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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft
Autoren: Anne Bishop
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dass sie von Daemon kam – der so gut wie nie ein Zeichen von Unsicherheit zeigte.
    »Die meiste Zeit ich. Na ja, beim Feuer der Hölle, Jaenelle kann das kleine Biest nicht an der Leine halten.«
    Natürlich könnte sie, dachte Saetan. Selbst jetzt, da sie nicht mehr über diesen Überfluss an Energie verfügte, den sie einst gehabt hatte, war Jaenelle wahrscheinlich eine der wenigen Menschen, die mit dem kleinen Eyrier mithalten könnten. Abgesehen davon, dass Daemonar seine Tante Jay liebte und instinktiv spürte, dass man mit ihr keine wilden Spiele spielen konnte – und jetzt weckten seine jungen Kriegerprinzinstinkte den Wunsch in ihm, die Königin zu beschützen.
    »Holt übernimmt auch ein paar Schichten und passt auf den Jungen auf«, fügte Daemon hinzu.
    »Holt?« Saetan fragte sich, ob der Lakai bereits an seiner Kündigung schrieb. Was ein Jammer wäre, denn der Mann war ein Gewinn für den Haushalt.
    »Er ist jung und hat Erfahrung mit seinen eigenen Nichten und Neffen«, antwortete Daemon. »Außerdem bekommt er doppelten Lohn für jeden Tag, an dem er hilft, Daemonar zu hüten – und einen zusätzlichen freien Tag. Mit Bezahlung. «
    »Großzügig«, murmelte Saetan. »Wenn das die Bedingungen sind, die du anbietest, solltest du reichlich Freiwillige haben.«
    »Nicht nach der ersten Stunde«, brummte Daemon.

    Nicht lachen, sagte er sich. Du weißt genau, wie das ist, also lach ihn jetzt nicht aus.
    Aber er wollte lachen. Im Geiste wies er sich streng zurecht und räusperte sich.
    Die Brunst war wahrlich kein Spaß. Ein- oder zweimal im Jahr steigerte sich der leidenschaftliche Sexualtrieb, der in jedem Kriegerprinzen steckte, zu einem Verlangen, das den Verstand überschattete. Der Mann, der seine Raubtiernatur normalerweise zügeln konnte, wurde zu einer Gefahr für alle, außer für die Frau, auf die er seine Aufmerksamkeit gerichtet hatte – und manchmal, wenn sie nicht vorsichtig mit ihm umging, war nicht einmal sie sicher vor seinem Zorn, der keine Zurückhaltung kannte.
    Es wurde besser, wenn ein Kriegerprinz eine starke Bindung zu einer Frau verspürte, vor allem, wenn diese Frau seine Geliebte war. Wenigstens sie konnte den sexuellen Wahn gewöhnlich durchbrechen und ihm in diesen drei Tagen ein wenig Beherrschung schenken. Und ein Kriegerprinz, der Vater war, schaffte es normalerweise, die Anwesenheit seiner eigenen Kinder zu ertragen, wenn sie noch im Säuglingsalter oder Kleinkinder waren und solange er sich nicht mit ihnen beschäftigen musste.
    Doch Daemonars Entwicklung vom Kleinkind zum Jungen hatte letzten Herbst eingesetzt, und mittlerweile trug er die unverwechselbare mentale Signatur eines Kriegerprinzen. Jetzt sah Lucivar in ihm nicht mehr seinen Sohn, sondern einen Rivalen. Also konnte der Junge nicht länger im Horst bleiben, wenn sein Vater in der Brunst war. Was bedeutete, dass Daemon Daemonar während dieser Tage hütete, genauso wie sich Saetan um Andulvars Sohn, Ravenar, und Andulvar um Mephis und Peyton gekümmert hatte.
    »Du passt auf einen kleinen Jungen auf, der so gut wie jeden wachen Moment in Bewegung ist, und du glaubst, mit dir sei etwas nicht in Ordnung, wenn du vor dem Sex mit Jaenelle einschläfst?«
    »Na ja …«
    »Wenn er sich zum Mittagsschlaf hinlegt, bist du dann so
vernünftig, dir selbst eine Stunde zu gönnen, um ein wenig Schlaf nachzuholen?«
    In Daemons Goldaugen blitzte Ärger auf. »Irgendwann muss ich auch mal arbeiten.«
    »Du hast dir die Stunde also nicht gegönnt.«
    Sein Sohn knurrte leise. »Lucivar macht auch keinen Mittagsschlaf. «
    Beim Feuer der Hölle. Das hier war doch kein Wettbewerb. Oder doch? Außer in diesen letzten Jahren, in denen sie wieder mit ihm vereint waren, war ihr einziger Maßstab, was für jemanden mit so viel Macht »normal« war, der jeweils andere gewesen.
    »Lucivar ist Eyrier«, sagte Saetan, dessen Geduld langsam nachließ.
    »Halbeyrier.«
    »Nichtsdestoweniger sind Eyrier ein körperlich sehr starkes Volk, und dein Bruder ist keine Ausnahme. Außerdem schläft Lucivar tagsüber die ganze Zeit. Ist dir nie aufgefallen, wie er manchmal ganz still dasteht und ins Leere starrt, während du mit ihm sprichst? Und dann stellst du fest, dass er nichts von dem gehört hat, was du gesagt hast?«
    Daemon zuckte mit den Schultern, eine gereizte, wegwerfende Bewegung.
    »Er hat geschlafen«, sagte Saetan.
    Daemon zuckte zusammen. »Was? Er hat was ?«
    »Geschlafen. Ich bin mir nicht sicher, ob eyrische Männer mit
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