangiger Manag – begann zu begreifen, als er die golden schimmernde Gestalt des Riemenmannes erblickte. Er wandte sich herum und stolperte zurück zum geöffneten Schott.
    Llewellyn fluchte und rannte los, sprang die Rampe hinauf. Kurz bevor der Manag den rettenden Eingang erreicht hatte, war der Treiber bei ihm.
    Der Laser glühte todbringend.
    »Tun Sie mir nichts!« kreischte der Manag. »Ich …«
    »Ist der Ringo startbereit?« bellte der Riemenmann. »Antworten Sie! Los!«
    »J-ja«, stotterte der Manag und duckte sich mit bleichem Gesicht. »Bitte, nicht schießen, Bitte!«
    Llewellyn lachte und versetzte ihm einen Stoß, der ihn die Rampe hinunterbeförderte. »Verschwinden Sie! Nehmen Sie im Tausch gegen Ihr Schiff unseren Gleiter. Als Mitglied des Konzils kennen Sie ja diese Methoden.«
    Die Fahrzeuge der Grauen Garden waren inzwischen bedrohlich nahe.
    Rasch verschwanden die Treiber in dem Schiff. Hinter ihnen schloß sich das Schott. Nach wenigen Sekunden hatten sie die enge Zentrale erreicht. Llewellyn kannte diesen Schiffstyp. Er warf sich hinter das Steuerpult, betätigte in rasender Eile die Startkontrollen.
    Das Schiff begann zu vibrieren. Die Maschinen bauten das für einen Blitzstart notwendige Abstoßfeld auf.
    »Die Grauen stoppen«, verkündete Tout, der die Bildschirme der Außenbeobachtung eingeschaltet hatte. »Und der Manag rast wie ein Verrückter davon.«
    Llewellyn 709 knurrte zufrieden. »Auf nach ES-50!« stieß er hervor.
    Grollend schoß der Ringo mit ständig zunehmender Geschwindigkeit hinauf in den nächtlichen Himmel über Stojska-Stellar.
     
    *
     
    »Die Mater Pernath?« echote die Queen Mandorla. »Das ist unmöglich!«
    »Aber sie hat uns verraten und sich anschließend umgebracht«, preßte Valdec hervor. Seine Augen saugten sich auf dem Monitor fest. »Die entflohenen Treiber haben Stojska-Stellar vermutlich schon er …«
    Der Lordoberst
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