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Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno

Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno

Titel: Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno
Autoren: Eva Christoff
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zugenommen, und auch die Klimaanlage schien nicht mehr einwandfrei zu arbeiten, denn in der Kabine herrschte eine unangenehme Hitze, die sich langsam steigerte.
    Percott rührte sich nicht, als Asen-Ger an ihm vorbeiging. Der Durchgang zu den tiefer liegenden Gleiterkammern ließ sich öffnen, aber der Lifter war außer Betrieb. Die Liftplatte saß in halber Höhe der Einstiegsöffnung fest. Asen-Ger duckte sich darunter hindurch und tastete nach den Wartungsstufen.
    In den Kammern war die Hitze noch viel deutlicher zu spüren, und die farblosen Protopfenster, die nicht mit einer Blende versehen waren, ließen ein grelles, unerträgliches Licht hindurch. Asen-Ger hielt sich schützend einen Arm über die Augen und tastete nach der Luke des vordersten Gleiters.
    Ein wütender Schrei ließ ihn erschrocken herumfahren.
    »Du Bastard!« fluchte Percott, der von der untersten Stufe sprang. Er hielt einen Mini-Stunner in der Hand, wie er häufig bei den Relax in Gebrauch war. »Du hast wohl geglaubt, du könntest dich einfach so davonmachen! Und ich nehme in diesem verdammten Schrotthaufen ein Sonnenbad!«
    Asen-Ger trat zur Seite und hielt die flachen Hände in Hüfthöhe. »Du bist verrückt!« sagte er ruhig. »Wie soll ich denn mit einem Gleiter fliehen? Die sind doch gar nicht für außeratmosphärische Flüge geeignet.«
    Percott stieß den Stunner nach vorn. Auf seiner hohen Stirn glitzerten Schweißperlen, und auf seinen Wangen glühten rote Flecken.
    »Was suchst du denn sonst hier, he? Die Aussicht kannst du von oben viel besser genießen! Auf dem Bildschirm gibt es Sonne, soviel du nur willst!«
    »Das weiß ich.« Asen-Ger kletterte in den Gleiter und nahm die Verkleidung von der Antriebskammer. »Uns bleiben nur noch ein paar Minuten, bis die Hitze so groß wird, daß die Außenhaut des Raumers verglüht. Wenn du vielleicht so gut wärest und dir den anderen Gleiter vornimmst – wir müssen den Antrieb umarbeiten.«
    Percott ließ den Stunner sinken. »Und dann?«
    »Dann steuern wir die Gleiter in die Schleusen, öffnen die Ausflugschotten und versuchen, Gegenschub zu geben. Beeil dich!«
    Der graue Logenmeister ließ die Waffe fallen und stürzte in die zweite Gleiterkammer. Asen-Ger hörte ihn rumoren und beugte sich über seine Arbeit.
    Die Hitze nahm ständig zu, und in die summende Stille mischte sich ein bedrohliches Knistern. Trotz des schützenden Schwerkraftfeldes machten sich leichte Schlingerbewegungen bemerkbar. Die Gleiter schwankten in ihren Arretierungen.
    »Das schaffen wir nie!« schrie Percott und schlug mit der Faust auf die Gleiterwandung. »Ich will raus hier! Raus!«
    »Dann geh doch!« Asen-Ger verlor die Beherrschung. »Mach das Schott auf, und verschwinde! Meinst du, für mich ist das alles ein Spaß?«
    Er konzentrierte sich auf die beiden ausgebauten Schalttafeln, die den Antrieb regelten. Eine davon entglitt seinen schweißfeuchten Fingern, und er fluchte, als er sie aufheben mußte. Verbissen arbeitete er weiter an der Fernsteuerung.
    Ein rötliches Flackern drang durch die Fenster, und er bückte sich tiefer in die Antriebskammer, um es nicht sehen zu müssen.
    »Sieh doch mal!« rief Percott schrill. »Die Protopscheiben trüben sich. Der Schmelzprozeß beginnt.«
    Asen-Ger sah nicht auf, schüttelte nur verbissen den Kopf und rammte die Schalttafeln in die Halterungen.
    »Fertig!« knurrte er. »Wie ist es bei dir?« Er wartete Percotts Antwort nicht ab, öffnete die erste Schleusentür und ließ den Gleiter auf seiner Fließbahn in die Kammer fahren. Die Tür schloß sich saugend, und Asen-Ger drehte sich blinzelnd zu dem grauen Logenmeister um. Die Protopscheiben nahmen eine schwärzliche Tönung an, und in der Masse erschienen perlige Luftblasen.
    Percott zerrte an den Arretierungen seines Gleiters. »Die Dinger lösen sich nicht!« schluchzte er keuchend. »Hilf mir doch!«
    Asen-Ger stemmte sich gegen den Hebel, die Augen auf die Scheiben gerichtet, die sich langsam nach innen wölbten. Protop hatte eine sehr hohe Schmelztemperatur, die die Reibung beim Eintritt in die Atmosphäre eines Planeten aushallen konnte. Sie mußten sich schon weit näher bei der Sonne befinden, als er angenommen hatte.
    Er stolperte, als der Hebel ruckartig nachgab und der Gleiter sich in Bewegung setzte. Die Schleusentür schloß sich hinter ihm, und Asen-Ger versetzte Percott einen heftigen Stoß.
    »Rauf!« sagte er leise. »Die Scheiben geben gleich nach!«
    Percott flog die Wartungsstufen
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