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Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber
Autoren: Halo Summer
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Ritter zurückkehrte, war es bereits zu spät. Die böse Cruda hatte ihren blauen Wind losgeschickt, damit er die Erdenkinder für sie entführte. Die Cruda selbst konnte ihre eigene Welt nicht verlassen. Oder um es genauer zu sagen: Sie wollte es nicht, weil es eine zu schwierige und zu gefährliche Sache war. Da sie den Gewitterzauberer an ihr Scheusal verfüttert hatte, konnte sie nicht herausfinden, wo der blaue Wind die Kinder in Amuylett ausgesetzt hatte. Aber das machte nichts. Noch konnte die Hexe sowieso nichts mit den dreien anfangen. Sie mussten erst wachsen und gedeihen, eine Menge Luft in Amuylett atmen und selbstständig werden, bevor die Cruda sie benutzen konnte. Die Cruda übte sich all die Jahre in Geduld. Der Ritter aber, Viperias Herr, traf alle Vorkehrungen, damit er eines Tages zur Stelle sein könnte, wenn es darum ging, Amuylett und die Schüler von Sumpfloch gegen die böse Cruda zu verteidigen.

Kapitel 3: Der Feenteich
     
    Das Schönste an Sumpfloch war – du erinnerst dich vielleicht – der Garten. Nachts, wenn die Festung und die Sümpfe in den schwarzen Schatten des großen Waldes versanken, wurde es im Garten sehr, sehr dunkel. Nur die fluoreszierenden Seerosenblätter im dunkelblauen Teich leuchteten. Sie leuchteten so hell, dass das eiskalte Wasser, in dem sie schwammen, einen hellblauen Schimmer bekam. Ich erzähle dir das, weil Thuna in ihrer ersten Nacht von den Seerosen und dem Teich träumte. In ihrem Traum war sie eine Nixe, die unter die Oberfläche des Teiches tauchte. Sie tauchte und tauchte, umgeben von kühlem, blauem Licht. Als sie in ihrem Traum den Grund des Teichs erreichte, saß dort eine wunderschöne Frau mit eisblauer Haut und langen, grünen Haaren, die wie Wasserpflanzen hin- und herwehten. Sie lächelte Thuna an und reichte ihr eine ihrer sechsfingrigen Hände.
    ‚ Hallo Thuna!’, sagte sie.
    ‚ Woher kennst du meinen Namen?’, fragte Thuna.
    ‚ Wie könnte ich deinen Namen nicht wissen, Feenfreundin?’, antwortete die schöne Frau. ‚Vergiss nicht dein Talent! Denk immer an Estherfein, die Königin der Feen!’
    Bevor Thuna nachfragen konnte, was diese rätselhaften Worte bedeuteten, bekam sie ein Kissen an den Kopf geworfen und wachte auf.
     
    „ He, Thuna!“, rief Lisandra. „Willst du gleich am ersten Tag verschlafen? Der Gong hat schon geschlagen und du bist noch nicht mal aufgestanden!“
    Im ersten Moment begriff Thuna gar nicht, wo sie war. Der Regen schlug gegen das Fenster über Thunas Bett und weil der Himmel so grau war, war es im Zimmer sehr düster. Sumpfloch! Jetzt fiel es Thuna wieder ein.
    „ Wieso habt ihr mich nicht früher geweckt?“, fragte sie.
    Lisandra lachte.
    „ Wir haben es versucht! Maria hat dir gut zugeredet, Scarlett hat dich gerüttelt und Berry holt gerade einen kalten Waschlappen. Du hast ja echt einen tiefen Schlaf! Und jetzt beeil dich mal oder sollen wir alle wegen dir zu spät kommen?“
    Sie kamen zu spät zum Frühstück, so wie viele andere. Niemand wurde deswegen bestraft, zumindest nicht offiziell. Wer zuerst kam, konnte sich aus dem Berg von Brot die besten Stücke heraussuchen. Der konnte sich die dickste Brühe aus der großen Schüssel fischen und bekam vielleicht etwas Marmelade oder Käse ab. Wer später kam, musste mit hartem Brot vorliebnehmen, das nur genießbar war, wenn man es in die mittlerweile lauwarme Brühe tunkte. Wer noch später kam, fand einen leeren Frühstückstisch vor und musste bis zum Mittagessen hungern.
    Thuna und ihre Freundinnen blieben von diesem Schicksal verschont. Sie hatten noch Brühe und Brot abbekommen, doch so richtig glücklich waren sie mit ihrer Beute kaum. Maria konnte sich nicht überwinden, die seltsamen schleimigen Blätter zu essen, die in ihrer Brühe schwammen.
    „ Das sind Algen aus dem Sumpf“, erklärte Berry. „Sie sollen sehr nahrhaft und gesund sein. Du kannst sie ruhig essen. Stell dir vor, es wären Kräuter.“
    Maria begutachtete das traurig herunterhängende Riesenkraut auf ihrem Löffel.
    „ Nein“, sagte sie nur. „Nein, das schaffe ich nicht.“
    Die anderen waren tapferer. Sie schluckten und kauten und schauten im Hungersaal in die Runde. Außer den fünf Mädchen gab es ungefähr zwanzig weitere Neuankömmlinge. Sie alle sollten in eine Klasse gehen. Die Spuren des gestrigen Kampfes waren noch zu sehen: Ein Mädchen hatte eine dunkelrote Schramme überm Auge, ein anderes trug Marias Haarspangen. Geicko schaute kurz in Lisandras
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