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Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige
Autoren: Alexander Wolkow
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der Feindschaft zwischen den Sechsfüßern und den Drachen. Die Echsen legten nämlich ihre Eier an einsamen Stellen ab und verscharrten sie in der warmen Erde. Für die Sechsfüßer aber waren diese Eier der schönste Leckerbissen; sie gruben sie aus und fraßen sie, wo immer sie sie fanden. Das konnten die Drachen den Sechsfüßern nicht verzeihen. Aber auch die Echsen waren nicht schuldlos: Wenn sie ein Sechsfüßerjunges ohne Eltern erblickten, fielen sie darüber her und fraßen es auf.
    Diesmal hatte die Fehde zwischen den Sechsfüßern und den Echsen den Menschen jedoch das Leben gerettet.

DIE MENSCHEN BEGINNEN EIN NEUES LEBEN
    Jahre vergingen. Die Ausgestoßenen gewöhnten sich allmählich an das Leben unter der Erde. Sie erbauten am Ufer des Sees eine Stadt und umgaben sie mit einer steinernen Mauer. Um nicht Hungers zu sterben, begannen sie zu pflügen und Getreide zu säen. Die Höhle lag so tief, daß ihr Boden durch die unterirdische Hitze erwärmt wurde. Von Zeit zu Zeit fiel Regen aus den goldgelben Wolken, so daß der Weizen ausreifen konnte, allerdings langsamer als auf der Erde. Für die Menschen war es aber ungeheuer anstrengend, die schweren Pflüge über die steinigen Äcker zu schleppen.
    Einmal kam der alte Jäger Karum zu König Bofaro und sagte zu ihm:
    »Eure Majestät! Die Bauern werden die Mühen des Pflügens nicht mehr aushalten können und vor Erschöpfung sterben. Darum schlage ich vor, daß wir Sechsfüßer vor die Pflüge spannen.«
    Der König fragte überrascht:
    »Werden die Bestien die Bauern nicht zerreißen?«
    »Ich werde sie zähmen«, versicherte Karum. »Oben, auf der Erde, hatte ich mit den schrecklichsten Raubtieren zu tun, und ich habe sie immer gezähmt!«
    »Dann tu es!« willigte Bofaro ein. »Du wirst wahrscheinlich Helfer brauchen, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte der Jäger, »aber außer den Menschen werden mir auch die Drachen helfen.«
    Wieder staunte der König. Doch Karum sagte ruhig:
    »Seht, wir Menschen sind schwächer als die Sechsfüßer und die fliegenden Echsen. Aber wir besitzen Verstand, und den haben diese Tiere nicht. Ich werde die Sechsfüßer mit Hilfe der Drachen zähmen, und die Sechsfüßer werden mir helfen, die Drachen in Botmäßigkeit zu halten.«
    Karum machte sich an die Arbeit. Seine Jäger lasen Drachenjungen auf, die eben aus den Eiern geschlüpft waren. Unter der Obhut der Menschen wuchsen die Jungen zu gehorsamen Tieren heran, und mit ihrer Hilfe gelang es Karum, die ersten Sechsfüßer einzufangen.
     

    Es war nicht leicht, die wilden Tiere abzurichten, aber die Menschen schafften es. Als die Sechsfüßer viele Tage nichts zu fressen bekamen, begannen sie von den Menschen Nahrung anzunehmen, und dann ließen sie sich auch anschirren und vor den Pflug spannen.
    Anfangs gab es auch Unfälle, aber dann kam alles in die rechte Bahn. Zahme Drachen trugen die Menschen durch die Lüfte, und Sechsfüßer pflügten den Boden. Die Leute atmeten erleichtert auf, die Gewerbe erblühten.
    Weber webten Stoffe, Schneider nähten Kleider, Töpfer stellten Töpfe und Schüsseln her, Erzgräber hoben Erz aus den tiefen Gruben, Gießer erschmolzen daraus Metalle, und Schlosser und Dreher fertigten aus den Metallen Gegenstände, die das Volk brauchte.

    Die Erzgewinnung war sehr anstrengend, in den Gruben arbeiteten viele Menschen, und deshalb begann man dieses Gebiet das Land der unterirdischen Erzgräber zu nennen.
    Da die Ausgestoßenen auf sich selbst angewiesen waren, wurden sie erfinderisch. Allmählich vergaßen sie die obere Welt. Die Kinder, die in der Höhle geboren wurden, hatten das oberirdische Land niemals gesehen – sie kannten es nur aus den Geschichten, die ihnen ihre Mütter erzählten und die sich bald wie Märchen anhörten…
    Das Leben wurde nach und nach erträglicher.
    Unterdessen hatte sich aber der ehrgeizige Bofaro mit zahlreichen Hofleuten und Dienern umgeben, und den Unterhalt dieser Tagediebe mußte das Volk bestreiten.
    Obwohl die Bauern fleißig den Boden pflügten, säten und Getreide ernteten, die Gärtner Gemüse zogen und die Fischer Fische und Krabben im See fingen, hatten die Menschen doch bald nicht mehr genug zu essen. Deshalb mußten die Erzgräber einen Tauschhandel mit den oberirdischen Menschen beginnen.
    Die Unterirdischen tauschten ihre Erzeugnisse – Kupfer und Bronze, eiserne Pflüge und Eggen, Glas und Edelsteine – gegen Getreide, Butter und Früchte der Oberirdischen.
    Allmählich entwickelte sich der
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