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Die Sünderinnen (German Edition)

Die Sünderinnen (German Edition)

Titel: Die Sünderinnen (German Edition)
Autoren: Irene Scharenberg
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er auf das Schild mit den Öffnungszeiten. Danach kam er genau fünf Minuten zu spät. Hatte Susanne den Saunabetrieb etwa schon verlassen? Bestenfalls sogar, bevor Burgmeister hier eingetroffen war? Trotzdem beschlich Mark ein merkwürdiges Gefühl, als er durch die Glastür ins Innere blickte. Obwohl das Licht noch brannte, konnte er keine Angestellten entdecken. Befand sich Susanne hier oder woanders in Gefahr?
    Nachdenklich hetzte er die Stufen wieder hinunter und rannte, hektisch um sich schauend, die Straße entlang. Plötzlich blieb er stehen und starrte auf einen Wagen mit Duisburger Kennzeichen und den Buchstaben BB. Benedikt Burgmeister, dachte er, während er in wilder Panik zur Sauna zurückhetzte. Unterwegs hob er einen etwas größeren Stein aus einem der Vorgärten auf, dann rannte er weiter. Keuchend stand er vor der Ladentür. Seine Hand holte aus, und der Stein durchschlug das Glas direkt neben der Klinke. Die Splitter fielen nach innen. Mit zitternder Hand fasste er durch die kaputte Scheibe und drehte den Schlüssel herum. Wenige Sekunden später stürmte er in das Lokal.
    Fäuste trommelten gegen Holz. Mark rannte zu der Tür, von der das Geräusch kam. Während er öffnete, hörte er einen erstickten Laut. Dann sah er die gefesselte Frau, aber es war nicht Susanne. Eilig löste er die Fesseln und das Klebeband von ihrem Mund.
    »Wo ist meine Frau?«, schrie er.
    »In Sauna eins«, stammelte die Frau und brach in Tränen aus.
    Mark ließ sie los und rannte den Gang weiter nach hinten. Er konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Die Schilder an den Wänden schienen vor seinen Augen zu verschwimmen. Als er eine Eins erkannte, riss er die Tür auf und erstarrte.
    Nackt und blutend lag Susanne auf dem Boden. Burgmeister kniete über ihr, mit dem Rücken zu ihm. Er wollte sich umdrehen, doch Mark war schneller und stürzte sich auf den Mann. Burgmeister fiel schräg nach vorne. Sein Kopf schlug gegen eine Holzbank. Trotzdem drehte er sich augenblicklich um und starrte Mark hasserfüllt an. Den Dolch hielt er immer noch in der Hand.
    Während Mark einen kurzen Blick auf Susanne riskierte, sprang Burgmeister auf und stieß ihm die Waffe in die Seite. Seine schmalen Lippen verzogen sich zu einem höhnischen Grinsen. Mit letzter Kraft versuchte Mark, seine Faust gegen Burgmeisters Kinn zu rammen, aber dieser drehte den Kopf blitzschnell zur Seite. Mit dem Dolch in der Hand bewegte er sich auf Mark zu, der sich von dem ersten Angriff noch nicht erholt hatte. Er erstarrte und schaute wie gelähmt Burgmeister entgegen, der seinen Triumph sichtlich genoss.
    »Keine Bewegung«, ertönte plötzlich Pielkötters Stimme.
    Hinter ihm stürmten einige Polizisten herein. Die Szene erinnerte Mark an einen Film. Er wusste nur nicht an welchen. Wie in Trance nahm er wahr, wie Burgmeister aus dem Raum geführt wurde. Wenig später hoben zwei Sanitäter Susanne auf eine Trage. Sie stöhnte leise. Gott sei Dank, sie lebt, war Marks letzter Gedanke, dann wurde ihm schwarz vor Augen.
    Als er wieder zu sich kam, spürte er Pielkötters Atem. Der Hauptkommissar hatte sich über ihn gebeugt und versuchte ihm etwas unter die Nase zu halten.
    »Sind wohl nicht gerade dazu geboren, den Helden zu spielen.«
    »Wie kommen Sie hierher?«, fragte Mark statt einer Antwort.
    »Saubere Ermittlungsarbeit. Oder glauben Sie, wir drehen nur Däumchen?«
    Tatsächlich hatte Mark dem Hauptkommissar nicht zugetraut, den wahren Mörder zu finden.
    »Dabei haben Sie uns allerdings geholfen«, erklärte Pielkötter. »Als wir Ihre handgeschriebene Kartei mit der Datei auf Ihrem Computer verglichen haben, mussten wir feststellen, dass genau eine Akte fehlte. Ab diesem Moment wusste ich, dass Sie nicht der Mörder sind.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Wenn Sie vorgehabt hätten, die Akte verschwinden zu lassen, hätten Sie auch die Information auf dem Computer gelöscht. Benedikt Burgmeister allerdings konnte das nicht. Wahrscheinlich kannte er Ihr Passwort nicht.«
    »Nein, nein«, wandte Mark ein. »Er wusste nichts von weiteren Daten. Den Laptop nehme ich immer mit nach Hause.«
    »Jedenfalls hatten wir Burgmeister von diesem Moment an im Visier. Zudem wurde mir sofort klar, dass er es auf Ihre Frau abgesehen hat. Dass sie momentan bei ihren Eltern weilte, fanden wir schnell heraus. Sie hätten das Gesicht Ihrer Schwiegermutter sehen sollen, als wir vor ihrer Tür standen, noch ehe sie uns angerufen hatte.«
    Obwohl Marks rechte Seite plötzlich
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