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Die Schoene im Schnee

Die Schoene im Schnee

Titel: Die Schoene im Schnee
Autoren: Raeanne Thayne
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ich mit Ihrem Plasmafernseher abhaue?“
    Wieder unterdrückte er ein Lächeln. „Tun Sie sich keinen Zwang an, wenn Sie glauben, dass Sie zu Fuß in diesem Sturm weit kommen. Aber Spaß beiseite. Möglicherweise haben Sie eine Gehirnerschütterung. Ich möchte kein Risiko eingehen.“
    Sie setzte sich auf die Bettkante und wirkte dabei etwas erschrocken. „Ich weiß Ihre … Gewissenhaftigkeit wirklich zu schätzen, bin mir allerdings sicher, dass ich keine Gehirnverletzung habe. Der Airbag hat mich geschützt.“
    „Sie haben ganz vergessen zu erwähnen, dass Sie Neurologin sind.“
    Sie stutzte. „Das bin ich nicht.“
    „Was sind Sie dann?“, fragte er neugierig. Wie würde sie darauf wohl antworten? Millionenerbin? Ziellose Society-Dame? Miese Schauspielerin?
    Nach einer langen Pause zwang sie sich zu einem Lächeln. „Ich arbeite in Los Angeles für eine Wohltätigkeitsorganisation.“
    Gut gekontert, dachte er. Das konnte sogar stimmen. Schließlich verfügte sie über ausreichend Geld, um die halbe Welt zu retten.
    „Nun, falls diese Organisation nicht auf Selbstdiagnosen im Bereich traumatischer Gehirnverletzungen spezialisiert ist, gehe ich lieber auf Nummer sicher und bleibe bei meinem Vorhaben.“
    „Jetzt sagen Sie nicht, dass Sie Neurologe sind.“
    „Nein. Nur ein Army-Ranger, der in seiner Laufbahn ein paar Schläge zu viel auf den Kopf bekommen hat. Ich werde jede Stunde nach Ihnen sehen, um mich zu vergewissern, dass Ihr Geisteszustand unverändert ist.“
    „Woran würden Sie denn überhaupt merken, ob sich mein Geisteszustand verändert hat? Sie haben mich doch gerade erst kennengelernt.“
    Jetzt musste er zu seiner Überraschung laut auflachen. „Stimmt auch wieder. Ich lege Ihnen eins meiner T-Shirts aufs Bett. Das können Sie als Nachthemd benutzen. Und Ihren kleinen Kläffer bringe ich zurück, nachdem ich mit ihr draußen war. Komm schon, Winzling.“
    Der kleine Hund bellte freudig auf.
    Draußen heulte noch immer der Sturm, doch Brant fand eine Stelle auf dem Boden, die durch das schwarze Vordach einigermaßen geschützt war. Dort konnte Simone vorsichtig ihr Geschäft verrichten.
    Zu seiner Erleichterung hatte die Hündin auch keine Lust, sich länger als nötig im Sturm aufzuhalten.
    Brant hob sie hoch und trug sie ins Haus, wo er ihre Pfoten mit einem alten Handtuch abtrocknete.
    Als er leise an die Tür des Gästezimmers klopfte, kam keine Antwort. Nach einem kurzen Moment öffnete er die Tür.
    Mimi schlief bereits. Er setzte den Hund neben ihr auf dem Bett ab. Wenn sie mitten in der Nacht in einer fremden Umgebung erwachte, würde etwas Vertrautes sie vielleicht trösten.
    Im schwachen Licht aus dem Gang konnte er gerade noch ihre hohen Wangenknochen und den sinnlichen, zum Küssen geschaffenen Mund ausmachen.
    In natura war sie sogar noch hübscher. So ziemlich das Bezauberndste, das er in seinem Leben gesehen hatte.
    Ihre Schönheit ließ ihn die Geister, die ihn verfolgten, vergessen. Wenn auch nur für einen kurzen Moment.
    Aber für einen Mann, der sich in einer Woche zum Kriegsdienst zurückmelden musste, war das verdammt verführerisch.
    Schon während der Nacht war Mimi mehrere Male vom Heulen des Windes und von ihrem Gastgeber geweckt worden, der unbedingt ihren Geisteszustand überprüfen musste.
    Gegen sechs wachte sie dann auf, als Simone ihr das Gesicht leckte.
    Sie stöhnte, als sie ihr Bewusstsein wiedererlangte und überall am Körper Schmerzen verspürte.
    Am schlimmsten waren das Stechen der Schnittwunde an ihrer Stirn und das dumpfe Hämmern der Kopfschmerzen im Innern ihres Schädels.
    Ihre Schulter schmerzte ebenfalls, doch das kam vermutlich mehr vom Stress der letzten beiden Tage als von einer sichtbaren Verletzung.
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf den kleinen Bichon Frisé, den sie über alles verehrte. „Musst du mal raus?“
    Doch statt vom Bett aufzuspringen und zur Tür zu hetzen, wie sie es normalerweise getan hätte, gähnte Simone einfach nur, streckte alle Viere von sich und schloss die Augen.
    „Offenbar nicht.“ Mimi wunderte sich. Sie konnte nur hoffen, dass der Hund sich nicht irgendwo in diesem fremden Haus erleichtert hatte.
    Im schwachen Licht des anbrechenden Morgens sah sie sich im Schlafzimmer um, konnte jedoch nirgends offensichtliche Spuren eines Missgeschicks erkennen.
    Was sie stattdessen entdeckte, war ihr gesamtes Gepäck. Alle fünf Koffer und Taschen und sogar Simones Transportbox.
    Der Anblick erstaunte sie und
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