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Die Spur des Boesen

Die Spur des Boesen

Titel: Die Spur des Boesen
Autoren: G.M. Ford
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Bildes. Drehte es vorsichtig in ihren Händen hin und her, bis alles verbrannt war. Die verkohlten Überreste rieselten vor ihr auf den Boden. Dann legte sie das
    Klebeband wieder über Corsos Mund und drückte es mit der freien Hand fest an. »Also, wir machen das so«, erklärte sie. »Ich werde dein rechtes Ohr abbrennen, dann unterhalten wir uns wieder ein bisschen. Wenn das nichts nützt, brenne ich dir das andere ab.« Sie schaute zu Tommie hoch. »Nimm seinen Kopf«, verlangte sie.
    Tommie griff mit einer Hand oben in Corsos Haar und schob die andere Hand unter sein Kinn. Als Corso anfing, sich wild auf seinem Stuhl hin und her zu werfen, lehnte sich Tommie mit aller Kraft von hinten dagegen. Corso schrie durch das Klebeband hindurch, schüttelte sich unkontrolliert, während sie die Lötlampe auf ihn zu bewegte. Wieder hörte er, wie seine Haare knisterten, und dann spürte er die Hitze auf seiner Haut. Ohne, dass er es verhindern konnte, entfuhr ein schriller Todesschrei seiner Kehle. Blut spritzte in großem Bogen aus seinem Ohr, während seine Füße ein Eigenleben entwickelten und verzweifelt auf den Boden hämmerten. Eine Sirene begann voller Lautstärke in Corsos Ohren aufzuheulen.
    Und dann ließ Tommie seinen Kopf los und richtete sich auf. Die Sirene wurde schwächer, verebbte zu einem Stöhnen. Corso öffnete die Augen—Tommie deutete über Teresas Schulter nach draußen auf das dunkle Feld, wo sich ein hüpfendes Licht näherte. »Scheiße, was ist das?«, fragte Tommie.
    Sie riss den Kopf herum. »Eins von diesen verdammten Mädchen«, antwortete sie. Sie schaltete die Lötlampe aus und deutete auf die Schwingtür, die ins Wohnzimmer führte. »Bring ihn und Gordie da rüber«, wies sie ihn an.
    Das zitternde Licht war keine hundert Meter mehr entfernt, als Tommie den Stuhl nach hinten kippte und ihn mitsamt dem sich windenden Corso rückwärts über den Boden schleifte.
    Emily lehnte ihr Fahrrad an die Treppe zur Küche und ging hinauf. »Papa«, rief sie, als sie in die Küche rannte. Nach drei Schritten blieb sie schlitternd stehen, als sie ihre Mutter bemerkte, die mit verschränkten Armen am Spülbecken lehnte. Diesen Blick hatte sie noch nie an ihr gesehen. Sie schluckte schwer und fragte: »Wo ist Papa?«. Ihre Mutter blickte nach draußen hinters Haus, wo der Pickup stand.
    »Was machst du hier?«, wollte ihre Mutter wissen. »Du sollst doch bei Mama May zu Hause sein. Verdammt, warum bist du zurückgekommen?«
    »Ich wollte Papa...«
    Als ihre Mutter auf sie zukam, rannte sie zur Schwingtür. »Papa«, schrie sie. »Papa!«
    Papa antwortete nicht. Beim ersten Schlag hätte sie beinahe vom Boden abgehoben. Beim zweiten wurde sie so heftig nach hinten geschleudert, dass sie mit dem Kopf gegen den Kühlschrank knallte und zu Boden sank.
    »Geh nach oben!«, schrie ihre Mutter. »Sofort! Geh nach oben!«Trotz ihrer Benommenheit wusste Emily, dass es besser war zu gehorchen. Mit der Hand fuhr sie sich über die roten Striemen an ihrer Wange, dann schaffte sie es endlich aufzustehen und zur Treppe zu rennen, wo sie, gefolgt von ihrer Mutter, so schnell wie möglich auf allen vieren nach oben krabbelte. Oben angekommen, wurde sie hochgehoben und den Flur entlanggetragen. Mit den Armen schützte sie ihren Kopf, doch ihre Mutter schlug sie nicht mehr, trug sie nur ins Zimmer und warf sie aufs Bett.
    »Zieh dich aus und geh ins Bett«, zischte ihre Mutter. »Wenn du noch mal aufstehst, sorge ich dafür, dass du dir wünschst, du wärst nie geboren worden.« Emily warf ihre Jacke auf den Boden und zog ihr Sweatshirt über den Kopf. »Beeil dich, verdammt!«, brüllte ihre Mutter. »Und jetztrein in das verdammte Bett.« Emily sprang hinein und zog sich die Decke über den Kopf.
    Sie lauschte den Schritten ihrer Mutter. Hörte eine Tür knallen und Wasser rauschen. Dann war ihre Mutter wieder im Zimmer.
    »Setz dich hin«, befahl sie.
    Emily schob den Kopf unter der Decke hervor. Vor ihr stand ihre Mutter mit zwei weißen Tabletten in der einen und einem Glas Wasser in der anderen Hand. »Nimm die«, sagte sie und hielt ihr die Tabletten hin. Emily setzte sich auf und tat, was ihr ihre Mutter befohlen hatte. Sie legte die Tabletten auf ihre Zunge und spülte sie mit Wasser hinunter.
    Teresa Fulbrook ließ die Zimmertür auf, als sie ging. Von oben an der Treppe sah sie Tommie unten stehen. Sie gab ihm ein Zeichen, dass er in die Küche zurückgehen sollte, und folgte ihm. »Dieses verdammte Kind hat
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