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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
Autoren: Gordon R. Dickson
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zu­sam­men­zu­stel­len, die un­se­re Leu­te in ih­ren stark be­fes­tig­ten Stel­lun­gen er­folg­reich be­la­ger­te, bis die Al­li­anz einen Mo­ment spä­ter Ver­stär­kung schick­te. Er trat auf ei­ne Wan­der­mi­ne, ge­nau einen Tag vor sei­ner Ab­lö­sung. Dann steck­te man ihn in die Aka­de­mie, weil er für den Feld­dienst un­taug­lich ge­wor­den war.“
    Wie­der herrsch­te kur­z­es Schwei­gen in der Run­de.
    „So“, sag­te de­Ca­stries in schlep­pen­dem, nach­denk­li­chen Ton, wäh­rend er sein halb­vol­les Wein­glas auf dem Tisch­tuch vor sich zwi­schen den Fin­gern dreh­te, „mir scheint, der Ge­lehr­te war ein Held, Oberst.“
    „Gü­ti­ger Gott, nein“, sag­te Cle­tus. „Der Leut­nant war nur et­was vor­schnell. Das ist al­les. Wenn ich da­mals das ge­wußt hät­te, was ich heu­te weiß, wä­re ich nie­mals auf die­se Mi­ne ge­tre­ten.“
    „Aber Sie sind wie­der da – ge­nau an je­ner Stel­le, wo die Kämp­fe statt­fin­den!“ sag­te Me­lis­sa.
    „Das stimmt“, er­wi­der­te Cle­tus, „aber wie ich schon sag­te, bin ich heu­te um ei­ni­ges klü­ger. Ich möch­te kei­ne wei­te­ren Me­dail­len.“
    „Was wol­len Sie ei­gent­lich, Cle­tus?“ frag­te Mon­dar vom an­de­ren En­de des Ti­sches. Der Frem­de hat­te Cle­tus schon seit ei­ni­gen Mi­nu­ten auf recht un­exo­ti­sche Wei­se fi­xiert.
    „Er will sech­zehn wei­te­re Bän­de schrei­ben“, schnarr­te Pa­ter Ten.
    „Im Prin­zip hat Herr Ten recht“, sag­te Cle­tus ru­hig zu Mon­dar. „Was ich wirk­lich will ist, mein Werk über Tak­tik zu be­en­den. Nur bin ich da­hin­ter­ge­kom­men, daß ich zu­nächst die ent­spre­chen­den Be­din­gun­gen schaf­fen muß.“
    „Be­en­den Sie den Krieg auf Neu­land in sech­zig Ta­gen“, warf Pa­ter Ten ein, „wie ich schon sag­te.“
    „So­viel Zeit brau­chen wir gar nicht, wie ich an­neh­me“, ver­setz­te Cle­tus, wäh­rend ihm die plötz­li­che Ver­än­de­rung in den Ge­sich­tern sei­ner Tisch­ge­nos­sen nicht ent­ging. Nur Mon­dar und Pa­ter Ten ver­zo­gen kei­ne Mie­ne.
    „Sie hal­ten sich wohl für einen Mi­li­tär­ex­per­ten, Oberst“, sag­te de­Ca­stries. Sein Blick, der auf Cle­tus ruh­te, hat­te wie Mon­dars Blick an In­ter­es­se ge­won­nen.
    „Aber ich bin gar kein Ex­per­te“, er­wi­der­te Cle­tus. „Ich bin ein Ge­lehr­ter. Dar­in liegt ein Un­ter­schied. Ein Ex­per­te ist je­mand, der ei­ne Men­ge über ein Fach weiß, ein Ge­lehr­ter hin­ge­gen ein Mann, der al­les kennt, was über das The­ma ver­füg­bar ist.“
    „Trotz­dem ist al­les nichts wei­ter als Theo­rie“, mein­te Me­lis­sa und schau­te ihn ver­wirrt an.
    „Ja­wohl“, sag­te er zu ihr, „aber ein ef­fek­ti­ver Theo­re­ti­ker hat dem Prak­ti­ker ei­ni­ges vor­aus.“
    Sie schüt­tel­te den Kopf, er­wi­der­te aber nichts. Sie lehn­te sich in die Pols­ter ih­res Ses­sels zu­rück und be­trach­te­te ihn, die Un­ter­lip­pe zwi­schen den Zäh­nen.
    „Ich fürch­te, daß ich Me­lis­sa auch dies­mal zu­stim­men muß“, mein­te de­Ca­stries. Für einen Au­gen­blick hielt er den Blick ge­senkt, als wür­de er in sich hin­ein­schau­en und sei­ne Tisch­ge­nos­sen ver­ges­sen. „Ich ha­be schon so man­chen Theo­re­ti­ker schei­tern se­hen, wenn er sich ins Aben­teu­er der rea­len Welt stürz­te.“
    „Men­schen sind re­al“, sag­te Cle­tus. „Waf­fen eben­falls … Aber Stra­te­gie? Po­li­ti­sche Kon­se­quen­zen? Sie sind nicht rea­ler als ir­gend­wel­che Theo­ri­en. Und ein ernst­haf­ter Theo­re­ti­ker, der den Um­gang mit ir­rea­len Din­gen ge­wöhnt ist, kann bes­ser mit ih­nen um­ge­hen als ei­ner, der es stets nur mit der Rea­li­tät zu tun hat, die schließ­lich nichts wei­ter ist als ein End­pro­dukt … Ver­ste­hen Sie et­was von der Fecht­kunst?“
    De­Ca­stries schüt­tel­te den Kopf.
    „Ich schon“, sag­te Eachan.
    „Dann wer­den Sie auch je­ne Tak­tik ken­nen, die ich als Bei­spiel für ein Vor­ge­hen an­füh­re, das ich als Täu­schungs­ma­nö­ver be­zeich­ne.“ Cle­tus wand­te sich ihm zu. „Die­se Tak­tik be­steht dar­in, ei­ne Rei­he von An­grif­fen zu star­ten, die je­weils zur Pa­ra­de her­aus­for­dern, so daß man mit dem
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