Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)

Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)
Autoren: Susanna Drake
Vom Netzwerk:
die Größe einer überdimensionalen weiblichen Brust anzudeuten. »Ich habe sie zwar nicht eingeladen, aber sollte ich sie rauswerfen, nachdem sie sich hereingeschlichen hatte?«
    »Das würde ich das nächste Mal ernsthaft in Erwägung ziehen«, grinste Charles.
    Harriet folgte ihrer Freundin. Die Szene hatte sie zum Lachen gereizt, aber als sie in das gerötete, verlegene Gesicht Lan Mengs sah, die unglücklichen Augen, wurde sie schlagartig ernst.
    »Ich wollte sehen, wie es ihm geht«, flüsterte die kleine Chinesin, so dass die Männer sie nicht hören konnten. »Und da fand ich dieses Weib, als es sich an seiner Hose zu schaffen machte.« Sie presste die Lippen aufeinander, bevor sie zischte: »Ich habe dir einmal gesagt, was ich mit Frau tun werde, die …« Sie unterbrach sich, wandte sich abrupt ab und setzte sich auf ihren Lieblingsplatz beim Fenster.
    Harriet setzte sich hinter sie, schlang tröstend die Arme um sie und legte ihre Wange auf das dicke, schwarze Haar ihrer Freundin.
    »Ich habe gleich gewusst, dass ich Harding haben will«, seufzte Lan Meng. »Vom ersten Moment, so wie du Charles willst, nur ohne Heirat.« Sie machte eine abwehrende Bewegung wie gegen den bösen Blick.
    »Aber Harding ist ein sturer Esel, hm?«, meinte Harriet.
    Lan Meng lachte leise. »Ja, das scheint in der Familie zu liegen. Wie Vater, so Sohn.«
    Harriet nickte zuerst, aber dann löste sie die Arme und richtete sich auf. »Was sagst du da? Aber …?«
    Lan Meng drehte sich um, sah dabei aber nicht Harriet an, sondern an ihr vorbei. Ihre Augen wurden groß.
    Harriet wandte sich ebenfalls um. Charles stand nur zwei Schritte entfernt, einen undefinierbaren Ausdruck in den Augen, und neben ihm war Harding. Sein Gesicht war aschgrau, als würde er jeden Moment ohnmächtig werden. Für Sekunden waren alle vier im Raum wie erstarrt.
    Harding war der Erste, der wieder reagierte, und fuhr wie von der Tarantel gestochen auf Harriet los. »Verdammtes Weibsstück, habe ich Ihnen nicht gesagt, Sie sollen den Mund halten?«
    Harriet schüttelte wild den Kopf. »Was fällt Ihnen ein! Ich habe nie etwas erzählt! Wie können Sie nur annehmen, ich hätte Ihr Vertrauen missbraucht, wie dumm mir Ihre Entscheidung, nichts zu sagen, auch erscheinen mag!«
    »Das glaubt Ihnen der Teufel! Kaum weiß eine Frau etwas, ist es so, als hätte man es laut rausgeschrien. Verflucht.« Harding versagte die Stimme. Er drehte sich abrupt um, ging, so rasch es ihm möglich war, in seine Kajüte und knallte die Tür hinter sich zu.
    Lan Meng sprang auf und stürmte ihm nach. Sie riss die Tür auf. Harding stand beim Tisch und goss sich soeben ein Glas ein.
    »Harriet hat nichts gesagt!« Lan Mengs Lippen zitterten. »Ich draußen war in der Kajüte, als du es erzählt hast. Ich habe alles gehört.«
    Charles war ihr nachgegangen. Er räusperte sich. »Und ich war dabei.« Er war mindestens so blass wie Harding. Dieser stand zuerst wie angewurzelt da, dann drehte er sich langsam um, und sein Blick suchte den von Charles. Es lag so viel Angst darin, dass es Harriet fast das Herz brach.
    Lan Meng ging still hinaus. Harriet folgte ihr, und die beiden Männer blieben allein zurück. Sie schloss die Tür.
    »Er hasst mich«, flüsterte Lan Meng. »Er wird mir das nie verzeihen.«
    »Er hat sich selbst verraten. Hätte er nicht so lautstark reagiert, wäre gar nichts geschehen. Und außerdem kann er froh sein, dass es heraus ist«, stellte Harriet vernünftig fest. »Charles wusste es offenbar auch schon – also warum es dann ausgerechnet vor Harding verheimlichen?«
    »Auch wahr.« Lan Mengs Wangen nahmen wieder Farbe an.
    Harriet zog die Chinesin neben sich auf die Fenstertruhe, legte den Arm um ihre kleinere Freundin und lehnte sich an sie. Sie schwiegen und starrten auf die Tür zu Hardings Kajüte.
    Es schien eine endlos lange Zeit zu vergehen, bis sie sich wieder öffnete und Charles darin erschien. Er wirkte erleichtert, zufrieden, sein Blick suchte Lan Meng, und er lächelte. Die Chinesin lächelte zurück. Dann erhob sie sich und ging zur Tür, die auf den Gang führte. Als sie bei Charles vorbeikam, legte sie ihm leicht die Hand auf den Arm. »Ich bin froh«, sagte sie leise. »Für Harding und dich.« Sie zwinkerte. »Piraten müssen zusammenhalten.« Charles griff nach ihrer Hand und zog sie an seine Lippen. »Große, schöne Familie von Piraten«, grinste er.
    Sie nickte. Ehe sie jedoch die Tür erreichte, hielt eine Stimme sie auf.
    »Kleine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher