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Die Schöne mit dem Flammenhaar

Die Schöne mit dem Flammenhaar

Titel: Die Schöne mit dem Flammenhaar
Autoren: LYNNE GRAHAM
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dass ich erst jetzt komme“, erklärte er, „aber mein Vater hatte mir so viel zu sagen …“
    „Das dachte ich mir.“ Elinor schmiegte sich an ihn und atmete seinen vertrauten Duft ein. „Deshalb habe ich euch allein gelassen.“
    „Was habe ich doch für einen taktvollen, klugen Engel geheiratet!“ Ohne die Umarmung zu unterbrechen, lehnte Jasim sich zurück und betrachtete sie.
    „Was war heute Nachmittag mit deinem Handy?“
    „In der Eile vor der Abreise habe ich es in der Villa vergessen.“
    Verwundert schaute Elinor ihn an. „Wieso hattest du es so eilig?“
    „Weil ich es nicht erwarten konnte, mich bei dir zu entschuldigen. Bitte verzeih mir, dass ich dich für eine Lügnerin gehalten habe.“
    Nun verstand sie gar nichts mehr. „Wie … meinst du das?“
    Jasim legte einen Arm um ihre Schultern und führte sie ins Schlafzimmer. Er zog ein Foto und ein Blatt Papier aus seiner Hemdtasche. Zuerst reichte er Elinor die Aufnahme und meinte: „Diese Dame dürfte deine Mutter Rose sein.“
    Überrascht blickte Elinor auf das Bild, das sie noch nie gesehen hatte. Es zeigte ihre Mutter mit einem schlankeren, jüngeren Prinzen Murad. Beide trugen Abendgarderobe. „Ja, das ist sie. Woher hast du das Foto?“
    „Es fiel aus einem Exemplar vom Koran, das Murad besonders geliebt hat … Darin steckte außerdem dieser Brief.“ Jasim reichte ihr das Blatt.
    Es war ein Schreiben ihrer Mutter an Murad. Darin teilte Rose ihm mit, dass sie beide versuchen müssten, sich ein eigenes Leben aufzubauen. Sie schrieb, dass sie nicht zusammenbleiben könnten. Wenn sie in Verbindung blieben, würde alles für sie beide noch schwerer werden.
    „Eine wirklich traurige Geschichte …“, flüsterte Elinor.
    „Murad muss sie sehr geliebt haben. All die Jahre hat er das Foto und den Brief aufbewahrt“, meinte Jasim. „Bei einem Blick auf das Datum wurde mir auch klar, warum er unseren Vater nicht um Erlaubnis gebeten hat, deine Mutter heiraten zu dürfen. Denn genau in dem Jahr hat meine Mutter meinen Vater verlassen. Murad wusste, wie verbittert der König war. In dieser Situation hätte er einer Heirat mit einer Ausländerin niemals seinen Segen gegeben. Deshalb kann Murad auch niemand gedroht haben, ihn zu enterben – da muss er gelogen haben.“
    Traurig schüttelte Elinor den Kopf. „Schrecklich, welche Folgen das Handeln eines einzigen Menschen für so viele andere haben kann.“
    „Ich habe dich falsch eingeschätzt und beleidigt“, gestand Jasim reuig. „Ich habe Yaminahs Verdächtigungen auch noch geglaubt, als ich dich besser kannte. Da hätte ich längst wissen müssen, dass du die Wahrheit gesagt hast.“
    „Du neigst eben dazu, hinter allem viel zu viel zu vermuten. Du bist von Natur aus eifersüchtig und machst die Dinge gern kompliziert“, bemerkte Elinor leichthin.
    „Ach was!“ Jasim warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu.
    „Frauen unterstellst du gleich das Schlimmste …“
    „Obwohl ich von dir nur das Beste erfahren habe.“ Bewegt nahm Jasim ihre Hände und drückte sie. „Du bist alles, was ich mir von einer Frau erträumt hatte. Das weiß ich jetzt, doch fast hätte ich dich verloren. Mir wird gleich elend bei der Vorstellung, dich und Sami möglicherweise nie gefunden zu haben.“
    „Du zerquetschst mir die Hände“, gab Elinor zurück und versuchte, ihre Rührung mit diesem Scherz zu überspielen.
    Jasim hob ihre Finger an seine Lippen und küsste jede einzelne ihrer Fingerspitzen. „Es hat lange gedauert. Aber schließlich ist mir klar geworden, dass ich dich liebe“, gestand er ihr. „Dabei war ich mir so sicher, dass ich mich nie wirklich verlieben kann.“
    Forschend sah sie ihn an. Meinte er das ernst? „Und ich hatte befürchtet, diese Worte niemals von dir zu hören.“
    „Und ich hatte befürchtet, sie niemals aussprechen zu können.“ Zärtlich zog Jasim sie an sich. „Aber ich liebe dich von ganzem Herzen. Ich bin überglücklich, dass ich dich habe, habiti …“
    „Ich liebe dich auch.“ Zärtlich strich Elinor ihm über die Wange. „Und ich habe nicht einmal zu glauben gewagt, dass du ebenso für mich empfindest.“
    „Du musst es doch gemerkt haben, als ich dir die Blumen in der Wüste gezeigt habe.“ Er wirkte verwundert. „So etwas habe ich noch mit keiner Frau getan.“
    „Und ich dachte, du wolltest mich auf die Besonderheiten von Quaram aufmerksam machen.“
    „Als ich dich zum ersten Mal auf einem Pferd gesehen habe, wurde mir klar, dass ich
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