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Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Titel: Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns
Autoren: Robert Quint
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verstummte. »Einen Moment, Queen«, bat er und lauschte konzentriert der aufgeregten Stimme, die aus dem Lautsprecher des Ohr-Empfängers zwitscherte. Er wurde blaß. »Queen! Die Treiber haben einen Ringo gekapert und sind gestartet. Soeben kam die Meldung durch. In ein paar Minuten sind sie bei Ihnen.«
    Die Queen zwinkerte nervös. »Was soll ich tun?«
    Valdec lächelte kalt. »Es bleibt nur eine Wahl! Ich habe zwar den Technikern an Bord des Satelliten Anweisung gegeben, sich den Treibern entgegenzuwerfen, aber ich glaube nicht, daß sie es schaffen werden. terGorden darf nicht noch einmal entkommen.«
    Verstehen zeichnete sich auf dem Gesicht der Queen ab. »Nein!« stieß sie hervor. »Das können Sie nicht tun!«
    Valdec starrte sie an. »Ich gebe Ihnen den Befehl, Queen Mandorla, David terGorden zu liquidieren. Er darf den Treibern nicht in die Hände fallen. Anschließend verstecken Sie sich, bis Schiffe der Garden ES-50 erreicht haben und dem Spuk ein Ende machen.« Er hieb auf einen Knopf. Der Bildschirm wurde schwarz. Valdec atmete tief durch. Er fühlte sich befreit. Die Entscheidung war gefallen. Und er wußte, daß das Konzil – selbst Pankaldi und seine Gefolgschaft – diese Entscheidung unterstützen würde. Es mußte ein Exempel statuiert werden.
    Jetzt gab es nur noch eines zu tun. »Eine Verbindung mit Chan de Nouille«, verlangte er barsch.
     
    *
     
    Lange Minuten stand die Queen Mandorla vor der blinden Scheibe des Monitors.
    David töten …?
    Sie blickte zur Tür, hinter der der Treiber arglos wartete.
    Es war ein Befehl, und sie war eine Graue. Graue führten Befehle kritiklos und unverzüglich aus.
    Aber David …?
    Es mußte einen anderen Weg geben! Valdec verlangte Unmögliches von ihr! David terGorden war kein normaler Gefangener, sondern er war …
    Was?
    Mandorla stöhnte auf. Es war absurd, lächerlich und im höchsten Maße gefährlich. Sie wußte nicht, woher diese Gedanken kamen, diese Zweifel, dieses entschiedene, unwiderrufliche Nein!, mit dem sie Valdecs Befehl antwortete.
    Sie fuhr zusammen, als das Geheul der Sirenen den Satelliten erfüllte. Die Treiber! Sie mußten eingedrungen sein.
    Die Queen gab sich einen Ruck. Mit zitternden Händen griff sie nach dem Laser, öffnete die Tür der Zelle. David schien sie erwartet zu haben. Er sah sie ernst und forschend an, und als sein Blick auf die Waffe in ihrer Hand fiel, schluckte er.
    »Ich habe es nicht geglaubt, Mandorla«, flüsterte er. »Ausgerechnet Sie …« Die Queen lachte wild. »Seien Sie kein Narr, David!« zischte sie. »Ihre Freunde überfallen den Satelliten und wollen Sie herausholen. Es wird noch einige Minuten dauern, bis die Garden hier sind, und Valdec will eine erneute Flucht auf jeden Fall verhindern: Ich soll Sie töten, David.«
    Der Treiber begegnete ihrem Blick. »Und, Queen? Werden Sie es tun?«
    »Narr! Narr!« schrie die Graue. Ihr Gesicht wirkte krank, gequält. »Ich kann es nicht!«
    Sie zwang sich zur Ruhe und ergriff den Treiber am Arm. »Kommen Sie! Schnell!«
    Widerstrebend folgte ihr der Treiber. »Was haben Sie vor, Mandorla?«
    Aber sie gab ihm keine Antwort.
     
    *
     
    Der Energiesatellit, der sich unter dem Dach der Sonnensegel zu verstecken schien, war auf einen Überfall nicht vorbereitet. Und das war ihr Glück. Anstandslos öffnete sich die große Zentralschleuse auf einen Funkimpuls hin, der den Ringo als Schiff eines Manag auswies.
    »Schiffe der Garden im Anflug«, murmelte Tout. »Vier Ringos. Sie kommen aus Richtung Luna. In ein paar Minuten …«
    Verdammt! dachte der Riemenmann verbittert. Alles ging schief. Sie hatten zu wenig Zeit, um ihr Vorhaben auszuführen.
    Hinter ihnen glitten die Schotthälften der Schleuse zusammen. Luft strömte in die Kammer, dann öffnete sich das zweite Tor.
    Llewellyn sprang auf. »Kommt!«
    Nach Ewigkeiten, wie ihm schien, hatten sie das Schiff verlassen und hasteten auf den Ausgang der riesigen Halle zu, die neben ihrem Ringo noch drei pfeilförmige Zubringerjets enthielt. Sirenengeheul begleitete sie. »Llewellyn!« schrie Tout. »Vorsicht!« Der Riemenmann warf sich zur Seite und entging so dem Laserschuß. Fünf, acht, zehn Männer quollen in den Hangar und eröffneten, als sie die Treiber entdeckten, das Feuer mit schweren Lasergewehren.
    Llewellyn wurde von Angila angerempelt, fiel und rollte mit ihr über den Boden. Ein Laserstrahl fauchte heiß über sie hinweg. Angilas Gesicht war verzerrt. »Konzentrier dich, Llewellyn«, flüsterte
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