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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten
Autoren: Anne Bishop
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weitaus schwierigeren Aufgabe zu helfen. Man hatte Daemon und Lucivar über die Ergebnisse unterrichtet, doch er wusste, dass es ihm unerträglich gewesen wäre, die Informationen anzusammeln.
    Über vierzig Prozent der Angehörigen des Blutes in Terreille waren tot. Endgültig tot. Weitere dreißig Prozent waren nur zur einfachsten Kunst in der Lage. Die Angehörigen des Blutes, die noch in Terreille übrig waren, befanden sich in einem regelrechten Taumel, hervorgerufen durch die miterlebte Zerstörung – und die plötzliche Freiheit.
    Er hatte nicht gefragt, was mit Alexandra, Leland und Philip geschehen war – und Saetan hatte nicht von sich aus davon
gesprochen. Oder falls er es doch getan hatte, dann nur Wilhelmina gegenüber.
    Die Zahlenverhältnisse waren in Kleinterreille ungefähr die gleichen wie im Reich Terreille. Doch der Rest von Kaeleer war beinahe unberührt – mit Ausnahme von Glacia. Karla stand vor der schwierigen Aufgabe, ihr Volk wieder zu vereinen und ihren Hof neu zu bilden. Der Makel, mit dem Dorothea und Hekatah die Angehörigen des Blutes befleckt hatten, mochte vernichtet sein, doch die Narben blieben.
    Alles hat seinen Preis.
    »Was ist mit Jaenelles Haus in Maghre?«, fragte Lucivar.
    Daemon schüttelte den Kopf. »Wilhelmina soll es haben. Sie möchte sich auf Scelt niederlassen und …«
    »Das Haus ist für Jaenelle gepachtet worden«, meinte Saetan bestimmt. »Es bleibt Jaenelles. Wenn du nichts dagegen einzuwenden hast, dass Wilhelmina darin wohnt, bis sie etwas Eigenes gefunden hat, kann sie das gerne.«
    Daemon gab sich geschlagen. Er liebte das Haus ebenfalls, doch er war sich nicht sicher, dass er jemals wieder dort leben könnte. Genauso wenig war er sich sicher, ob Saetan tatsächlich daran glaubte, dass Jaenelle zurückkommen würde, oder ob sein Vater sich nur nicht eingestehen wollte, dass sie für immer fort war. Schließlich waren mittlerweile zwei Monate verstrichen, ohne dass sie etwas gehört hatten, mit Ausnahme von Tersas ununterbrochener – und nutzloser – Versicherung, alles werde gut. »Gibt es sonst noch etwas?«
    Er las die Antwort an Saetans Augen ab. »Ich komme in einer Minute nach«, sagte er zu Lucivar, als sein Bruder sich erhob und ihn auffordernd ansah.
    Als sie allein waren, meinte Saetan vorsichtig: »Ich weiß, wie du im Moment zum Schwarzen Askavi stehst.«
    Daemon beeilte sich zu sagen: »Ich hoffe wirklich, dass du mich besuchen kommen wirst, denn ich werde nie wieder einen Fuß in den Bergfried setzen.«
    »Einmal wirst du noch dorthin müssen«, sagte Saetan sanft. »Draca möchte dich sehen.«
    3 Kaeleer
    Es … sss … gibt da etwas, das … sss … ich dir zeigen möchte. « Draca schloss eine Tür auf und trat zur Seite.
    Daemon betrat einen gewaltigen Raum, der sich als Porträtgalerie entpuppte. Viele Dutzend Gemälde hingen an den Wänden.
    Zuerst sah er jedoch nur ein einziges. Das letzte.
    Da er es nicht ertrug, jenes Bild anzusehen, wandte er sich davon ab und begann die restlichen Porträts der Reihenfolge nach zu betrachten. Manche waren sehr, sehr alt, aber alle waren meisterhaft gemalt. Als er langsam das Zimmer abschritt, fiel ihm auf, dass die Bildnisse sämtliche Rassen der Angehörigen des Blutes abbildeten – und dass sie alle Frauen zeigten.
    Als er das letzte Bild erreichte, musterte er Jaenelles Porträt eine lange Zeit. Dann wanderte sein Blick zu der Signatur. Dujae. Natürlich.
    Er drehte sich um und sah zu Draca.
    »Sie alle waren Fleisch … sss … gewordene Träume, Prinz«, sagte Draca freundlich. »Manche hatten nur einen Träumer, andere waren eine … sss … Brücke. Diese waren Hexe .«
    »Aber …« Daemon blickte erneut zu den Porträts. »Ich kann Cassandras Porträt nicht entdecken.«
    »Sie war eine Hexe mit … sss … schwarzem Juwel, die Königin des Schwarzen … sss … Askavi. Doch sie war nicht Hexe . Sie war nicht Fleisch … sss … gewordene Träume.«
    Er schüttelte den Kopf. » Hexe trägt Schwarz. Sie ist immer eine Königin mit schwarzem Juwel.«
    »Nein. Das … sss … ist nicht immer der Traum, Daemon. Es hat sanfte Träume gegeben und … sss … starke Träume. Es hat Königinnen gegeben und Liedermacherinnen.« Sie hielt kurz wartend inne. »Dein Traum war es … sss … der Gefährte der Königin des Schwarzen Askavi zu sein. Ist das … sss … nicht so?«
    Daemons Herz begann in seiner Brust zu hämmern. »Ich dachte, sie waren ein und dasselbe. Ich dachte, Hexe und die
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