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Die Sprache unserer Organe

Die Sprache unserer Organe

Titel: Die Sprache unserer Organe
Autoren: Jean-Pierre Barral
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dieses Phänomen ausgelöst wird. Schmerzen, darunter auch alle Arten von Gelenkschmerzen, werden durch eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren reaktiviert. Nachfolgend werden sie aufgelistet, und ich gehe in den nachfolgenden Kapiteln genauer auf sie ein.
▬ Klimatische Faktoren
    Es ist bekannt, dass Feuchtigkeit Gelenkschmerzen verstärkt.
▬ Luftdruck
    Wiederholte Luftdruckänderungen können Schmerzen reaktivieren. So können kariesbedingte Zahnschmerzen durch die einfache Tatsache erneut auftreten, dass man in einen Wintersportort hoch in die Berge oder von dort ins Tal fährt.
▬ Mechanische Auslöser
    Eine erneute Stauchung in einem bereits angegriffenen Gelenk ist meist sehr schmerzhaft und nur schwer zu ertragen.
▬ Hormonelle Schwankungen
    Bei Frauen können hormonelle Schwankungen, vor allem in der Prämenopause und der Menopause, Gelenkschmerzen verursachen.
▬ Metabolische Faktoren
    Eine schlechte Verdauung kann zu Beschwerden führen, beispielsweise durch einen Anstieg des Harnsäurespiegels.
▬ Sozialpsychologische Faktoren
    Wer überlastet ist und zu viele Spannungen aushalten muss, wird dies von seinen Schwachpunkten in der Halswirbelsäule mitgeteilt bekommen.
▬ Genetische Faktoren
    Unser genetisches Erbe kann Schmerzen bedingen, zum Beispiel eine familiäre rheumatische Vorbelastung.

▬ Infektionen
    Spontane Knieschmerzen ohne vorausgegangene Verletzung
    können Ausdruck einer immer wiederkehrenden Angina sein. Sie sehen, dass Schmerzen im Allgemeinen und Gelenkschmerzen im Besonderen ihre Ursache in einer Vielzahl von Faktoren haben können. Dabei sind die Auslöser nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen. Der Therapeut ist da, um dem Patienten dabei zu helfen,
▬ die Zusammenhänge zwischen Gelenkschmerzen und deren tieferen Ursachen zu verstehen;
▬ Auslösefaktoren zu erkennen;
▬ Faktoren der Verschlimmerung vorherzusehen.
    Gelenkschmerzen sind Übermittler von Botschaften. Wir werden lernen, diese zu entziffern und gemeinsam über den Sinn von Traumata nachdenken, die wir erleiden.
    Beschäftigen wir uns mit unseren eigenen Schmerzen
    Die Schmerzempfindlichkeit ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Unterschätzen Sie daher nicht den Schmerz eines anderen. Messen und bewerten Sie Schmerzen Ihrer Nächsten nicht im Vergleich zu Schmerzen, die Sie selbst aushalten können oder mussten. Hören Sie zu, respektieren Sie anderes Empfinden, urteilen Sie nicht – keine einfache Aufgabe!
    Jeder Mensch erlebt Schmerzen auf der Grundlage seiner persönlichen Probleme und Fähigkeiten. Der Schmerz resultiert aus einem Zusammenwirken unserer angeborenen und erworbenen Faktoren und Erfahrungen, das individuell ist und das nur jeder Einzelne für sich ermessen kann. Dementsprechend bringen wir ihn unterschiedlich zum Ausdruck – je nach unseren Erlebnissen, unserer Erziehung, unserer Empfindlichkeit. Daher zählt nicht das Ereignis, sondern die Art und Weise, wie es erlebt wird. Unabhängig von der Stärke des Schmerzes sollten wir berücksichtigen, dass das Symptom – der Ort, an dem sich
der Schmerz äußert – nicht das Wichtigste ist. Sehr häufig muss nach der Wurzel des Übels gesucht werden, und diese befindet sich oft an ganz anderer Stelle. Es ist die Aufgabe des Therapeuten, dies zusammen mit dem Patienten herauszufinden.
    Gelenkschmerzen und Selbstachtung
    Sind Gelenkschmerzen ein Angriff auf unsere Selbstachtung?
    Gelenkschmerzen, die sich ein Sportler im Wettkampf zuzieht, bringen diesem eher Anerkennung als Schmach ein. Es sind die Schmerzen des Tapferen, der sich dem Kampf gestellt hat! Chronischen Gelenkschmerzen wird hingegen die Bedeutung beigemessen, dass man alt und in seiner Mobilität eingeschränkt ist. Das Bild des agilen und selbstsicheren Menschen erleidet dadurch Schaden, unsere Achtung vor uns selbst wird beeinträchtigt. So ruft eine gekrümmte Haltung, die nicht behandelt wird, zwangsläufig einen Minderwertigkeitskomplex hervor.
    Warum schmerzen unsere Gelenke gelegentlich so stark?
    Die Mechanismen unserer Bewegungen sind sehr komplex und störanfällig. Damit sie ablaufen können, besitzt jedes Gelenk ein sehr weit entwickeltes und kunstvolles Nervennetzwerk. Wenn Sie beispielsweise gehen, treten die Gelenke der oberen und unteren Extremitäten, der Wirbelsäule, des Beckens und sogar unserer inneren Organe gleichzeitig in Aktion. Alle Körperteile, die sich in Bewegung befinden, müssen ständig sowohl vom Gehirn Informationen empfangen als auch
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