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Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Titel: Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott
Autoren: Eva Christoff
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meiner Forschungsabteilung honorieren werde, oder den unerquicklichen Methoden von Arbiter Perko.«
    Kevin senkte den Kopf. Melda arbeitete für Valdec. Und er hatte dieses Mädchen geliebt.
    Sein Blick glitt wieder zu dem Blaster an der Hüfte eines Grauen, der schräg neben Valdecs Sessel stand. Er verfügte über ein geringes Potential an PSI-Kräften, das hatte sich bei den Tests, denen die Biotroniks-Wissenschaftler sich unterziehen mußten, herausgestellt. Befreundete Treiber aus Growans Umgebung hatten ihm geholfen, sie weiterzuentwickeln. Ob ihm das jetzt etwas nützen konnte?
    »Als Konzil-Vorsitzender muß ich vorausplanen können, und dazu muß ich informiert sein. terGorden verweigert mir jede Information. Ihr begeht aber keinen Verrat an ihm, wenn Ihr mir sagt, warum die Misteln auf die PSI-Kräfte der Treiber ansprechen; welche Form der Energie die Misteln dazu befähigt, mit Hilfe der PSI-Kraft Raumschiffe durch W II zu navigieren; ob die Misteln auch ohne Treiber …«
    Sheebaugh hörte nicht hin. Sheebaugh hatte geträumt, als Treiber zu den Sternen zu reisen. Dieser Traum war jetzt vorbei, das wußte er. Unter gesenkten Augenlidern konzentrierte er alle Gedanken auf den Grauen, der unbeweglich neben dem Sessel stand. Unendlich langsam und vorsichtig tastete er sich in das Gehirn des Mannes, während er mechanisch zu Valdecs Redestrom nickte, der an seinen Ohren vorüberglitt.
    »… welcher Zusammenhang zwischen der Kraft der Misteln und Yggdrasil besteht; ob man die Misteln auch auf anderen Planeten züchten kann; ob Biotroniks eine Möglichkeit gefunden hat, die Energie der Misteln künstlich herzustellen; ob …«
    Undeutlich nahm Sheebaugh wahr, daß Valdecs Stimme schwieg. Der Graue bewegte sich unruhig. Seine Finger nestelten an dem runden Kolben des Blasters.
    »Darüber kann ich nichts sagen«, murmelte Kevin zerstreut. »Es haben keine Forschungen stattgefunden. Folglich gibt es auch keine neuen Erkenntnisse über die Wirkungsweise der Misteln.«
    Valdec beugte sich vor. Die Maske hochmütiger Gelassenheit war von seinem Gesicht gefallen. Unverhüllter Zorn glühte in seinen Augen.
    »Ist das die Wahrheit?« fragte er zischend.
    Kevin nickte. Biotroniks war ihm gleichgültig. Es ging um Melda. Und um diesen so überlegenen und zynischen Manag, der Menschen und Gefühle zu Zahlen in seiner Geschäftsbilanz herabwürdigte. Der Graue hatte den Blaster aus dem Futteral gezogen. Sein unbeteiligtes Gesicht verriet, daß er sich gar nicht bewußt war, etwas zu tun. Wenn Valdec jetzt den Kopf wandte …
    »Perko kann Trommelfelle zerreißen und aus einem lebenden Gehirn das Blut herauspressen. Sagt mir die Wahrheit, oder Ihr werdet wünschen, nie geboren worden zu sein!«
    »Es ist die volle Wahrheit!« sagte Kevin. »Nach wie vor ist völlig unbekannt, wie und warum die Misteln auf die PSI-Energie der Treiber reagieren und weshalb sie einen Weg durch das zweite Universum finden, in dem es absolut nichts gibt, an dem man sich orientieren könnte.«
    Sheebaughs Stimme wurde lauter und eifriger. Er mußte Valdecs Aufmerksamkeit fesseln. Der Graue hob den Arm. Kevin spürte, daß er mit seinen Gedanken auf eine Sperre stieß. Sein Gehirn war so ausgelaugt. Jeder Gedanke schmerzte ihn, und die Anstrengung der Willensbeeinflussung trieb ihn an die Grenze der Bewußtlosigkeit. Hastig nahm er einen tiefen Schluck aus dem Glas, das vor ihm stand. Wäre der Graue nicht so ahnungslos, hätte sein Vorhaben nicht die geringste Aussicht auf Erfolg. Aber er war ahnungslos, und da war Melda. Und Perko wartete. Kevin nahm all seine Kraft zusammen.
    Der Graue machte eine halbe Drehung. Er wandte Valdec jetzt das Gesicht zu. Und der Blaster zeigte genau auf Valdecs Kopf. Doch er aktivierte die Waffe nicht. Kevin preßte die Zähne zusammen, bis seine Kiefer schmerzten, und ballte die Fäuste.
    »Es könnte natürlich sein, daß terGorden den Befehl mißachtet hat. Zur Sicherheit wird Perko …«
    Die arrogante Stimme des Manags und der Name Perko genügten, um den verzweifelten Haß in Kevin Sheebaugh explodieren zu lassen. Ein wilder, gnadenloser Befehl hämmerte in das Gehirn des Grauen. Brüllend gellte ein Warnungsschrei durch den Raum, und von Valdec warf sich vornüber aus dem Sessel. Die grollende Detonation des Blasters ließ den Raum erbeben, und eine Wand barst krachend auseinander.
    Der Graue stand völlig verwirrt und machte keine Bewegung, als seine vier Kameraden sich auf ihn stürzten.
    Valdec sprang
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