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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten
Autoren: Anne Bishop
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Königin des Schwarzen Askavi seien dieselbe Person.«
    »Und wenn sie es nicht sind?«

    In seinen Augen brannten Tränen. »Wenn sie nicht dieselbe Person gewesen wären, wenn ich zwischen der Königin und Jaenelle hätte wählen müssen … dann hätte ich diesen Ort hier niemals betreten. Entschuldige mich, Draca. Ich …«
    Er wollte an ihr vorbeilaufen, doch da hob sie die Hand, als wolle sie ihn zurückhalten. Es wäre ihm nicht schwergefallen, an ihr vorüberzugehen, doch er konnte sich jemandem wie ihr gegenüber nicht derart respektlos verhalten.
    Sie bewegte ihre Hand langsam und legte sie ihm schließlich auf den Arm.
    »Die Königin des … sss … Schwarzen Askavi ist gestorben«, flüsterte sie kaum hörbar. »Aber das …sss … Herz von Kaeleer, Hexe … sss … lebt.«
    4 Kaeleer
    D u wirst das Einkommen annehmen, das ich dir vermache«, meinte Saetan wütend, während Surreal und er durch einen der Gärten der Burg spazierten. Er war davon ausgegangen, dass dies eine leichte Aufgabe sein würde, etwas, womit er sich die Zeit vertreiben könnte, bis Daemon vom Bergfried zurückkehrte.
    »Ich brauche dein verfluchtes Einkommen nicht«, fuhr Surreal ihn schroff an.
    Er blieb stehen und wandte sich zu ihr um. »Bist du ein Mitglied der Familie oder nicht?«
    Sie trat auf ihn zu, bis ihre Zehenspitzen die seinen berührten. »Ja, ich gehöre zur Familie, aber …«
    »Dann nimm das verfluchte Einkommen!«, rief er.
    »Warum?«, schrie sie zurück.
    »Weil ich dich liebe!«, brüllte er. »Und ich möchte es dir geben.«
    Sie stieß eine Serie von Flüchen aus.
    Beim Feuer der Hölle, warum waren nur all seine Kinder derart stur?

    Er zügelte sein Temperament. »Es ist ein Geschenk, Surreal. Bitte nimm es an.«
    Sie schob sich das Haar hinter die Ohren. »Wenn du es so formulierst …«
    Ein Wolf erhob die Stimme zu einem Heulen, das von etlichen Pausen unterbrochen wurde.
    »Das ist nicht Graufang«, stellte Surreal fest.
    Saetan spannte sich an. »Nein, es ist ein Wolf aus dem Rudel in den nördlichen Wäldern.«
    Sorge trat in ihre Augen. »Einer von ihnen ist zurückgekommen? Warum klingt das Jaulen so abgehackt?«
    »Die Tigerlaner benutzen Trommeln, um Nachrichten zu übermitteln – bloß für schöne Dinge, wie einen Tanz oder eine spontane Versammlung«, erwiderte Saetan geistesabwesend. »Das hat die Wölfe fasziniert, und sie haben ihre eigenen Signale entwickelt.«
    Die gleiche Serie von Heulen und Jaulen war erneut zu hören.
    »Das hätte Graufang mir gegenüber aber auch mal erwähnen können«, murmelte Surreal verdrießlich. »Was bedeutet dieses Signal?«
    »Es bedeutet, dass es eine Botschaft gibt, auf die alle achten sollen.«
    Der Wolf setzte zu einem anderen Lied an. Dann fiel ein weiterer Wolf ein. Und noch einer. Und noch einer.
    In die Ferne lauschend, fing Saetan zu weinen an – und zu lachen. Es gab nur einen einzigen Grund, weswegen die Wölfe ihre Stimmen auf diese ganz besondere Weise erheben würden.
    Surreal packte ihn am Arm. »Saetan, was ist los?«
    »Es ist ein Lied der Freude. Jaenelle ist zurückgekehrt.«
    5 Kaeleer
    Es war Frühherbst. Seit seiner Ankunft in Kaeleer war beinahe ein Jahr vergangen.

    Behutsam ließ Daemon die kleine Kutsche auf der Weide landen und stieg aus. Am Rand der Wiese wartete Ladvarian auf ihn.
    Seit Wochen hatte er einen Wutausbruch nach dem anderen gehabt, gefleht, gebettelt und geflucht. Es hatte nichts geholfen. Draca hatte darauf bestanden, dass sie selbst nicht genau wisse, wo die verwandten Wesen Jaenelle versteckt hätten. Außerdem hatte sie gesagt, dass der Heilungsprozess noch sehr instabil sei, und die Anwesenheit einer starken Signatur – und schwieriger Gefühle – schädlich sein könnten. Schließlich hatte sie ihm entnervt vorgeschlagen, sich nützlich zu machen.
    Also hatte er sich in die Arbeit gestürzt. Und an jedem einzelnen Abend hatte er einen Brief an Jaenelle geschrieben, hatte ihr von seinem Tag berichtet und ihr sein Herz ausgeschüttet, das vor Liebe überquoll. Zwei- bis dreimal pro Woche suchte er den Bergfried auf und ging Draca auf die Nerven.
    Jetzt war die Botschaft endlich eingetroffen. Die verwandten Wesen hatten alles in ihrer Macht Stehende getan. Die Heilung war nicht abgeschlossen, doch der Rest würde Zeit in Anspruch nehmen, und Jaenelle sollte sich von nun an in einer warmen Menschenhöhle aufhalten.
    So hatte Daemon endlich erfahren, wohin er die Kutsche bringen sollte, in der Jaenelle
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