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Die schöne Schwindlerin

Die schöne Schwindlerin

Titel: Die schöne Schwindlerin
Autoren: Celeste Bradley
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schließlich doch nicht vorgelegt. Was unklug war, da alle wussten, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Liverpool hier auftauchte, und die Wachen wären auch in der Lage, Kurt zu identifizieren.
    Dennoch war es Dalton lieber, seinem früheren Mentor auf seinem eigenen Terrain gegenüberzutreten. Er schaute sich um, sah die verrauchten Clubräume an, seine Männer, die sich um die Frau scharten, für die Dalton alles aufgegeben hätte und es vielleicht auch noch tun musste.
    Sein eigenes Terrain.
    Sein eigenes Herz, seinen eigenen Verstand. Er wusste genau, was er wollte und was er dafür zu zahlen bereit war.
    Dalton betrachtete die beiden Papierrollen in seinen Händen.
Er hatte Liverpool sein Beweismaterial niemals vorgelegt.
Schließlich näherte sich das Geräusch marschierender Schritte. Liverpool war mit einem schweigsamen Reardon an seiner Seite da und hatte genug Wachen dabei, um den ganzen Club festzunehmen.
    Liverpool verschwendete keine Zeit auf Vorgeplänkel. »Ich bin gekommen, die Frau abzuholen.«
    Die Liars bezogen wie ein Mann vor Clara Position, bis ihre zarte Gestalt nicht mehr zu sehen war. Dalton trat vor und spürte die Unterstützung seiner Männer wie eine warme Kraft im Rücken.
    »Ich fürchte, Sie werden sie nicht bekommen, Mylord.«
    Liverpool nickte kurz. Die Wachen legten ihre Musketen auf die Liars an.
    »Muss ich mich erst wiederholen? Liefere die Frau aus.«
    »Clara. Ihr Name ist Clara, Mylord.«
    Liverpool starrte ihn einen Moment lang an. »Ist dir klar, was du tust, Junge?«
    Dalton nickte. »Ja, das ist es.«
    Liverpool war der Erste, der die Geduld verlor. Sein Gesicht verfärbte sich, und Dalton sah, wie seine Hände an den Seiten zuckten. »Wenn du es tust, wird es zu deinem persönlichen Besten sein. Nicht dem der Liars. Nicht dem der Krone. Nicht dem Englands.«
    Dalton schüttelte bedauernd den Kopf. »Sehen Sie es denn nicht, Mylord? Sie
ist
England. Die Schönheit, das Feuer, der Geist Englands. Indem ich sie verteidige, verteidige ich mein Land. Es muss mehr für uns geben als engstirnige Tradition und willkürliche Grenzen. Wofür kämpfen wir noch, wenn wir nicht einmal unsere besten Frauen zu schätzen wissen?«
    »Deine romantischen Ideale haben dir schon immer nichts als Schwierigkeiten beschert, Dalton.«
    »Wenn ich jetzt in Schwierigkeiten bin, dann soll es so sein, denn ich…« Dalton sah hinter sich und grinste. »…
wir
geben sie Ihretwegen nicht auf. Und sollten Sie noch einmal versuchen, sie zu holen, dann denken Sie daran, dass es auf dieser Erde keinen Platz gibt, wo wir sie nicht finden könnten.«
    Hinter Dalton erhob sich zustimmendes Gemurmel. Dalton hörte auf zu lächeln, um Liverpool mit tiefstem Ernst anzusehen. »Wir mögen sie, und wir werden sie behalten.«
    Liverpool schnaubte nur. »Als was? Und weshalb in aller Welt solltest du ihr vertrauen? Ich gebe zu, ihr Talent, sich versteckt zu halten ist beachtlich, aber sie dürfte nicht Vorhaben, als Sir Thorogood weiterzumachen.«
    Dalton lächelte. »Sie ist nicht Sir Thorogood. Und ich kann auch nicht beweisen, dass sie es ist.«
    Liverpool zog skeptisch die Augen zusammen. »Nein? Wer ist dann Thorogood?«
    Dalton grinste breit. »Ich.«
    James trat vor. »Nein, ich.«
    Stubbs und Button traten als Nächste vor. »Ich bin es, Boss!«, »Nein, Sir, es handelt sich um mich.«
    Einer nach dem anderen traten die Liars vor und behaupteten alle dasselbe. Liverpool betrachtete sie angewidert. »Das ist kein Witz. Ist dir klar, dass mir keine andere Wahl bleibt, als die Liars wegen Meuterei aufzulösen?«
    »Nein, das dürfen Sie nicht!«
    Dalton drehte sich um und sah Clara hinter ihrem menschlichen Schutzschild hervorkommen, die zusammengerollte Zeichnung in der Hand.
    »Clara -«
    Sie bedeutete ihm zu schweigen. Dalton gehorchte, auch wenn er kein gutes Gefühl hatte, was ihr Vorhaben anging.
    Clara wappnete sich gegen Liverpools einschüchternde Präsenz und stellte sich mit erhobenem Kopf vor ihn hin. »Ich möchte Ihnen einen Handel vorschlagen, Mylord. Meine… Kooperation gegen Ihre Nachsicht.«
    Liverpool nickte. »Interessiert mich. Sprechen Sie weiter.«
    »Ich möchte, dass Sie die Liars unangetastet lassen. Ich möchte, dass Sie Dalton von allen Konsequenzen freisteilen, die sein Handeln, Ihrer Ansicht nach, nach sich ziehen müsste. Im Austausch dafür gebe ich Ihnen das.«
    Sie reichte Liverpool die Karikatur und hielt den Atem an. Er nahm sie vorsichtig entgegen und wandte sich
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