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Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Titel: Die Schwesternschaft des Schwertes - 8
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Blutung hörte auf.
    »Meine Kinder«, sagte Lanilla heiser.
    Renata umfasste ihre Hand. »Du hast eine Tochter. Doch der Junge ist eine Totgeburt.« Sie schaute Annelys an, die noch immer in den Mund des Mädchens blies. In diesem Moment stieß die Kleine einen leisen Schrei aus. Zu Renatas Erleichterung ging die blaue Hautfärbung zurück. Sie streckte die Arme aus und nahm das in eine Decke geschlagene Kind an sich. »Annelys, besorg mehr Decken und lass Steine anheizen. Wir müssen einen Brutkasten für die Kleine machen. Beeil dich!«
    Schnell durchtrennte und verknotete Renata die Nabelschnur, dann legte sie die Kleine auf Lanillas Brust. Das Gesicht der Gebärenden war tränenfeucht, doch sie drückte das Kind fest an sich. »Der Göttin sei Dank! Wäre Gareth doch nur hier!«
    Renata registrierte dankbar, dass Lanilla zu beschäftigt war, um ihre empörte Miene zu bemerken, die sie nicht ganz unterdrücken konnte. Gareth wünschte sich zweifellos einen Sohn - wie alle Männer. Lanilla würde ihm wahrscheinlich den Gefallen tun, wieder schwanger zu werden, sobald sie keine Milch mehr hatte.
    Renata glättete das Haar des Neugeborenen, dann streichelte sie die Hand ihrer Tochter. »Ich freue mich sehr, dass du endlich ein Kind hast. Du brauchst es aber nicht noch einmal durchzumachen, arme Kleine. Falls Gareth will, dass du dich Jahr für Jahr durch Schwangerschaften auslaugst - und dein Leben aufs Spiel setzt -, brauchst du nicht bei ihm zu bleiben. Er kann dich nicht zwingen, dieses Opfer zu bringen.«
    Lanillas Augen flammten trotz ihrer Erschöpfung auf. »Kannst du es denn nicht verstehen, Mutter? Hör endlich auf, mich in dein Ebenbild zu verwandeln! Ich liebe Gareth. Ich möchte Kinder von ihm haben.«
    Renata starrte ihre Tochter wie benommen an. Sie meint es ernst!
    Verstehe ich sie wirklich ebenso wenig wie sie mich? »Verzeih mir, Chiya.
    Es liegt natürlich in deinem Ermessen. Sei glücklich damit.« Sie küsste Tochter und Enkelin.
    Die Tür ging auf, und Annelys kam mit dem Brutkasten herein.
    Geremy folgte ihr. Er trat fast zaghaft an das Bett.
    Renata richtete sich auf und schaute ihn an. »Da hast du dein Enkelkind, Geremy.«
    Er küsste Lanillas Hand und fuhr vorsichtig mit einem Finger über die Wange der Kleinen. Als er Renatas Blick bemerkte, schaute er schnell weg und sagte barsch: »Die Götter seien gepriesen.« Dann schluckte er heftig. »Ich hoffe, du kommst zurück, wenn wir dem Kind einen Namen geben.«
    Trotz der Schmerzen in ihrem Kreuz und ihren Armen musste Renata lächeln. »Es würde mir nicht einfallen, das Ereignis zu verpassen.«

    Über Priscilla W. Armstrong und ›Das Gildenhaus von Dalereuth‹
    Priscilla Armstrong sagt zu ihrer Geschichte, sie habe sich oft gefragt, was aus der Gemeinschaft in Dalereuth wurde, nachdem der Vertrag die Herstellung von Waffen verbot. Die Einstellung der Haftfeuer-Produktion muss beträchtliche wirtschaftliche Probleme zur Folge gehabt haben. Da der Ort mit Rohana und Kindra zwei grundverschiedene Charaktere hervorgebracht hat, die ihn als ihre Heimat bezeichnen - die eine ging in einen Turm, die andere in ein Gildenhaus -, muss er sehr ungewöhnlich gewesen sein.
    Über sich selbst sagt Priscilla, dass sie eine Tochter und zwei Enkel hat. Ihr Ehemann berät Senioren und Seniorenwohnheime in Unterbringungsfragen. Ihr Sohn ist Heilpädagoge in San Francisco.
    Zu Priscillas professionellen schriftstellerischen Erfolgen zählen eine Erzählung in Ellery Queen’s Mystery Magazine sowie Artikel in den Zeitschriften The Gerontologist und Activity Directors Guide.
    Bei diesem Hintergrund rechnet man geradezu mit einer Geschichte, die sich mit den Realitäten der Sozialarbeit auseinander setzt. Eine solche hat sie auch geschrieben. - MZB

    Das Gildenhaus von Dalereuth
    von Priscilla W. Armstrong
    Ginevra n’ha Rina und Rina n’ha Rina ritten schweigend über die alte Hochstraße von Thendara nach Dalereuth.
    Da sie nur selten genutzt und auch nicht regelmäßig in Stand gehalten wurde, war sie nur noch ein grasbewachsener Pfad. Die beiden Frauen waren seit fast zwei Tagen unterwegs, ohne dass das Geringste passiert war.
    Ginevra beobachtete wachsam den Wald, der den Weg umsäumte, und hielt nach Anzeichen von Banditen Ausschau. Es hieß, dass es hier von ihnen nur so wimmelte. Sie erblickte jedoch nur den Knospen treibenden Frühling, und selbst dieser entging ihr mehrheitlich. Seufzend prüfte sie noch einmal ihr langes Messer, um sich zu
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