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Die schönsten Feste und Bräuche im Jahreslauf: Frühling

Die schönsten Feste und Bräuche im Jahreslauf: Frühling

Titel: Die schönsten Feste und Bräuche im Jahreslauf: Frühling
Autoren: Christina Zacker
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herausgebacken.
    Seit wann die Frauen am Rhein die Macht ergreifen
    Der eigentliche Ursprung zur „Machtübernahme“ durch die Frauen stammt aus dem Bonner Stadtteil Beuel: Dort schlossen sich die Wäscherinnen 1824 zu einem Damenkomitee zusammen, um eine Teilnahme an dem bis dahin rein männlichen Karneval zu erlangen. Heute noch erstürmen verkleidete Frauen in rheinischen Landen das Rathaus und übernehmen symbolisch die Herrschaft.
    Woher der Rosenmontag stammt
    Der Karnevalsmontag ist für die Närrinnen und Narren ein ganz wichtiger Feiertag. Dieser Montag wird vor allem im Rheinland Rosenmontag genannt. Woher der Name kommt? Er entstand in Köln. Hier hat man schon (fast) immer Karneval gefeiert. Aber zu Beginn des 19. Jahrhunderts (nämlich 1823) hat sich das „Festordnende Komitee“ gegründet, um dafür zu sorgen, dass der Karneval nun endlich in geordneten Bahnen abliefe (bis dahin muss es ganz schön wild zugegangen sein!). Dieses Komitee hielt jeweils am Montag nach dem dritten Sonntag vor Ostern seine Sitzung ab. Dieser Sonntag hieß Rosensonntag , weil an diesem Tag der Papst eine goldene Rose weihte, die er einer wichtigen Persönlichkeit überreichte. Das Komitee benannte sich nach diesem Tag „Rosenmontagsgesellschaft“.
    Die großen Umzüge
    Rosenmontag ist im Rheinland der Tag der großen Festumzüge. Einige der Karnevalsumzüge waren schon im Mittelalter üblich. Sie folgten zum Teil festen Regeln und Ritualen, die immer eingehalten werden mussten. Gerade in der Rheingegend ließ man am Abend die Fenster offen: Engel konnten, so glaubte man, dann sich ihren Teil von den Mahlzeiten holen. Man gab diesen guten Geistern damit Gelegenheit, sich richtig satt zu essen: War man doch der festen Überzeugung, die Fastenzeit im Himmel würde stets besonders streng eingehalten. Das ist übrigens auch mit ein Grund, warum in Köln für Kinder und Jugendliche die Kamelle, also Bonbons, von den prächtigen Prunkwagen fliegen.
    Am Rosenmontag und auch am Dienstag fanden früher die sogenannten Heischeumzüge statt. Kinder und Jugendliche zogen, bewaffnet mit einem hölzernen Säbel, durch die Orte. Dabei erbettelten sie Gaben, vor allem Eier, Mehl, Speck und Kreppel (das sind Krapfen). Die Burschen spießten die Gaben auf ihre Säbel auf, die Mädchenverstauten die erhaschten Schätze in ihrer Schürze. Die Heischeumzüge stehen auch am Beginn der Karnevalstradition in Köln. Gesellen und Lehrlinge forderten im späten Mittelalter vermummt von den Bürgern der Stadt das Offergeld für ihre Umtrünke.
    Der Kölner Karneval: Prinz, Bauer und Jungfrau
    Das Kölner Dreigestirn, auch Trifolium genannt, wird aus drei Figuren gebildet, die ausschließlich von Männern dargestellt werden – auch die weibliche Gestalt. Sie sind seit dem Jahr 1883 feste Figuren des Kölner Karnevals und treten bei den „Sitzungen“ gemeinsam auf, im weltberühmten Karnevalsumzug jedoch sind sie getrennt.

Prinz Karneval wurde 1823 von Reformern als „Held Karneval“ in die Kölner Narrenszene eingeführt. Sein Kostüm war dem Gewand des Kaisers nachempfunden, den die Kölner über alles liebten. Dieser Held sollte eigentlich „die Erbärmlichkeit des gewöhnlichen Treibens“ in die gewünschten Bahnen lenken und die Missstände besiegen. Der erste Prinz Karneval wurde dann im Jahre 1872 proklamiert.
Der Bauer wird erstmals im Jahre 1422 erwähnt, als ein Glied des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Köln vertrat neben anderen Städten die Reichsbauernschaft. Der Kölner Bauer erschien später als Schildhalter des Reiches und außerdem des Kölner Wappens. Er trägt als Stadtbewahrer die Stadtschlüssel. Im Karnevalsumzug taucht der Bauer erstmals im Jahr 1825 auf.
Die Jungfrau , das Symbol der „freien, unabhängigen und keinem fremden Machtwillen unterworfenen Stadt“ taucht im Rosenmontagszug das erste Mal 1823 auf. Bekleidet ist sie mit einem römischen Gewand, mit goldener Krone und sie sitzt auf einem milchweißen Pferd. Die Kölner erkennen sie als Agrippina wieder, als die in Köln geborene römische Kaiserin. Sie verkörpert die Jungfrau, „die Frau im Haus“.
    Verschiedene kölsche Karnevalsbegriffe
    Alaf: Seit 1733 schon gibt es den Lob- und Trinkspruch: Köllen Alaaf , übersetzt „Köln allein“. Das bedeutet soviel wie: „Die alte Stadt vorne an!“ Und da ein einmaliges Rufen nicht reicht, wird dreimal gerufen. Seit etwa 20 Jahren heißt es nicht mehr „Köllen alaaf“, sondern „Kölle
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