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Die Spuren der Seele

Die Spuren der Seele

Titel: Die Spuren der Seele
Autoren: Rita Fasel , Ruediger Dahlke
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mehrfach erwähnte John Manning erforschte an der Universität Liverpool, dass Frauen mit männlichen Fingermustern, also kürzeren Zeigefingern, weniger kommunikativ, dafür aber durchsetzungsfähiger seien. Weibliche Fingermuster – mit etwa gleich langen Zeige- und Ringfingern – bescherten ihnen dagegen sprachliche Begabungen. Männer mit betont unterschiedlichen Längen, also kürzeren Zeigefingern, seien sportlicher, aggressiver und potenter, ergaben weitere Studien und bestätigten die obigen. Wohingegen weiblich geprägte Fingermuster mit gleich langen Zeige- und Ringfingern Männer zu guten Wissenschaftlern machten und ihre Lesefähigkeit förderten. In diese Richtung weist auch eine Untersuchung des englischen Forschers Mark Brosnan von der englischen Universität Bath, der an Schulkindern mittels standardisierter Tests feststellte: Je männlicher das Fingermuster, das heißt je kürzer der Zeigefinger, desto besser waren die Schüler in Mathematik und je weiblicher die Finger, desto besser in literarischen Fächern.
    Inzwischen sind solche leicht durchführbaren Untersuchungen schon auf viele andere Bereiche ausgedehnt worden. John Coatesvon der Universität Cambridge fand heraus, dass Börsenhändler, die ihren Tag mit einem erhöhten Testosteronspiegel begannen, deutlich mehr Geld verdienten. Als er die Zeige-/Ringfinger-Verhältnisse von 49 Londoner Devisenhändlern einbezog, fand er, dass diejenigen mit den längeren Ringfingern im Durchschnitt sechsmal mehr Profit erwirtschafteten und länger bei diesem Beruf blieben.
    Die Titelstory der anerkannten Wissenschaftszeitung New Scientist lud ein, sich selbst besser durch Naturwissenschaft statt durch Meditation kennenzulernen. Mittels Fotokopierer und Lineal sollten die Leser die beiden ins wissenschaftliche Visier geratenen Finger abmessen. Auch wenn es hier noch viele Widersprüche gibt, liegt es doch auf der Hand , dass Zusammenhänge bestehen, deren Erforschung interessant ist. So wird es wohl nicht mehr allzu lange dauern, bis Wissenschaftler dem alten Volksspruch »Wie die Nase des Mannes, so auch sein Johannes« mit Lineal und Schublehre nachgehen. Erstaunlich überhaupt, dass die Illustrierten noch nicht den Querschluss von der Ringfingerlänge auf die des zugehörigen männlichen Gliedes gewagt haben, denn dieser Zusammenhang müsste wohl noch klarer sein als der zwischen Ringfingerlänge und Profitfähigkeit des jeweiligen Besitzers. Abgesehen von solchen Stilblüten aufkeimenden Wissenschaftsinteresses, das sich an beliebiger Stelle auf eine uralte Kunst und Tradition stürzt, steht in unseren Händen die Gebrauchsanweisung für unser Leben geschrieben, und sie ist leicht zu lesen, leichter jedenfalls als die meisten Bedienungsanleitungen für technische Geräte. Außerdem enthält sie keine Irrtümer und Fehler – Hände lügen nicht. Wir haben also den berühmten Wink des Schicksals in mehrfacher Ausgabe immer in der eigenen Hand und somit stets dabei.
Gründe für die frühzeitige Vergewaltigung von Linkshändern
    Der Grund für die Umstellung von Links- auf Rechtshändigkeit liegt in der enormen Wertung, die in unserer Kultur zwischen Weiblich und Männlich oder Yin und Yang besteht. Die mehrheitlich passive linke Seite und Hand ist dem weiblichen Pol, die aktive dominante rechte Seite und Hand dem männlichen zugeordnet. Bei uns gilt alles Weibliche und damit auch Linke immer noch als minderwertig – ein Vorurteil, das aus der Abwertung des Weiblichen in der christlichen Tradition stammen dürfte, das sich aber auch in anderen patriarchalischen Religionen wie etwa der hinduistischen und muslimischen zeigt. In Asien ist die linke Hand dazu verurteilt, den Allerwertesten zu putzen, der dann doch eher abgewertet ist, und schon deshalb besonders »pfui«. Mit ihr darf nicht gegessen und keinesfalls begrüßt werden; in Bali darf sie nicht einmal etwas reichen oder jemanden berühren.
    Wenn das Elend der Umstellung der Lateralität zum Glück bei uns auch überwunden ist, geht die Abwertung des Weiblichen fast ungemindert weiter. Wir sprechen von linken Typen und meinen damit ungute Menschen, während sich ein rechter Kerl bemüht, auf dem rechten Weg zu bleiben und das Richtige zu tun. Recht zu sprechen ist eine äußerst ehrenwerte Angelegenheit; jemanden zu linken meint dagegen, ihn übers Ohr zu hauen. Im Parlament mussten die in Opposition zum Bürgertum um ihre Rechte kämpfenden Parteien der Arbeiterklasse gleichsam als zu spät
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