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Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Titel: Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)
Autoren: Kerstin Hornung
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vor.
    „Besser nicht“, entschied Philip. „Wir bleiben auf diesem Weg, wenn der nirgendwo hinführt, dann kommen wir zurück.“
    Sie tasteten sich weiter an der rissigen Wand entlang. Nach einer Weile begann der Weg wieder anzusteigen.

    ≈

    Resilius hörte der Litanei der Priester nur mit halbem Ohr zu. Er saß auf dem Platz des Episkopos und hoffte, dass er seinen Einsatz nicht verpasste. Die Kutte, die er trug, war noch ungewohnt und nur notdürftig verändert worden, darum kratzte sie an den Stellen, an denen die Nähte aufeinanderlagen. Außerdem störte ihn der Geruch seines Vorgängers, der auch nach mehrmaligem Waschen nicht aus dem Stoff herauszubekommen war. Auf die Schnelle war jedoch nichts daran zu ändern. Der Schneider hatte Maß genommen und arbeitete bereits an einem neuen Talar, aber er würde eine Zeit darauf warten müssen, ebenso wie auf seine ordentliche Weihe, die er erst erhalten konnte, wenn er nach Eberus zum Archiepiskopos reiste.
    Als Dekan der Stadtkirche war Resilius Nachfolge auf den alten Episkopos, schon lange beschlossene Sache gewesen. Doch trotz der Gebrechlichkeit seines Vorgängers, hatte niemand damit gerechnet, dass dieser so bald vom Herren gerufen werden würde. Seit Jahren schon kümmerte sich Resilius um alle Belange und füllte sein neues Amt vollständig. Nicht aber diese Kutte.
    Er wusste, dass er sich weitaus intensiver um seine Abreise nach Eberus kümmern müsste, aber er hatte schlicht weg keine Zeit dafür.
    Wenn Gott einen strafen will, erfüllt er einem seine Wünsche, dachte er bitter. Wie oft hatte sich Resilius gewünscht, Elben zu sehen? Jetzt kamen sie regelmäßig in die Stadt und verkündeten ihre Botschaft, doch er hatte keine Zeit für sie, da ihn viele unterschiedliche Aufgaben in Atem hielten.
    Die Stadtwache, obwohl offiziell unter der Führung der Kirche, war völlig aus dem Ruder gelaufen. Fast täglich gab es Verhaftungen und Resilius war nur noch damit beschäftigt, Unschuldige aus dem Kerker befreien zu lassen.
    Leron´das und Frendan´no, die er regelmäßig traf, vermuteten, dass Zauberer zur Stadtwache gehörten. Die beiden Elben behaupteten, dass sich deutliche Spuren von Zauberei an jedem der Stadttore zu finden waren. Menschen bemerkten dies nicht, aber kein Elbe konnte die Stadt betreten oder verlassen, ohne dass die Zauberer es wussten.
    Wahrscheinlich hatte dieses Netz den Jungen verraten. Leron´das war zwar der Meinung gewesen, dass dies nicht zwingend geschehen musste, weil Generationen von Menschenblut, seine elbische Herkunft verschleierten.
    Trotzdem hatten die Zauberer ihn aufgespürt. Und das ausgerechnet an einem Sonntag.
    Sonntag war der schlechteste Tag in der Woche. Als nicht geweihter Episkopos und noch amtierender Dekan hatte Resilius die Pflichten beider zu erfüllen. Er brachte den Morgendienst hinter sich. Bis zum Mittagsdienst blieb ihm kaum Zeit die Kutte zu wechseln. Erst am Nachmittag hatte er einen kurzen Moment Zeit.
    Die Kirche war den ganzen Tag über von Menschen besucht, es war also ausgeschlossen, die Säule noch einmal zu öffnen. Er zog den kleinen Schlüssel aus seinem Umhang und schlüpfte durch die Tür in seinem Arbeitszimmer. So schnell er konnte, eilte er die Stufen hinunter.
    Die Fackel flackerte bedenklich, aber er brauchte ihr Licht nicht, um zu wissen, wohin er gehen musste. Eilig näherte er sich von unten der Treppe in der Säule, aber als er vor die niedere Tür kam, war niemand mehr dort.
    Ein unfeiner Fluch verließ seine zusammengepressten Lippen. Resilius raffte seinen Umhang und eilte zurück. Der Weg schien ewig zu sein. Schwer atmend erreichte er sein Zimmer und versperrte die Tür sorgfältig. Schnell schrieb er ein paar Zeilen auf einen schmalen Pergamentstreifen. Auf dem Weg zum Taubenschlag rollte er ihn zusammen und verstaute ihn in einem Säckchen.
    Zwischen all den Tauben saß ein winziger Spatz. Er ließ sich gerne im Taubenschlag durchfüttern, aber seine Nachrichten brachte er immer zuverlässig an Resilius Fenster. Jetzt belud er ihn mit dem kleinen Säckchen und schickte ihn auf den Weg zu den Elben.

    ≈

    „Morgen früh gehe ich noch einmal in die Stadt“, sagte Philip entschlossen. „Ich muss diesen Mann in der Kirche treffen. Nur deswegen bin ich bis hierhergekommen.“
    „Die Tore werden bewacht sein. Wenn sie dich finden, sperren sie dich in einen Kerker.“
    „Aber ich habe nichts getan. Es gibt keinen Grund.“ Philip war empört.
    „Ihnen wird bestimmt
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