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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin
Autoren: Anne Bishop
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Ausgaben des Hofes bezahlt und der Provinzkönigin ihren Anteil geschickt hatte. Während ihrer Herrschaft war das ihr Einkommen gewesen, und die Tatsache, dass überhaupt noch etwas davon übrig war, hatte sie ihrer sorgsamen Erziehung und dem festen Glauben ihrer Mutter zu verdanken, dass ein gutes Leben nicht unbedingt ein teures Leben sein musste.
    Und weil es ihr Verdienst war und das, was sie davon gespart hatte, alles war, was sie noch besaß, würde sie auch weiterhin die Briefe zerreißen, in denen Kermilla anfragte, wie viel die ehemalige Königin der neuen Königin »als Geschenk zukommen lassen« wolle.
    »Was meinst du damit, du willst etwas Eigenes?«, hakte Burle nach. »Wozu denn?«
    »Ich bin einunddreißig, Poppi. Eine erwachsene Frau lebt nun einmal nicht bei ihren Eltern.«
    Er blieb so abrupt stehen, dass sie fast das Gleichgewicht verloren hätte. »Warum denn nicht? Was kannst du in einem eigenen Haus machen, was du bei uns nicht -?« Er wurde rot, als er zu dem offensichtlichen – und falschen – Schluss kam, was eine Frau lieber nicht in ihrem Elternhaus tat.
    »Tja, dann«, murmelte er, beschleunigte seine Schritte und zog sie mit sich. »Wir werden ja sehen, was deine Mutter dazu zu sagen hat. Das werden wir ja sehen.«
    Sie wusste bereits, was Devra sagen würde, aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, ihrem Vater mitzuteilen, dass er überstimmt war.
    »Ja, Poppi«, sagte sie zärtlich. »Das werden wir dann sehen.«

Kapitel drei

SCHWARZER ASKAVI
    Warum tue ich das?«
    Saetan Daemon SaDiablo, der ehemalige Kriegerprinz von Dhemlan, warf Daemon Sadi, dem amtierenden Kriegerprinzen von Dhemlan, einen Blick zu und unterdrückte den Drang zu lachen. Sein Tonfall passte eher zu einem mürrischen Jugendlichen als zu einem kräftigen Mann in seinen besten Jahren. Und da Daemon Hayllier war und so einem der langlebigen Völker angehörte, hatte er seine Jugendzeit bereits vor mehreren Jahrhunderten hinter sich gelassen.
    Doch er hatte festgestellt, dass es Zeiten gab, zu denen Daemon und sein Bruder Lucivar Yaslana das Erwachsenendasein – und einen großen Teil ihres Gehirns – beiseiteschoben und einfach nur … kleine Jungen waren. Die emotionalen Abgründe von Heranwachsenden schienen sie nur zu durchleben, wenn sie mit ihm allein waren. Vielleicht lag es daran, dass ihm das Privileg verwehrt worden war, sie großzuziehen, und sie deswegen nicht all jene kleinen Machtkämpfe ausgetragen hatten, die sie hätten durchmachen müssen, wenn die beiden bei ihm gelebt hätten. Vielleicht lag es auch daran, dass sie zu schnell und unter zu harten Bedingungen hatten erwachsen werden müssen, um jene brutale Versklavung zu überleben, durch die man sie kontrolliert hatte. Oder zumindest versucht hatte, sie zu kontrollieren. Die Sklaverei, die Schmerzen, die Angst und die Grausamkeit hatten zwei junge Männer, zwei Kriegerprinzen, die schon von Natur aus gefährliche Raubtiere waren, in tödliche Waffen verwandelt.
    Sie waren intelligent und grausam. Loyal und liebevoll. Mächtig und unabhängig. Und ihr Drang, diejenigen zu
schützen, die sie liebten, war so stark, dass es einem manchmal auf die Nerven gehen konnte.
    Sie waren seine Söhne und er liebte sie beide. Doch der Mann am anderen Ende des Tisches, der ihn nun durch lange, dunkle Wimpern hindurch musterte, war sein Spiegel, sein wahrer Erbe. Und da er selbst, neben anderen Dingen, der Höllenfürst war, vergaß er die Tatsache, dass Daemon sein Spiegel war, niemals.
    »Warum tue ich das?«, fragte Daemon noch einmal.
    »Weil du, als du im Bergfried in Kaeleer angekommen bist und entdeckt hast, dass ich hier im Bergfried in Terreille bin, durch das Tor in dieses Reich übergetreten bist, um mich etwas über das Familienanwesen zu fragen. Und als du gesehen hast, wie ich gerade unzählige alte Papiere sortiere, hast du gefragt, ob du mir irgendwie behilflich sein könntest.«
    »Aus reiner Höflichkeit, nicht aus Überzeugung«, grummelte Daemon.
    »Ich weiß«, erwiderte Saetan trocken. »Aber ich habe beschlossen, deine Worte für bare Münze zu nehmen.«
    Daemon knurrte leise und wandte sich wieder den Papieren zu.
    Saetan unterdrückte ein Lächeln und konzentrierte sich darauf, die Papierstapel an seinem Ende des Tisches zu lichten.
    »Was hast du eigentlich damit vor?«, fragte Daemon einige Minuten später. »Willst du sie in den Bergfried in Kaeleer zurückbringen?«
    »Warum im Namen der Hölle sollte ich das tun?«
    »Marian
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