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Die schöne Schwindlerin

Die schöne Schwindlerin

Titel: Die schöne Schwindlerin
Autoren: Celeste Bradley
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bei all den Erinnerungen.
    Button, ein geschniegelter eleganter Herr, hatte sie mit Erzählungen von seinem Leben am Theater unterhalten, die ihr sicher Stoff für ihre Zeichnungen liefern würden, wie er behauptete.
    Ein zerlumpter kleiner Mann, der ihr vage vertraut erschien, hatte ihr wortlos einen goldenen Kamm für ihr Haar gereicht. Sie hatte ihm feierlich gedankt und lieber nicht nach der Herkunft des guten Stücks gefragt.
    »Das haben Sie gut gemacht, dass Sie uns den Gentleman zurückgebracht haben«, sagte Stubbs scheu. Der junge Türsteher schien ernsthaft für sie zu schwärmen. Aber Clara hätte wetten können, dass er sich mindestens einmal pro Stunde frisch verliebte.
    Dalton und James Cunnington konferierten in einer Ecke des riesigen Raums. Dalton behielt sie die ganze Zeit über im Auge, das wusste sie, denn jedes Mal, wenn sie sich nach ihm umdrehte, sah er sie an.
    Was natürlich unnötig war, auch wenn er ihr gerade ein erstaunliches Angebot gemacht hatte.
    Als Clara im Club angekommen und den Liars vorgestellt worden war, hatte Dalton sie zur Seite genommen.
    »Du solltest wissen, dass es noch nicht vorüber ist. Ich rechne fest damit, dass Liverpool dich verfolgt.« Seine schönen Augen waren sehr besorgt.
    Clara hatte genickt. »Ich weiß. Wir müssen ihm einfach verständlich machen, dass er nicht über unser – mein Leben bestimmen kann.«
    »So einfach ist das nicht, Clara. Du stellst für ihn eine Komplikation dar, und Liverpool verabscheut Komplikationen.«
    »Oh, ich denke, es gibt einen Weg, Liverpool zum Zuhören zu bewegen.«
    Sie hatte Dalton den zerknitterten Tapetenfetzen gereicht. Die kühnen schwarzen Linien ließen ihn die Augen aufreißen. Er schüttelte den Kopf. »Das ist zu gefährlich! Und außerdem – ich weiß zwar nicht genau, warum – grenzt es an Hochverrat. Machst du dir auch nur irgendeine Vorstellung, wie gefährlich Liverpool sein kann?«
    »Wenn ich daran denke, wie ich die letzten Wochen um mein Leben gelaufen bin… Ja, ich glaube, ich habe eine Ahnung davon«, erwiderte sie. »Aber wie soll ich sonst wieder ein normales Leben leben?«
    »Auf diese Weise kannst du es nicht machen. Ich will mir gar nicht vorstellen, was mit dir geschehen könnte, wenn du diesen speziellen Tiger am Schwanz packst. Es muss einen anderen Weg geben, alles wieder in Ordnung zu bringen.«
    »Ich schätze, ich könnte immer noch auf die Westindischen Inseln fliehen«, murmelte sie.
    »Arbeite für mich.« Die Worte stürzten nur so aus ihm heraus, als kämen sie von einem geheimen Ort in seinem Innersten, von dem er selbst nichts wusste.
    Sie sah so überrascht aus, wie sie sich fühlte. Dalton fuhr fort: »Die Liars hatten noch nie ein gutes System, um Verdächtige zu identifizieren. Ich möchte dich als offizielle Chefzeichnerin und Kunstlehrerin des Liar’s Club einstellen.«
    »Oh, Unsinn. Ich könnte noch nicht einmal an einer normalen Schule unterrichten, weil ich andere Techniken kaum beherrsche. Meine Aquarelle sind lau und meine Ölgemälde abscheulich.«
    »Nun, meine Meisterin der abscheulichen Ölgemälde, an dieser Schule hier kannst du unterrichten. Es täte unseren Leuten gut, wenn sie einen Verdächtigen skizzieren könnten, um ihn auch den anderen zu zeigen. Hätte ich solche Kenntnisse, hätte James Nathaniel Reardon schon vor Tagen identifizieren können, und es wäre uns einiges erspart geblieben.«
    Clara hatte ihn nur kurz angesehen. »Ich glaube nicht, dass es gut wäre, wenn wir derart miteinander verbunden wären. Ich würde mich elend fühlen und du dich auch.« Dann hatte sie sich umgedreht und war weggegangen, während ihr Herz bei jedem Schritt geweint hatte.
    Jetzt konnte Clara nur noch den bezaubernden Gast spielen und versuchen, Daltons brennenden Blick zu ignorieren.

Kapitel 27
    Dalton schaute zu, wie Clara seine Männer mit ihrem Piratenlächeln und ihrer übersinnlichen Schönheit bezauberte. Sie waren von ihr hingerissen, besonders dann, wenn sie sich ein Stück Kohle aus dem Kamin holte und anfing, jeden der Liars in seiner ganzen Pracht zu skizzieren.
    Sie schrien nach mehr, kämpften um einen Platz in der Schlange, um als Nächster mit schnellen Strichen aufs Papier gebannt zu werden. Akten und Karten mussten herhalten, um mit ihrer flinken Hand Schritt zu halten. Dalton ertappte sich dabei, wie er in seine Jackentasche fasste und die beiden Rollen berührte, die er immer noch dort versteckt hatte.
    Er hatte Liverpool sein Beweismaterial
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