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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung
Autoren: Helene Tursten
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ingen, aber ihr Herz klopfte so sehr, dass sie schon m einte, m an könne es durch ihre dünne Baumwollbluse hindurch sehen. Tommy schien nichts zu m erken. Er war in einen Text auf sein e m Bildschirm vertieft.
    »Sind Sie sich da ganz sic h er? Sie haben also Sebastian Martinsson m it keinem Wort erwähnt ? «
    Irene versuchte ihrer Stim m e so viel Festigkeit wie möglich zu verleihen, als sie antwortete: »Nein. Ich habe m it Tom nie über Sebasti a n Martinsson gesprochen.«
    Tom würde diese Fra g e m it Sicherheit ebenfalls nic h t wahrheitsge m äß beantworten. Sie konnte gut lügen, aber er war e i n Meister im Schweigen. Aber war u m stellte i h r Metz über h aupt alle diese Frage n ? Als er wieder etwas sagte, erhielt s i e d i e Ant w ort: » W ir haben Sebastian Martinsson gefunden. Tot.«
    »Tot ? «, wiederholte Irene erstaunt.
    »Ja . Wi r s i n d g e ster n gege n neu n i n sein e Wohnung gegangen . E r la g to t au f seine m Bett , geknebel t un d an Hände n un d Füße n ge f esselt . Sei n Bauc h wa r aufgeschlitzt, un d sein e E i ng e weid e h a tt e ih m j e m a n d au f d e n Brustkorb getü r m t . L a u t Gericht s mediz i n w a r Martinsso n mehrere Minute n lan g be i voll e m B e wusst s ei n un d st a rrt e seine Eing e weid e an , bevo r e r starb.«
    Bei Irene d rehte sich alles im Kreis. Sie ko n nte sich kaum noch auf den Beinen halten. Mit trockenem Mund brachte sie gerade noch ein »Mein Gott!« über die Lippen.
    »Das war wirklich das Fürchterlichste, was ich je gesehen habe«, stellte Metz fest.
    In einem übertriebenen päd a gogischen Tonfall fuhr er fort: »Aber jetzt erzähle ich Ihnen noch etwas sehr Merkwürdiges. Die Pathologie hat den Zeitpunkt seines Todes m it irgendwann zwischen zwei und vier Uhr in der Nacht auf S onntag angegeben. Es gibt einen Ze ugen, der gegen drei von einem Gelage nach Hause wankte. Er stellte s i ch i m Nachbar h aus von Martinsson in den Eingang, um zu pinkeln. Plötzlich hält vor dem Haus von Martinsson ein schwarzer Mercedes. Aus dem W agen steigt ein riesiger und unglaublicher fetter Chinese! Das behauptet also unser Zeuge, der allerdings nicht m ehr ganz nüchtern war. Aber d i e Frisur des C hine s en beschreibt er als k l ei n e K noten auf d em Kopf. Und dann behauptet er noch, dass der Chinese eine fürchterliche Narbe im Gesicht h a tte!«
    Hier ver s tum m te Metz. Ire n e kam es wie ein triu m phierendes Schweigen vor. W eil ihr nic h ts Besse r es einfiel, sagte sie: »Mein Gott!«
    Sie war sich durchaus b ewusst, dass diese Unterhaltung sehr einseitig und von i hrer Seite aus sehr einsilbig war, aber es fiel ihr wirklich nichts Bes s eres ein.
    »So sehen wir das auch. Aber Tanaka hat sechs Zeugen, die alle behaupten, dass er m it ihnen zusam m e n in seiner Wohnung gefeiert hat. Keiner von ihnen ist vor fünf Uhr nach Hause gegangen. Da ist n i c h t dran zu rütteln. Alle halten daran fest. Es wird nicht leic h t sein, ihm das Gegenteil zu beweisen.«
    Irene wurde es eiskalt, obwohl draußen schönstes S o m m erwetter war.
    »Martinsson wohnte nur e i n paar hundert Meter von Tanaka ent f ernt«, m einte Metz noch.
    W i eder legte er ei n e Kunst p ause ein, bevor er fortfuhr: »Die Frage ist also, woher Tanaka von Sebastian Martinsson wusste und woher er seine Adresse hatte?«
    To m s Freunde und sein Konta k tnetz. Sie hatte ihm die N a m en Sebastian und Basta gegeben und gesagt, dass er an einer Kunstschule studie r te, die Krügerakade m i e hieß.
    »Krüger … nein«, hatte Tom d a mals geantwortet, sich aber rasch unterbrochen. Mit größter W ahrscheinlichkeit kannte er die Krayerakade m ie. Und er kannte ganz sicher auch je m anden, der herausfinden konnte, wer an der Akad e m ie Sebastian hieß, aber Basta genannt wurde, und wo dieser Basta wohnte. Ihr gegenüber hatte Tom keinen Zweifel daran gelassen, dass er für die Todesstrafe war.
    Iren e versu c ht e s o übe r zeugen d z u klingen , wi e e s nur ging . Si e s agte : »Ic h hab e To m Tan a k a kein e In fo r m ationen übe r Martin s so n g e geb e n un d ih m auc h nich t vo n unser e m Verdach t erzählt , das s e r sic h i n Kopenh a ge n aufhält. Tanak a ve r füg t übe r vie l e Kontakte.«
    »Das wissen wir. Auch inn e rhalb der Polizei«, erwiderte Metz g i f tig.
     
     
    Glückli c he r w eis e hatt e sic h Tomm y au f eine n Besorgung s gan g g e m a c ht . Si e wa r allein . I n de r H a n d hiel t si e ihr schreien d g e lbe s Nokia -
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