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Die schoene Muenchnerin

Die schoene Muenchnerin

Titel: Die schoene Muenchnerin
Autoren: Kaemmerer Harry
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meinte Mader. »Oder nicht. Der Termin heute war fest vereinbart?«
    »Bombenfest. Er wollte unbedingt mit mir reden.«
    »Dann müssen wir eine Suchmeldung rausgeben«, sagte Dosi.
    LIEBESNEST
    »Zankl, was machst du denn hier?«, fragte der Mann auf dem Parkplatz vom Almbach , als Zankl und Gesine gerade ins Hotel gehen wollten. Zankl musterte den Mann. »Kennst mi nimmer?«, fragte der.
    Zankl brauchte einen Moment. »Doch, Lehrgang Verhörtechniken Nürnberg.«
    »Genau, der Untermeier Schorsch.«
    »Servus, Georg«, sagte Zankl.
    »Deine Frau?«, fragte Meier mit Blick auf Gesine.
    »Nein, eine Kollegin.«
    Gesine lächelte und gab ihm die Hand. »Fleischer.«
    Untermeier hob die Brauen. »Respekt, Zankl, Respekt.«
    Zankl hatte keine Lust, etwas zu erklären. Sollte der Depp doch denken, was er wollte. Jeder Blindgänger sah, dass sich ein kleiner Kripobeamter hier kein Liebesnest mit der Frau Kollegin leisten konnte. »Und, was machst du hier?«, fragte Zankl.
    »Arbeit. Drüben in der Partnachklamm. Wir haben eine Leiche.«
    »Was?! Wer?«
    »Ein Chirurg aus dem Chiemgau. Dr. Sammer. Offenbar war er hier auf dem Kongress. Ich wollte jetzt mal nachfragen.«
    »Und warum Kripo?«, fragte Zankl.
    »Weil da der Steig mit einem Geländer gut gesichert ist. Die Kollegen fanden’s komisch und haben uns angerufen. Klar, wenn’s ein Fischkopf wär, würden wir nicht so genau hinschaun.«
    Jetzt trat Mader auf den Parkplatz hinaus. Zankl winkte ihn heran: »Chef, die Kollegen aus Garmisch haben einen Toten in der Partnachklamm.«
    »Mader, Kripo München, Mordkommission.«
    »Untermeier, Kripo Garmisch.«
    »Ihr Chef ist der Eisenhut Alfons, oder?«
    »Ja, und?«
    »Wir kennen uns gut. Sagen Sie ihm bitte, dass wir hier in einem Mordfall ermitteln. Die Leiche würden wir gerne sehen.«
    »Warten’S, ich ruf den Eisenhut an.«
    »Der soll gleich ein paar Leute mitbringen, Spurensicherung, Rechtsmedizin.«
    Während Untermeier telefonierte, brachten sich die Münchner Kollegen über die jeweiligen Erlebnisse auf den neuesten Stand.
    »Nose hat kein hundertprozentiges Alibi für gestern Nacht?«, fragte Mader.
    »Außer, wenn er die ganze Nacht bei seiner Sofaliebe geblieben ist«, sagte Gesine. »Wann war die Nacht­wande­rung?«
    »So halb elf«, sagte Hummel. »Könnte das passen?«
    Zankl nickte. »Könnte. Ich hab ihn um halb acht in Aktion gesehen.«
    »Er hat ein schnelles Auto«, sagte Gesine.
    »Woher kann er gewusst haben, dass Dr. Sammer auspackt?«, fragte Mader. »Oder kann sonst noch wer gewusst haben, dass sich Sammer mit euch treffen wollte?«
    Hummel schüttelte den Kopf. »Von uns jedenfalls nicht. Aber so Kongresse …«
    Untermeier trat wieder zu ihnen. »Einen schönen Gruß von Eisenhut. Wir treffen ihn in der Partnachklamm.« Er zählte die Anwesenden. »Vier kann ich mitnehmen.«
    Mader nickte. »Fränki, Sie warten bitte in Klais auf uns.«
    Sie stiegen in Untermeiers hochbeinigen Golf Country. Untermeier ließ den Motor aufheulen und donnerte los. Als sie den Teerweg des Hotels verließen, reduzierte Untermeier das Tempo keineswegs. Steine schlugen an den Unterboden und spritzten links und rechts weg. Es war ein milchig-grauer Vormittag, und die wenigen Spaziergänger, die unterwegs waren, sprangen erschrocken beiseite. Das Blaulicht auf dem Dach sorgte für den nötigen Respekt.
    ›Blöder Alpendjango!‹, dachte Mader.
    KOPFÜBER
    Nach hundert Metern steilen Fußwegs durch die Klamm kamen sie an eine mit Absperrband markierte Stelle. Sie beugten sich über das Geländer. »Ich seh nix«, sagte Dosi.
    »Doch, da!« Hummel zeigte auf die Kante, über die die Partnach hinunterstürzte, wo am felsigen Rand das Gebüsch übers Wasser wucherte. Jetzt entdeckten die anderen auch, dass sich im Geäst ein schwarzer Schuh verfangen hatte. Samt Inhalt.
    »Den Rest sieht man von unten besser«, sagte Untermeier und wies den Weg.
    Sie stiegen weiter die Klamm hinab und blickten nach oben in den tosenden Wasserfall. Im sprudelnden Wasser hing kopfüber die Leiche des Chirurgen, eine große Platzwunde an der Stirn. »Hier hat ihn heute Morgen ein Berliner Kegeltrupp entdeckt«, erklärte Untermeier.
    Mader konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Die Preißn. Im Frühtau zu Berge und dann so was. »Woher wisst ihr, wer das ist?«, fragte Mader.
    »Seine Jacke. Hat er verloren. Hing da zwischen den Felsen. Alles drin. Ausweis, Geldbörse … Dr. Martin Sammer. Wohnhaft in Prien.«
    Mader sah nach oben.
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