Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Stunde Der Vampire

Die Stunde Der Vampire

Titel: Die Stunde Der Vampire
Autoren: Carrie Vaughn
Vom Netzwerk:
dies sei der nächste logische Schritt. Wie viele Lykanthropen, die ich kenne, sind Furrys? Die Frage stelle ich im Allgemeinen niemandem. Begreifst du, wie kompliziert die Angelegenheit ist?«
    Â»Ja, schon. Aber ich frage mich einfach, wenn jemand wirklich glaubt, dass ihm oder ihr vorherbestimmt ist, du weißt schon, zu einer völlig anderen Gattung zu gehören – so wie manche Männer wirklich davon überzeugt sind, sie hätten eigentlich eine Frau sein sollen, und die sich dann einer Geschlechtsumwandlung unterziehen – meinst du nicht, dass es dann vernünftig ist …«
    Â»Nein. Nein, es ist ganz und gar nicht vernünftig. Sag mal, glaubst du , dass du eigentlich einer völlig anderen Gattung hättest angehören sollen?«
    Er stieß einen tiefen Seufzer aus, einen Seufzer von der Art, die normalerweise einem dunklen Geständnis vorausgeht. Genau davon wurde ein Großteil meines Publikums angezogen.
    Â»Ich träume immer wieder, dass ich ein Alpaka bin.«
    Ich zuckte kurz zusammen, überzeugt, ihn falsch verstanden zu haben. »Wie bitte?«
    Â»Ein Alpakalama. Ich habe immer wieder diese Träume, in denen ich ein Alpaka bin. Ich bin in den Anden, hoch oben in den Bergen. Im nächsten Tal befinden sich die Ruinen einer prächtigen Inkastadt. Alles ist so grün.« Er könnte genauso gut die Fotos in einer Ausgabe der
National Geographic beschreiben. »Und das Gras schmeckt so köstlich.«
    Okay, das stammte wahrscheinlich nicht aus der National Geographic .
    Â»Ã„hm … das ist interessant.«
    Â»Ich würde so gerne eines Tages dorthin reisen. Die Anden mit eigenen Augen sehen. Sind … sind dir zufällig jemals Weralpakas begegnet?«
    Wenn es nicht so traurig wäre, müsste ich lachen. »Nein. Die Wertiere, von denen ich je gehört habe, sind alle Raubtiere gewesen. Ich glaube wirklich nicht, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass dir ein Weralpaka über den Weg laufen wird.«
    Â»Oh«, sagte er mit einem Seufzen. »Glaubst du, dass ich vielleicht in einem früheren Leben ein Alpaka gewesen bin?«
    Â»Ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Es tut mir leid, dass ich dir keine größere Hilfe sein kann. Ich hoffe aufrichtig, dass du eines Tages Antworten auf deine Fragen finden wirst. Dorthin zu reisen ist aber eine tolle Idee.« Meiner Meinung nach konnte es nie schaden, sich die Welt anzusehen. »Danke für den Anruf.«
    Ich hatte keine Ahnung, in welche Richtung sich die Sendung nun entwickeln würde. Willkürlich wählte ich eine Leitung aus. »Der nächste Anrufer, worüber möchtest du dich unterhalten?«
    Â»Hi Kitty. Ja. Ähm, danke. Ich… ich glaube, ich habe ein Problem.« Er hatte eine erschöpft klingende Tenorstimme. Bei denjenigen, die müde klangen, hörte ich immer ganz besonders genau hin; deren Probleme waren normalerweise bizarr.

    Â»Dann schauen wir mal, was sich machen lässt. Worum geht es?«
    Â»Es hat alles damit angefangen, dass diese beiden Typen in die Stadt gezogen sind, ein Werwolf und ein Vampir. Sie sind ein Pärchen, weißt du?«
    Â»Und es sind zwei Typen. Männer, richtig?«
    Â»Richtig.«
    Â»Und das Problem wäre …«
    Â»Na ja, bis dahin nichts. Aber dann ist dieser Vampirjäger aufgetaucht, der es auf den Vampir abgesehen hat. Vermutlich ist er von der früheren menschlichen Dienerin des Vampirs angeheuert worden.«
    Â»Und diese menschliche Dienerin ist nicht mit ihm gereist? «
    Â»Nein, er hat sie verlassen und ist mit dem Werwolf durchgebrannt.«
    Noch wilder konnte es kaum mehr werden. Ich machte mich auf alles gefasst und sagte: »Und dann?«
    Â»Noch ein Werwolf ist aufgetaucht, das frühere Alphaweibchen des Werwolfs, bevor er etwas mit dem Vampir angefangen hat. Sie wollte wieder mit ihm zusammen sein und hat all dieses Zeug geschwafelt, von wegen Wölfe würden sich fürs ganze Leben paaren und all so was. Doch er wollte nichts mit ihr zu tun haben, also hat er denselben Jäger angeheuert und auf sie angesetzt …«
    Â»Dieser Jäger, er heißt nicht zufälligerweise Cormac, oder?« Ich kannte einen Vampir- und Werwolfjäger namens Cormac, und dies klang ganz nach ihm.
    Â»Nein.«
    Puh! »Hat mich bloß interessiert.«

    Von dem Punkt an ging es mit der Geschichte nur noch bergab. Jedes Mal, wenn ich dachte, der letzte Knoten in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher