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Die Sekte Satans

Die Sekte Satans

Titel: Die Sekte Satans
Autoren: Stefan Wolf
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das
sture Rumlatschen würzt. Während gleichzeitig in den Einbahnstraßen Verstopfung
stattfindet — wegen Quer- und Falschparkern.“
    „Richtig“, nickte Inge. „Wir
teilen das Gebiet südlich der Stadt in Bezirke auf, und jeder von uns sucht
woanders. Das meinst du doch?“
    Karl nickte.
    Tim war mit seinen Gedanken
woanders.
    Wie ein Blitzstrahl fuhr die
Idee durch sein Hirn. Wahnsinn! Konnte das stimmen? Oder ging die Phantasie mit
ihm durch?
    „Leute!“, rief er. „Ich hab’s.
Wir liegen falsch. Der Zufall ist mit uns. Aber ich könnte mich zerreißen.
Wieso habe ich das Miau nicht als Miau erkannt?“ Beschwörend richtete er seine
Augen auf Gaby. „Die Satanshexe! Die war’s!“
    Gaby hüpfte in ihrem Sessel
hoch. Dann presste sie die Hände auf die Knie. „Du meinst? Weil sie einen
Jeansanzug an hatte. Aber sie ist eine Frau.“
    „Eine Frau?“, rief Tim. „Knöpf
der die Jacke zu und steck ihre Haare unter einen Hut — dann kannst du sie als
mageren Jüngling verkaufen. Außerdem hat Inge von dem Täter nur die Silhouette
gesehen. Warum soll die Frau keine Jeansmütze haben? Falls sie ein Rad hatte,
war das im Wagen. Und dort war auch Humphrey. Ich glaubte, ich hätte ein ganz
leises Miauen gehört. Hielt’s aber dann für ‘ne Täuschung. Und noch was: Hast
du die Kratzspuren am Arm der Frau gesehen? Das war Humphrey.“
    „Du hast Recht. Mein Gott! Und
wir waren so dicht dran.“
    „Wir“, sagte Klaus, „die wir
keine Ahnung haben von der mageren Satanshexe und ihrem Wagen, würden gern
wissen, was ihr meint.“
    Tim berichtete in Kurzform.
    „Irre!“, meinte Klößchen. „Ich
möchte auch mal verflucht werden.“
    „Aber weshalb“, überlegte Karl,
„rauben die beiden Teufelsanbeter unser Katerchen?“
    „Typen dieser Art“, erwiderte
Klaus, „haben kein Herz für Tiere. Ihr wisst, wie viele hier im Landkreis
verschwunden sind. Hunde, Katzen, ein Pfau, sogar ein Zwergesel — wie ich hörte
— und drei Kälbchen. Dass sich da jemand einen Privatzoo anlegt, können wir
ausschließen. Unsere Schöpfungskameraden werden an eine Tierversuchsanstalt
verkauft. Nur das kann es sein! Wenn wir jetzt in Grabrode vor dem Institut
Toddenhaupt stünden, würden wir wahrscheinlich den grauen Kastenwagen sehen.“
    „Eine Tierversuchsanstalt?“,
fragte Tim verblüfft.
    Der Arzt nickte.
    Bis Grabrode, überlegte Tim,
sind’s etwa 50 Kilometer. Das Dorf liegt abseits. Kein S-Bahn-Anschluss. Also
geht’s nur mit dem Wagen.
    Zu seinem Gastgeber sagte er:
„Geben wir doch Gabys Vater das Kennzeichen durch. Der Wagen ist aus der Stadt.
Und dann... AX 444. Könnte ja sein, dass die Landkreis-Polizei ihn noch vor
Grabrode erwischt.“
    „Gute Idee!“, nickte Klaus.
„Und dann fahren wir los. Euch überlasse ich das nicht. Sonst versinkt das
Institut in Schutt und Asche.“ Er sah seine Frau an. „Die Patienten müssen
warten. Es wäre gut, wenn du hier bleibst.“
    Inge wäre gern mitgekommen.
Aber einer musste die Stellung halten. Schließlich ist eine Arzt-Praxis keine
Eckkneipe, wo jeder kommt und geht, wie er Lust hat.
    Während der Hausherr mit
Kommissar Glockner telefonierte, stiegen TKKG in den Wagen.
    Kurz danach kam Tims Gastgeber
und erklärte, der Halter des AX-444-Wagens werde nun über die
Kfz-Zulassungsstelle ermittelt. Bald wisse man, wer das sei und wie er heiße.

7. Ein Menschenopfer!
     
    Den Ärger mit dem frechen
Pärchen hatten Claudia und Hugo Sellig fast vergessen. Mit diesem Abschaum der
Jugend, wie sie die beiden bezeichneten, konnte ohnehin niemand mehr rechnen,
denn die Verwünschungen würden wirken — Unglück, Pech und Schwefel sie
verfolgen. Dass sie bei Unfällen gesundheitlichen Totalschaden erlitten, war zu
erwarten — mindestens!
    Der graue Kleinlasttransporter
schob sich über einen Hügelkamm. Die Gegend war einsam und entlegen. Die
schmale Zubringerstraße bestand nur aus Schlaglöchern. Aus besonderem Grund
wurde hier nichts repariert. Niemand bebaute die umliegenden Felder, auf denen
nur noch so genannte Unkräuter wuchsen wie Kornblumen, Klatschmohn,
Wucherblume, Hirtentäschel, Kreuzkraut und Ackergauchheil.
    Claudia döste, blickte aber
auf, als sie das Schild passierten. SPERRGEBIET — VERSEUCHTER BODEN —
LEBENSGEFAHR!, warnten gilftgelbe Buchstaben auf rotem Grund.
    Darüber konnten die beiden nur
lachen.
    Sicherlich: Hier hatte ein
gewissenloser Chemie-Fabrikant jahrelang seinen gefährlichen Giftmüll abgelagert,
unweit eines
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