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Die schwarze Bruderschaft

Die schwarze Bruderschaft

Titel: Die schwarze Bruderschaft
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ja noch wohlauf und das Miezekätzchen auch!« Das Miezekätzchen blinzelte
irritiert zu Lady Grandersmith hoch, enthielt sich aber jeden
Kommentars. Was Mike ein wenig erstaunte. Normalerweise
reagierte Astaroth ziemlich allergisch darauf, so genannt zu
werden.
»Ja«, knurrte Trautman. »Obwohl ich ziemliche Lust dazu
hätte, einen Käfig für das Miezekätzchen zu besorgen und es für
den Rest unseres Aufenthaltes hier darin einzusperren. «
Lady Grandersmith' Gesicht wurde ernst, und sie drehte sich
zu Trautman herum. »Es tut mir leid, Mister Trautman«, sagte
sie in verändertem Tonfall. »Ich habe mit dem Hotelmanager
gesprochen. Ich habe mit Engelszungen geredet, aber ich
konnte ihn nicht überzeugen. Ich fürchte, ihr müßt das Hotel
verlassen. « »Verlassen?« wiederholte Mike verblüfft. »Sie
werfen uns raus«, bestätigte Trautman. »Ich habe zwar alles
versucht und Lady Grandersmith auch, wie du gehört hast, aber
der Hoteldirektor besteht darauf, daß wir ausziehen, und zwar
sofort. « »Sofort? Aber wir wollten doch morgen sowieso -«
»Nicht morgen«, unterbrach ihn Trautman. »Jetzt. Innerhalb der
nächsten Stunde. Juan und Chris sind schon dabei, ihre Sachen
zu packen. « »Dann ziehen wir eben in ein anderes Hotel«,
sagte Mike.
»So einfach ist das nicht«, antwortete Trautman düster. »Es ist
Hochsaison. Die Stadt ist so gut wie ausgebucht, und außerdem
habe ich einer ganzen Anzahl von Leuten diese Adresse hier
gegeben. Du weißt ja, daß ich noch gewisse Einkäufe tätigen
muß. Das meiste habe ich mittlerweile bekommen, aber das eine
oder andere wird noch hierhergebracht. «
»Vielleicht kann ich Ihnen da helfen«, sagte Lady Grandersmith. »Ich besitze ein Haus in der Nähe Kairos. Es ist groß
genug, und es ist ausreichend Personal da. Sie und Ihre jungen
Freunde können gerne dort wohnen, bis Sie Ihre Besorgungen
erledigt haben. Ich werde Hasim hier lassen. Er wird alles, was
für Sie angeliefert wird, zuverlässig weiterleiten. «
Trautman zögerte. Es war ihm anzusehen, daß ihm Lady
Grandersmith' Vorschlag nicht gefiel. »Das Haus liegt übrigens
ganz in der Nähe der Pyramiden«, fuhr Lady Grandersmith fort.
»Ich habe den Kindern versprochen, sie heute Abend dorthin zu
begleiten. Auf diese Weise könnten wir das Nützliche mit dem
Angenehmen verbinden. «
»Die Pyramiden?« wiederholte Trautman verständnislos.
Offenbar war ihm bisher noch gar nicht klargeworden, daß sie
sich ganz in der Nähe eines der phantastischsten Bauwerke der
Welt befanden. »Kairo zu besuchen, ohne die Pyramiden zu
sehen, ist eine Sünde«, sagte Lady Grandersmith. »Geben Sie
sich einen Ruck, Mister Trautman. Die Kinder werden sich
freuen, und was Ihre Einkäufe angeht, so wird Hasim Ihnen
nach Kräften helfen. « Plötzlich lächelte sie ein wenig spöttisch.
»Sie hätten mich ohnehin schon viel eher fragen sollen. Hasim
ist der geborene Händler. Wenn er Sie auf den Basar begleitet,
sparen Sie garantiert ein hübsches Sümmchen. «
Trautman kämpfte noch einen Moment mit sich, aber dann
nickte er schließlich widerstrebend. »Wie die Dinge liegen,
haben wir ja wohl keine andere Wahl«, sagte er. Zu Mike
gewandt, fügte er hinzu: »Auch wenn ich keinen Hehl daraus
machen will, daß es mir nicht gefällt, dich für den Vorfall von
heute morgen auch noch zu belohnen. «
Es klopfte wieder, und diesmal wurde die Tür geöffnet, noch
bevor sich Trautman ganz herumgedreht hatte, und Serena und
Ben traten ein. Von Ben waren allerdings nur die Beine zu
sehen - sein Oberkörper war hinter einem gewaltigen Berg von
Kartons und Tüten verschwunden, den er auf ausgestreckten
Armen vor sich her balancierte.
Serena lief an Trautman vorbei auf Mike zu. »Mike! Du
glaubst gar nicht, was ich Wundervolles -« Sie brach mitten im
Satz ab. Mit leiser Überraschung sah sie Lady Grandersmith an,
doch als ihr Blick auf die in Schwarz gekleidete Gestalt hinter
der Lady fiel, erschien ein Ausdruck des Schreckens auf ihrem
Gesicht. Es war nicht das erste Mal, daß Serena so auf Yasal
oder dessen Bruder Hasim reagierte. Mike hatte sie ein paar Mal
darauf angesprochen, aber nie eine ausreichende Antwort
bekommen, doch er zweifelte keine Sekunde daran, daß Serena
regelrecht Angst vor den beiden hatte. Sie hatte zwar seit ihrem
Abenteuer in der Stadt auf dem Meeresgrund all ihre magischen
Fähigkeiten eingebüßt, die einen Teil ihres Erbes als Prinzessin
von Atlantis ausmachten, aber sie war trotzdem noch
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