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Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno

Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno

Titel: Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno
Autoren: Eva Christoff
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ungeschützte Kehlpartie des Gardisten, der den Kopf gehoben hatte, um den auf dem Felsen stehenden David besser anvisieren zu können.
    Nur aus den Augenwinkeln erkannte David, wie der Graue Zusammenbrach. Dann sprang der junge Treiber schon mit einem gewaltigen Satz auf den Angreifer zu, der sich ihm von rechts näherte.
    Für einen winzigen Moment war der Gardist verwirrt und blickte zu seinem Kameraden, der sich zuckend auf dem steinigen Boden wand. Der Arm mit der feuerbereiten Waffe sank herab, und im gleichen Augenblick flog ihm David mit dem vollen Gewicht seiner 90 Kilo vor die Brust.
    Der überraschte Graue fiel rücklings zu Boden und ließ den Stunner fallen. Mit einer Hand griff David nach dem runden Kolben, mit der anderen drückte er den Mann nieder. Er war auf eine wütende Gegenwehr gefaßt, doch der Graue rührte sich nicht. Wollte er sich ergeben, oder versuchte er einen Trick? David zog ihm den Helm vom Kopf und blickte in ein blutleeres, erstarrtes Gesicht. Der Mann war tot. Ratlos kniete David über dem leblosen Körper, als er das Knirschen von Steinen in seinem Rücken hörte. Blitzschnell rollte er sich herum und hielt die Waffe abwehrend vorgestreckt.
    Der dritte Graue, den er in seiner Überraschung vergessen hatte, ragte wie eine Statue über ihm auf, den Finger auf dem grünen Sensorpunkt des Blasters. Offensichtlich legte er keinen Wert mehr darauf, sein Opfer nur zu betäuben. David starrte hilflos zu ihm empor. Er fühlte sich wie gelähmt. Seine zitternde Hand krallte sich haltsuchend in den nachgiebigen Schutzanzug des toten Grauen, neben dem er lag.
    Der Gardist vor ihm beugte sich vor. Die Hilflosigkeit seines Opfers schien ihm Vergnügen zu bereiten, oder vielleicht wollte er auch nur ganz besonders genau zielen. Sein Finger legte sich über den grünleuchtenden Sensor, der die tödliche Ladung freigab.
    David hätte kein Auge von diesem Punkt gelassen. Der Schweiß lief ihm in Strömen vom Gesicht, obwohl die Luft eisig war, und sein ganzer Körper spannte sich wie eine Feder. Verzweifelt versuchte er, seine PSI-Kräfte einzusetzen. Aber sein Gehirn war wie ausgebrannt. Der Finger des Grauen zuckte! Davids Hand hielt den toten Gardisten eisern fest. Sein eigener, unwillkürlicher Angstschrei klang ihm leise und dumpf in den Ohren, als er sich auf den Bauch drehte und mit aller Kraft die Leiche über sich zog.
    Das Donnern des aus nächster Nähe abgefeuerten Blasters schien die Welt zu sprengen. David hatte das Gefühl, von der toten Last über sich in den Boden hineingepreßt zu werden. Er verlor das Bewußtsein.
    Der Graue bückte sich, um den Körper seines toten Kameraden von dem jungen terGorden herunterzuzerren und nachzuprüfen, ob die Energieladung die gewünschte Wirkung gebracht hatte. Er war so damit beschäftigt, daß er den goldglänzenden Schatten nicht bemerkte, der von der Seite auf ihn zuschnellte.
    Llewellyn 709 streckte den Grauen mit einem gewaltigen Hieb seiner Rechten nieder. Der Riemenmann wunderte sich selbst über seine schier unerschöpflichen physischen Kräfte. Wahrscheinlich hingen sie mit der Umwandlung seiner Körperzellen zusammen, die ihn zwang, ständig die goldenen Riemen zu tragen. Ohne die Riemen war die Strahlung seiner veränderten Zellen für seine Umgebung tödlich.
    Der Riemenmann beugte sich zu David terGorden herunter, der allmählich wieder zu sich kam. Verwirrt blickte er sich um und arbeitete sich mit Llewellyns Hilfe unter der Leiche hervor, die immer noch halb über ihm lag.
    »Bei Yggdrasils Wurzeln!« sagte er schwach. »Ich dachte schon, alles wäre vorbei!«
    Llewellyn lachte bitter, während er ihm auf die Füße half.
    »Bei Yggdrasils Wurzeln!« wiederholte er.
    »Sieh dich erst mal um, bevor du dich bedankst!«
    David blickte zu dem Treiberschiff hinauf, dessen vorderes Segment über der Geröllhalde hing. Die Grauen hatten ihr Einkreisungsmanöver abgeschlossen und verharrten abwartend in einiger Entfernung von dem Schiff, aus dem nur ganz selten eine Energieladung auf sie zufauchte, ohne jedoch Schaden anzurichten.
    »Flint«, erklärte Llewellyn. »Ich habe ihm meinen Blaster gegeben, als du wie ein Irrer auf die Grauen zugesprungen bist. Warum eigentlich? Unsere Kameraden sitzen im Schiff, wir stehen hier draußen, und dazwischen sind die Grauen. Kannst du mir in drei Teufels Namen sagen, warum du unbedingt einen Alleinangriff starten mußtest?«
    David starrte in Llewellyns wütende Augen und senkte dann den
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