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Die Stadt der Singenden Flamme - Die gesammelten Erzaehlungen - Band 1

Die Stadt der Singenden Flamme - Die gesammelten Erzaehlungen - Band 1

Titel: Die Stadt der Singenden Flamme - Die gesammelten Erzaehlungen - Band 1
Autoren: Clark Ashton Smith
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fürchte, es ist für Unknown nicht geeignet.« 10)
    Wäre Smith danach gegangen, was Campbell in Astounding veröffentlichte, hätte ihn die Ablehnung kaum überrascht. Trotzdem versuchte er später, etwas zu schreiben, das Campbell brauchbar finden würde. Es ist schade, dass Smith nicht eine überarbeitete Version von ›The Voyage of King Euvoran‹ an Campbell sandte. E. Hofmann Price, Smiths Freund und Co-Autor, erklärte in seinen Erinnerungen, dass er Smiths Erzählungen bevorzugte, »weil Smith häufiger als HPL und Robert E. Howard glaubhafte menschliche Wesen erschuf … in Averoigne und in Erzählungen wie ›The Voyage of King Euvoran‹ stellte er Menschen dar, keine zweidimensionalen und wenig überzeugenden Abziehbilder, die allzu oft einer schwankenden ›Stimmung‹ folgen.« 11) (Möglicherweise hätte Campbell auch ›The Last Hieroglyph‹ nach seinem Geschmack gefunden, wäre diese Geschichte nicht bereits von Wright veröffentlicht worden.)
    In seiner Bestform war Smith wahrscheinlich imstande, eine Geschichte zu schreiben, die Campbells Anforderungen genügte. Doch zu dem Zeitpunkt, als Unknown die Bühne betrat, war er mit dem Herzen nicht mehr beim Schreiben von Erzählungen, sondern neigte wieder seiner ersten Liebe zu, der Dichtkunst, und dem Verfertigen seiner wunderbar eigenwilligen kleinen Figuren aus heimischem Gestein, das er aus einer Mine im Besitz seines Onkels Edwin C. Gaylord bezog.
    Farnsworth Wright schrieb am 23. November 1938 an Smith: »Da wir Ihre Erzählung ›The Double Shadow‹ in unserer Februar-Nummer verwendet haben, steht uns hier kein einziges Manuskript von Ihnen mehr zur Verfügung. Das sollte nicht sein.« 12) Zu jener Zeit waren unzählige Ablehnungen seiner besten Geschichten, die verständnislose Kritik feindlich gesinnter Science-Fiction-Fans, der Verlust Lovecrafts, seines überschwänglichsten Lesers, und der Tod seiner Eltern, zu deren Unterstützung er zahlreiche seiner Erzählungen verfasst und verkauft hatte, nicht ohne Auswirkung auf Smith geblieben. Seit Juli 1937 hatte Smith keine neue Erzählung mehr vollendet. Er hatte bereits leicht überarbeitete Fassungen zweier Geschichten aus The Double Shadow and Other Fantasies bei Wright untergebracht und 1939 sollten zwei weitere Storys aus dieser Sammlung in Weird Tales erscheinen. Obwohl hierzu kein Briefwechsel vorliegt, scheint es, als hätte Wright nachgegeben und eine zurechtgestutzte Version von ›The Coming of the White Worm‹ zur Veröffentlichung angenommen.
    Doch abermals spielte das Schicksal Smith einen Streich: Ende 1938 wurde Weird Tales von einem New Yorker Geschäftsmann, William J. Delaney, gekauft, der bereits das überaus erfolgreiche Pulp-Magazin Short Stories herausgab. Delaney verlegte die Redaktion von Chicago nach New York City. Wright behielt den Redakteursposten und machte den Umzug mit, wurde jedoch mit Erscheinen der Ausgabe vom März 1940 entlassen. Zum Zeitpunkt von Wrights Fortgang erschien ein Fanzine-Interview mit Delaney, das für Smith nichts Gutes verhieß. Nachdem dem Leser des Interviews versichert worden war, dass Weird Tales weiterhin »alle Arten von unheimlichen und fantastischen Erzählungen« veröffentlichen werde, erfuhr er darüber hinaus: »Allerdings gibt es eine Regel: Weird Tales nimmt keine Erzählungen an, die sich um reine Widerwärtigkeiten drehen, Storys, die einen Eindruck hinterlassen, den man nur mit den Begriff »ekelerregend« beschreiben kann. Das heißt nicht, dass die »düstere« Geschichte oder die Story, die den Leser nach Luft schnappend an der Schwelle des Unbekannten zurücklässt, ausscheidet. Mr. Delaney glaubt, dass die Geschichte, die ein Gefühl der Übelkeit im Leser weckt, nicht wirklich unheimlich (›weird‹) ist und daher keinen Platz in Weird Tales hat. … Und zu guter Letzt sind Geschichten, deren Personen laufend Französisch, Deutsch, Latein, etc. reden ebenso ungern gesehen wie Storys, die dem Leser den ständigen Gebrauch eines dicken Wörterbuchs abverlangen.« 13)
    Das Interview war von Robert A. W. Lowndes geführt worden. Dieser schrieb dazu in einem Brief, der Jahre später veröffentlicht wurde: »Delaney, ein überaus angenehmer und kultivierter Mann, mochte unheimliche Geschichten sehr, doch war er ebenso ein strenger Katholik. … Er zählte auch einige von Clark Ashton Smiths Storys zur »ekelerregenden« Sorte und berichtete mir, dass er eine davon zurückschickte, die Wright bei seinem Abschied in seinem
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