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Die schönsten Feste und Bräuche im Jahreslauf: Frühling

Die schönsten Feste und Bräuche im Jahreslauf: Frühling

Titel: Die schönsten Feste und Bräuche im Jahreslauf: Frühling
Autoren: Christina Zacker
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österliche Fastenzeit geht im kirchlichen Kalender dem Osterfest voran. Dieses fällt auf einen Sonntag zwischen dem 22. März und dem 25. April (Ostergrenze). Früher kannte man drei große Fasten , die jeweils 40 Tage dauerten: in der Adventszeit, vor Ostern und die dritte um Johannis (am 21. Juni) herum. In dieser Zeit soll sich jeder im Gebet sammeln und im Leiden und Sterben Jesu verinnerlichen. Nichts durfte vom Fasten ablenken, alles war verboten, was der christlichen Pflicht zur inneren Sammlung nicht Genüge tat, nicht einmal Hochzeiten durften stattfinden: Jedem Geistlichen drohte schwere Kirchenstrafe, sollte er eine Trauung vollziehen. Selbst Richter tagten in diesen 40 Tagen nicht. Sogar manche Hexe, die in einem Hexenturm auf ihre Erlösung durch Vollstreckung des Todesurteils wartete, musste sich in Geduld üben: Denn in den Fasten durften Todesstrafen nicht verhängt, die „scharfe Frage“ (also die Folter) durfte nicht gestellt werden.
    Bis zum heutigen Tag ist von den drei großen Fasten nur die Fastenzeit vor Ostern geblieben: Sie beginnt am Aschermittwoch und endet am Karsamstag. Sie ist die Vorbereitungszeit auf das Fest der Auferstehung Jesu von den Toten an Ostern. Bei genauer Berechnung sind es mehr als 40 Tage, jedoch sind die Sonntage von der Tageszählung ausgenommen: Denn an jedem Sonntag, auch in der Fastenzeit, wird die Auferstehung Christi gefeiert, deshalb können diese Sonntage keine Fasttage sein.
    Wie man das Osterdatum berechnet
    Das christliche Osterfest ist aus dem jüdischen Passahfest abgeleitet, das am ersten Frühlingsvollmond beginnt. Dieser Tag kann auf einen beliebigen Wochentag fallen, Ostern beginnt dagegen definitionsgemäß an einem Sonntag. Ursprünglich war die Festlegung des Ostertermins in den verschiedenen christlichen Gemeinden sehr uneinheitlich geregelt. Erst im 1.Konzil von Nicäa im Jahre 325 n.Chr. einigte man sich auf die Formel, dass Ostern auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond fällt. Der erste Frühlingsvollmond ist dabei der erste Vollmond, der am Tag der Frühjahrstagundnachtgleiche (21. März) oder danach stattfindet. Uraltes – und im Grunde heidnisches – Brauchtum, das sich ins christliche Leben eingefügt hat und bis heute gilt. Der frühstmögliche Termin für den Ostersonntag ist danach übrigens der 22. März: zuletzt im Jahr 1818, im vergangenen und im 21. Jahrhundert gibt es Ostern zu diesem frühen Termin nicht. Der spätestmögliche Ostersonntag ist der 25. April – der nächste wird im Jahr 2038 sein.
    Warum man 40 Tage fastet
    Die Länge der Fastenzeit hat Bezug auf das Fasten Jesu in der Wüste. Sie ist auf 40 Tage und 40 Nächte festgelegt. Diese Zeitspanne ist in 40 Einheiten geteilt, und mit dieser Zahl hat es eine ganz besondere Bewandtnis: Sie gilt als Zahl der Prüfung, der Bewährung – und als verzehnfachte Vier auch der Vollkommenheit. In der Bibel taucht die Zahl 40 sogar häufig auf:

40 Tage dauerte die Sintflut,
40 Jahre wandern die Israeliten durch die Wüste (Ex 16,35).
40 Tage war Moses auf dem Berg Sinai (Ex 24,18).
40 Tage wandert Elias zum Berg Horeb (1 Köln 19,8).
40 Tage fastet Jesus in der Wüste (Mt 4,2; Lk 4,2).
40 Tage nach der Auferstehung feiert die Kirche Christi Himmelfahrt (Apg 1,3), Ostern.
    Auch bei den Vorschriften für Speis‘ und Trank taucht die Zahl 40 auf:
40 Tage keinen Alkohol,
40 Tage keine Milch, Butter, Käse und Eier.
40 Tage Verzicht auf Fleisch von warmblütigen Tieren

    Fische dagegen sind kaltblütige Tiere – und die waren in der Fastenzeit bekanntlich erlaubt. Noch heute gibt es ja das Fischessen am Aschermittwoch. Früher lebten viele gläubige Katholiken nach der Freitagsregel : An Freitagen, dem Tag, als Christus starb, isst man Fisch – niemals Fleisch. Fisch war oftmals, wohnte man nicht an der Küste oder einem fließenden oder stehenden Gewässer, schwer erhältlich oder teuer. So verlegte man sich auf den (damals sehr preiswerten) Hering oder einen Heringsschmaus. Oder aber süße Speisen.
    Was und wann man in der Fastenzeit essen durfte
    Die Christen begnügten sich zum Teil mit einer Mahlzeit am Abend. Im Mittelalter war das Essen begrenzt – auf drei Bissen Brot und drei Schluck Wasser. Wer erwachsen und damit zwischen 21 (im Mittelalter schon ab 14) und 60 Jahre alt war, durfte bei den Mahlzeiten kein Fleisch zu sich nehmen. Nur Fisch, in Wasser oder Öl zubereitetes Gemüse und in Wein oder Wasser gekochte Früchte waren gestattet. Anfänglich
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