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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Und ihn genauso.
    Er wappnete sich und löste die Sperre in seinem Kopf. Der Aufprall der Schmerzen sog ihm die Luft aus den Lungen. Er wagte nicht, Kraft für einen Atemzug zu vergeuden. Er biß die Zähne zusammen und kämpfte mit vor Anstrengung zu Stein verhärteten Muskeln dagegen an. Dabei hatte er den Schmerz der Wunde noch nicht einmal angetastet. Er mußte sich um die Schmerzen ihrer Visionen kümmern und sie passieren, bevor er sich diesem Problem widmen konnte.
    Unerträgliche Schmerzen sogen seinen Verstand in einen schwarzen Strom. Gespinste aus ihren Visionen wirbelten vorbei. Ihre Bedeutung konnte er nur erraten, doch die Schmerzen ihrer Existenz waren nur zu lebendig. Tränen schossen aus seinen fest geschlossenen Augen; er zitterte am ganzen Körper, während er sich unter größter Mühe durch den reißenden Strom der Ängste kämpfte. Auf keinen Fall durfte er sich von ihm fortschwemmen lassen, das wäre sein Ende und würde ihn verschlingen.
    Die Gefühle ihrer Visionen schüttelten ihn durch, während er immer tiefer in ihren Verstand gesogen wurde. Düstere Gedanken dicht unter der Oberfläche der Wahrnehmung griffen nach seinem Willen und versuchten, ihn in die Tiefen der Hoffnungslosigkeit zu zerren. Seine eigenen schmerzhaften Erinnerungen drängten sich an die Oberfläche seines Bewußtseins und gesellten sich als entsetzliche Qualen und Wahnvorstellungen zu Jebras lebenslangem Kummer. Nur seiner Erfahrung und seiner Entschlossenheit war es zu verdanken, daß er weder Verstand noch seinen Willen verlor und nicht in die bodenlosen Wasser der Verbitterung und des Leids gesogen wurde.
    Schließlich erreichte er das ruhige, weiße Licht im Zentrum ihres Seins. Zedd genoß die vergleichsweise milden Qualen ihrer lebensbedrohlichen Wunde in vollen Zügen. Die Wirklichkeit entsprach nur selten der Phantasie, und in der Phantasie war der Schmerz Wirklichkeit.
    Voller Gier sog die kalte Finsternis ewiger Nacht rings um das ruhige Zentrum die schwindende Wärme und das Licht ihres Lebens in sich auf, um Jebras Geist für immer zu umnachten. Zedd riß diesen Schleier zurück, damit das Licht seiner Gabe ihren Geist mit Leben und Vitalität erfüllen konnte. Die Schatten wichen vor der Kraft seiner Additiven Magie zurück.
    Die Kraft dieser Magie, ihr Verlangen nach Leben und nach Wohlergehen, sog die freigelegten Organe an die Stelle zurück, die der Schöpfer für sie vorgesehen hatte. Zedd wagte es noch immer nicht, Kraft darauf zu verschwenden, ihr Leiden abzublocken. Jebra krümmte sich und winselte vor Schmerzen. Auch er spürte ihre Pein. Sein Unterleib war von der gleichen Qual entflammt, die auch sie verspürte. Er erbebte unter ihrer brennenden Schärfe.
    Als das Schlimmste, das, was jede Vorstellungskraft überstieg, vollbracht war, erübrigte er endlich einen Teil seiner Magie, um ihre Qualen abzublocken. Jebra sackte mit erleichtertem Stöhnen zusammen. Er spürte die Erleichterung am eigenen Leib.
    Zedd benutzte seine Energie, um ihre Wunde zusammenzuziehen, damit sich Gewebe mit Gewebe, Fleisch mit Fleisch Schicht um Schicht wieder miteinander verbanden, bis hin zur Hautoberfläche, die sich zusammenfügte, als wäre sie nie aufgerissen gewesen.
    Als er endlich fertig war, brauchte Zedd nur Jebras Gedanken zu entkommen. Das war ebenso gefährlich wie der Einstieg, und Zedds Kraft war beinahe verzehrt – er hatte sie ihr überlassen. Um nicht noch mehr Zeit mit unnützen Überlegungen zu verschwenden, überließ er sich dem Fluß der Schmerzen.
    Fast eine Stunde nach Beginn fand er sich vornübergebeugt auf den Knien und unbeherrscht weinend wieder. Jebra saß aufrecht vor ihm, hatte die Arme um ihn geschlungen und drückte seinen Kopf an ihre Schulter. Als er merkte, daß er wieder zurück war, riß er sich sofort zusammen und richtete sich auf. Er sah sich in der Halle um. Die Leute waren ein gutes Stück zurückgedrängt worden, außer Hörweite. Niemand war erpicht darauf, sich in der Nähe eines Zauberers aufzuhalten, der eine Magie ausübte, bei der die Menschen derart schrien, wie Jebra das gerade getan hatte.
    »Na also«, sagte er schließlich, nachdem er ein gewisses Maß an Haltung wiedergewonnen hatte, »das war doch gar nicht so schlimm. Ich glaube, jetzt ist alles wieder in Ordnung.«
    Jebra lachte leise und benommen und drückte ihn fest an sich. »Ich wurde gelehrt, ein Zauberer könnte keinen Seher heilen.«
    Es gelang Zedd, einen seiner dürren Finger zu erheben. »Ein

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