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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung
Autoren: Helene Tursten
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Er ist heute zum Kursbeginn nicht erschienen. Alle Lehrer sollten in der ersten Stunde heute Mor g en sä m tlic h e Schül e r kennen ler n en. Aber Martinsson ersc h i en nicht. Die Sekretärin war se h r verär g ert, aber auch erstau n t . Martin s son sei so froh gewesen, dass er diese Arbeit bekommen habe. Und dann verpasse er den ersten T ag!«
    Irene dachte rasch nach und s a gte dann: »Vielleicht ist er ja getür m t. Viell e icht h atte e r einen Verdacht u nd hat sich aus dem Staub ge m acht.«
    »Die Gefahr besteht. Aber wir überwachen seine gegenwärtige Adresse in Kopenhagen trotzde m . Seine W ohnung liegt in der Istedgade. Ich habe den Verdacht, dass er hier irgendwo in der Gegend ist. Und dann kriegen wir ihn auch.«
    » W aren Sie in seiner W o hnung ? «
    »Noch nicht. Es ist besser, wenn er uns in die Falle geht, ohne dass er was ahnt. Aber wenn er heute Abend noch nicht aufgetaucht ist, dann gehen wir rein.«
    »Klingt gut. Ich hoffe, Sie kriegen ihn.«
    » W enn er sich hier ru m t reibt, dann tun wir das auch. Ich lasse m orgen wieder von m i r hören.«
    »Danke.«
    Irene spürte vor Aufregung ihren P uls in den S chläfen. Endlich waren sie in Sebastians Nähe!

KAPITEL 21
    I n diese r Nach t schlie f I r en e schle c h t . I m Trau m rannt e sie ein e m fliehende n S c h a tte n durc h dunkl e Gasse n und men s chenle e r e Straße n hinterher . Si e nähert e sic h ihm i mme r m e h r un d wa r überzeugt , das s si e di e schwarze Silhouett e s c hließlic h f a nge n wü r de . Al s si e m i t zi e m lich e m T e mp o u m ein e Hau s e c k e bog , rannt e si e i n ein e weich e , fo r m lo s e M asse . Au s de n Augenwinke l n s a h si e eine kräftig e Kling e aufblitze n u n d wusste , da s s s i e sterb e n würd e . Ihr e A r m e war e n bleischwe r , un d si e hatt e nich t die Kr a f t , si e hochzuheben , u m sic h z u schützen . Da s Messer schw e bt e vo r ihr e m Ge s ich t un d be s chrie b plötz l ic h ein e n blitzende n Bog e n z u ih r e m Herze n … Kriste r weckt e sie un d fragt e , waru m si e daliege n un d schreie n würd e . A l s sic h de r Trau m zu m dritte n Ma l wiederholte , ga b si e auf un d g i n g i n di e Küch e hinunter . Ei n Beche r wa r m e Milch au s de r Mikrowell e un d ein e S c heib e Kn ä ckeb r o t m i t Käse brachte n si e au f ander e Gedanken . Di e Anzeig e de r Uhr zeigt e 04.1 0 Uhr , al s si e wiede r unte r ihr e Deck e kroch, abe r eins c h l afe n konnt e si e nich t m e hr.
     
     
    »Irene! Hier ist Kopenhag e n für dich!«, rief Tommy.
    Irene wollte gerade das Zim m er verlassen, um ihren Kaffeebecher aufzufüllen, ging jetzt aber dire k t zu ihrem Stuhl zurück. Erwartungsvoll r i ss sie den Hörer an sich.
    »Irene hier. Habt ihr ihn gefunden ? «
    »Ja. Aber ich m uss Ihnen erst ein paar Fragen stellen.« Jens Metz klang äußerst for m ell. Irene wusste sofort, dass etwas nicht s timmte. Nein! N i cht a u ch n och To m !
    W i e als Antwort auf ih r e Gedanken wollte Metz wisse n : »Haben Sie in letzter Zeit m it Tom Tanaka zu tun gehabt ? «
    Etwas an seiner Stim m e und der Art, wie er die Frage stellte, ließ Irene plötzlich Ge f ahr witt e rn. Sie wusste nicht, worin diese Gefahr bestand, beschloss aber, m i t ihren Auskünften zurückhaltend zu sein.
    »Letzten Freitag hat m i ch Tom angerufen, um sich f ü r die Blu m en zu bedanken, die ihm Peter M ø ll e r in m einem Auftrag ins Krankenhaus m itgebr a cht hatte«, antwort e te sie.
    Iren e w u sst e , wi e leich t s ic h ei n Gespräc h au f d e m Handy zurückverfo l ge n ließ . Met z klan g überrascht : » H a t P eter dies e m … d i es e m … wi r klic h Blum e n m i t gebra c ht ? «
    Dann schwieg er, aber Irene war klar, wie er ü ber Tom dachte.
    »Ja. Ich hatte ihn darum gebeten«, erwiderte sie ruhig.
    »Hat er sich nur für die Blu m en bedankt, oder hat er sonst noch was gesagt?«
    Warum fragte Metz danac h ? Bei Irene klingelten alle Alar m glocken. Gespielt unbeschwert sagte sie: »Ja. Offenbar liebt er Orchideen. Er w ar gerade nach Hause gekommen und m einte, er sei noch nicht ganz wieder auf den Beinen. Es sei ihm schon besser gegangen.«
    Einen Moment war es sti l l. Irene konnte Metz’ Misstrauen, das ihr aus dem Hörer entgegenschlug, fö r m lich spüren. Schließlich fragte er: »Den N a m en Sebastian Martinsson und den Umstand, dass er sich in Kopenhagen befand, haben Sie nie erwähnt ? «
    »Nein.«
    Irene versuchte erstaunt zu k l
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