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Die schoene und der Lord

Titel: Die schoene und der Lord
Autoren: Jaclyn Reding
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ersten Seiten überflog.
    »Als Quinby mir damals nach dem Feuer mein Erbe auflistete, erwähnte er, daß mein Vater geschrieben hatte, ich solle mich einmal im Angeln versuchen. Unmittelbar davor hatte er geschrieben, hier auf Rosmorigh würde ich verborgene Schätze finden. Damals konnte ich natürlich nicht wissen, was er damit meinte.« Er blickte Catriona an. »Hättest du Lust, darauf zu wetten, daß dies genau das Buch ist, nach dem wir so lange gesucht haben? Daß es die ganze Zeit über hier war, in diesem lächerlichen Schreibtisch?«
    Aufgeregt riß Catriona die Augen auf. »Vergiß die Wette, schlag es einfach auf und schau nach!«
    Genau wie der Colonel immer gesagt hatte: Wenn sie nicht danach gesucht hätten, hätten sie es nie gefunden.
    Der Text war so eingefügt worden, daß es den Anschein hatte, als handele es sich dabei lediglich um eine Beschreibung der Gegend, in der auf Stellen hingewiesen wurde, wo man am besten angeln konnte. Der Bach wurde geschildert, die Höhle und die gegabelte Eiche. »Wo ist die Bilderkarte des Colonels, Catriona?«
    Sie ging die kleine Holzkiste holen, in der sie ihre liebsten Besitztümer aufbewahrte, das Kästchen, das Mary ihr an jenem lange zurückliegenden Tag geschenkt hatte. Darin befand sich das Taschentuch, welches einst ihrer Mutter gehört hatte, eine mit einem Bändchen zusammengebundene Locke von James’ dunklem Haar sowie andere kleine Erinnerungsstücke. Von ganz unten zog sie die Schatzkarte heraus.
    »Aha«, sagte Robert, während er beide Karten zusammen studierte. »Wenn wir diesen Pfad hier in Betracht ziehen, und nach den Stellen auf der Karte, an denen wir schon waren, hat es ganz den Anschein, als wäre der Ort, an dem der Schatz sich letztendlich befindet...«
    »Loch Linnanglas!« rief Catriona aus. »Wir müssen sofort hin!«
    Sie wandte sich um und blieb unvermittelt stehen, als sie sah, daß James neben Mattie auf das Sofa gekrabbelt war und jetzt friedlich an ihrer Seite schlummerte. »Ich werde Sally rufen, damit sie ihn hinauf ins Kinderzimmer bringt. Du kannst ja währenddessen schon einmal die Pferde satteln lassen.«
    Eine Stunde später standen sie am Ufer des Loch Linnanglas und lasen sich laut den letzten Abschnitt des Buches vor.
    »>Es gibt einen Ort, an dem die Bäume dichtgedrängt nebeneinander stehen und das Gras üppig und grün sprießt. In einem Teich dort befindet sich ein Felsvorsprung, wo die Fische rasch und in großer Zahl anbeißen .. .<«
    Robert und Catriona gingen am Loch entlang, bis sie den kleinen Teich fanden, der dadurch entstanden war, daß sich dort eine Ansammlung von großen Felsbrocken befand.
    »Ein Felsvorsprung...«, wiederholte Robert und kniete am Rand des Teiches nieder, um dort suchend umherzublicken. »Sei vorsichtig, Robert«, mahnte Catriona.
    »Keine Sorge, meine Liebe«, erwiderte er und legte seine Jacke ab. »Ich habe nicht vor, noch einmal ins Wasser zu fallen.« Auf dem Bauch liegend reckte er sich über den Rand des Felsens, während Catriona ihn an der Weste festhielt.
    »Unter diesen Felsen befindet sich eine Öffnung, die offenbar ein Stückchen weiter ins Gestein hineinreicht. Wenn du mich an den Beinen festhältst, müßte es mir eigentlich gelingen, hineinzulangen und...«
    Doch da rutschte Robert ab und landete mit einem lauten Platschen im Wasser.
    Catriona war machtlos dagegen: Sie mußte einfach lachen. »Robert! Dir ist doch nichts passiert?«
    Sie versuchte, über den Vorsprung zu spähen, konnte aber nichts sehen. Schließlich hörte sie Robert rufen: »Ich habe ihn!«
    »Du hast den Schatz gefunden?«
    »Es ist eine Truhe, und sie ist schwer wie Blei.« Sie hörte, wie er vor Anstrengung ächzte und sah dann, wie er die Kiste hinauf auf den Vorsprung wuchtete. Darauf kam er um die Seite des Felsens herum, und Catriona war ihm dabei behilflich, aus dem Teich herauszuklettern. Seine Kleidung war völlig durchnäßt und schlammig, sein Gesicht von Matschflecken gesprenkelt. In seinem nassen Haar hatte sich eine Anzahl triefender Blätter verfangen. Alles in allem sah er einfach blendend aus.
    Robert holte rasch die Kiste und brachte sie aufs trockene Land. Es handelte sich um eine kleine, mit Bandeisen verstärkte Holztruhe, die über und über von Moos und schlickigem Unrat bedeckt war.
    »Sie ist verschlossen«, stellte Catriona fest.
    »Ja, aber der eiserne Beschlag ist ganz durchgerostet, weil er sich so lange in unmittelbarer Nähe zum Wasser befunden hat. Gut möglich,
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