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Die Teerose

Die Teerose

Titel: Die Teerose
Autoren: Jennifer Donnelly
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sind gestern hundert Tonnen des besten Assam angekommen.«
    »Ich mag Tee«, sagte das Mädchen, inzwischen ein wenig kühner. »Tee kommt aus dem Osten. Aus Indien, China und Ceylon. Ich weiß, wo das auf der Landkarte ist.«
    »Wirklich?«
    »Ja«, antwortete die Kleine aufgeregt. »Eines Tages fahr ich nach Indien. Mit dem Schiff. Und ich krieg meine eigene Teeplantage und werd eine große Dame wie die Frau in den Zeitungen, Mrs. Soames.«
    »Ich glaube, sie heißt jetzt Mrs. Bristow«, antwortete Fiona, entzückt über das lebhafte kleine Ding in dem abgetragenen Baumwollkleid und der schäbigen Jacke. »Fährst du wirklich nach Indien?«
    »Das möchte ich«, sagte das Mädchen, doch in die großen braunen Augen trat ein Ausdruck des Zweifels. »Aber ich weiß nicht …« Sie sah auf ihre Stiefel hinab und scharrte mit den Spitzen an einer Stufe. »Die Miss sagt, ich bin albern. Sie sagt, ich hab lauter Hirngespinste im Kopf.«
    »Ach?« erwiderte Fiona. »Und wer ist die Miss?«
    »Meine Lehrerin.«
    »Also, sie täuscht sich. Du bist nicht albern. Leute mit Träumen sind klug.«
    »Wirklich?«
    »Bestimmt. An dem Tag, an dem du deine zu träumen aufhörst, kannst du dich gleich einsargen lassen, dann bist du so gut wie tot.«
    »Stimmt das?« fragte das Mädchen mit großen Augen.
    »Absolut. Das hat mir ein sehr weiser Mann gesagt. Ein wundervoller Mann, der früher hierhergekommen ist, um die Schiffe zu beobachten. Genau wie du. Wie heißt du denn, Kind?«
    »Daisy.«
    »Nun, Daisy. Wenn du eines Tages deine eigene Teeplantage haben willst, mußt du noch eine Menge über Tee lernen.«
    »Wissen Sie eine Menge über Tee?«
    »Ein bißchen was schon.«
    »Sagen Sie’s mir?«
    »Als erstes mußt du einen guten Tee von einem schlechten unterscheiden können. Und das geschieht auf verschiedene Weise. Komm mit, ich zeig’s dir.«
    Fiona streckte die Hand aus, Daisy ergriff sie, und die beiden gingen die Old Stairs hinauf und zu Oliver’s hinüber, während die mit Tee beladenen Frachtkähne die Themse überquerten, ein Seemannslied über den Fluß klang und der sanfte herbstliche Sonnenschein auf dem dunklen silbernen Wasser schimmerte.

   Dank   
    I ch danke Martin Fido, dem Autor von The Crimes , Detection, and Death of Jack the Ripper und Murder Guide to London für eine mitternächtliche Tour durch die Straßen und Gassen, die Jack einst durchstreifte, und dafür, daß er mich an seinem enzyklopädischen Wissen über Stadt und Einwohner im London von 1880 teilhaben ließ. Ebenso Samuel H. G. Twining, dem Direktor von Twinings Tea, sowie Syd Mumford, dem ehemaligen Einkäufer und Mischungsexperten der Firma, der mich liebenswürdigerweise in die Geheimnisse des Teehandels einweihte und eine praktische Lektion im Teeprobieren für mich abhielt. Auch bei den Mitarbeitern des Londoner Museums, Abteilung Docklands Projekt, möchte ich mich bedanken, die mir Zugang zu ihrer Bibliothek und ihren Sammlungen gewährten. Ebenso bei Fred Sage, einem ehemaligen Schauermann auf der Themse, und Con McCarthy, einem ehemaligen Frachtkontrolleur bei Überseeschiffen, die viele Straßen in den Docklands mit mir durchwanderten und mir von ihren Arbeitsjahren am Fluß erzählten. Im Town of Ramsgate mit ihnen ein Glas zu heben war gleichermaßen ein Privileg wie eine Ehre für mich.
    Sally Kim, meine Lektorin, ist der wahr gewordene Traum eines jeden Schriftstellers – sie ist sowohl Mentorin, Verteidigerin wie Komplizin.
    Ohne Simon Lipskar, meinem unermüdlichen Agenten, wäre »Die Teerose« nie zustande gekommen. Er hat an mich und mein umfangreiches Manuskript geglaubt, er hat es verbessert und dafür gekämpft, und für seinen Einsatz bin ich ihm zu größerem Dank verpflichtet, als ich je auszudrücken vermag.
    Laurie Feldman, Diana Nottingham, Brian O’Meara und Omar Wohabe standen mir von Anfang an zur Seite, sowohl mit Rat und Unterstützung als auch mit Champagner. Es gibt keine besseren Freunde. Vielen Dank euch allen. Heather, John und Joasha Dundas haben erste Druckfahnen des Romans gelesen und wertvolle Kritik und Lob gespendet, wofür ich ihnen sehr verbunden bin.
    Ein herzliches Dankeschön auch an Wilfriede, Matt, Megan, Mary Donnelly und Martha Eggerth Kiepura, meine wundervolle Familie, weil sie an mich glaubten, mich ermutigten und mir immer Geschichten erzählten.
    Mein innigster Dank jedoch gilt Douglas Dundas, der mich lehrte, was Glauben heißt.

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