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Die Schöne und der Leopard (German Edition)

Die Schöne und der Leopard (German Edition)

Titel: Die Schöne und der Leopard (German Edition)
Autoren: Earl Warren
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Regisseur gebannt lauschten.
    »Tombé war nicht zu töten. Doch die Lemurenherrscherin bohrte ihm einen Splitter von dem zerschlagenen magischen Kristall in sein doppeltes Herz. Gelähmt sank er nieder. Überall rächten sich die Unterdrückten an ihren Peinigern, den Leopardenmenschen. Doch auch die von Tombé mit seinem Zauber vergewaltigte Natur begehrte auf. Springfluten und Erdbeben rasten über die urzeitliche Welt, auf der als niedere neben den Intelligenzwesen die Saurier des Pleistozäns lebten. Die Vulkane brachen auf. Kontinente gerieten in Bewegung. Lemuria und Mu wurden vom kochenden Ozean verschlungen. Die Landmasse riss auseinander, und aus dem Kontinentalblock wurden Afrika und Asien. Auch oben im Norden ergab sich eine Verschiebung. Doch noch lange Zeit bestand eine Landbrücke zwischen Sibirien und Alaska. – Springfluten brachen über Tombés Metropole herein und löschten dort alles aus. Doch der Leopardengott überlebte. Die Lemurenherrscherin hatte ihm, als sie die Katastrophe sah, den Kristallsplitter aus dem Herzen gezogen. Zu spät, um noch etwas zu ändern, doch früh genug, dass Tombé sich retten konnte, und Dracola mit. – Es gab eine ungeheure Flut. Als das Wasser dann wieder sank, hatte sich das Gesicht der Erde verändert. Tombé verbannte Dracola in die finstere Unterwelt, in vulkanische Schlünde, wo sie und ihre Brut bis heute existieren, jedoch nicht mehr hervorkönnen. Der Leopardengott schritt ehern über eine Erde, auf der er kein Volk und kein Reich mehr hatte. Wesen, die noch über Tombé stehen und deren Wirken unerforschlich ist, griffen ein und schufen den Menschen. Die Morgendämmerung der Menschheit begann. Tombé aber blieb, auch auf dieser Erde.«
    »Könnten die Menschen von einem anderen Planeten gekommen sein?«, fragte Sue-Ann. »Was unterscheidet sie von den Leopardenmenschen N'Chibas?«
    »Die einfache Tatsache, dass sie sich nicht in Leoparden verwandeln, wenn Vollmond ist, und grundsätzliche Unterschiede des Metabolismus«, übersetzte Anderson.
    Auf Sue-Anns Frage, ob Lomungé tatsächlich Metabolismus gesagt hätte, verneinte er. Er hatte es sinngemäß so übersetzt.
    »Götter brachten die Menschen auf die Erde«, sagte der Medizinmann. Er ging nicht weiter auf den Punkt ein. »Tombé konnte kein Reich mehr errichten, wie er es vordem gehabt hatte. Doch er existiert nach wie vor. Er ist ein grausamer, starker Gott. Wer sich ihm widersetzt, den vernichtet er.«
    Sue-Ann schwirrte der Kopf von dem, was sie gehört hatte.
    »Was will Tombé denn ausgerechnet von mir?«, fragte sie.
    »Kann er noch zu anderen Welten gelangen?«, fragte Ed Anderson.
    Lomungé beantwortete seine Frage zuerst.
    »Tombé bedient sich anderer Mittel, als die Technologie des Westens sie kennt. Er schreitet durchs Universum.« Das war sehr bildhaft formuliert. »Manchmal zeugt er Kinder mit Sterblichen.« Jetzt kam der Medizinmann zu Sue-Anns Frage. »Sie gehen umher und zeigen den Menschen, dass Tombé nach wie vor existent ist. Sie verkörpern seine Macht. Manche von ihnen rufen Kulte ins Leben und herrschen in seinem Namen, auf dieser und anderen Welten. Dein Kind, Sue-Ann Bailey, könnte Leopardengott oder -göttin sein und den gesamten Sudan beherrschen.«
    Verrückt, dachte die Schauspielerin.
    Sie fragte: »Gibt es einen Weg, Tombé davon abzubringen?«
    »Man kann ihn nur bitten, nicht zwingen. Ich will das Juju-Holz schwingen und zu ihm sprechen. Vielleicht hört er auf mich.«
    Der Medizinmann begann, Sue-Ann zu umtanzen. Dabei ließ er sein Juju-Holz an der Schnur schwingen und surren und singen. Er rief, sprach und knurrte. Manche Laute, die er von sich gab, konnten kaum aus einer menschlichen Kehle stammen: Leopardengefauch, Grunzen, ein Schnattern und Zischen und Bellen, wie es die Lemuren oder die Schlangenwesen von Mu in jener Zeit gehabt hatten, von der Lomungé erzählte.
    Anderson war an die Wand zurückgewichen und sah fasziniert zu. Lomungé warf sich zu Boden und kroch wie eine Schlange um die blonde weiße Frau herum, die reglos dasaß.
    Dann wieder bewegte der Medizinmann sich wie ein Leopard oder ein Drache. Er warf eine Handvoll grünes Pulver, das er aus einem Beutel an seinem Gürtel holte, in die Feuersglut.
    Es gab eine Verpuffung. Rauch stieg auf. Und in dem Rauch entstand die Gestalt eines athletischen, dunkelhäutigen Mannes mit einem Leopardenkopf und barbarischem Schmuck. Seine Raubtierzähne bleckten. Er hob die Krallenhände und fauchte.
    »Das
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