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Die schneeweiße Katze

Die schneeweiße Katze

Titel: Die schneeweiße Katze
Autoren: Ursel Scheffler
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seine Verspätung. Dann nimmt er Maß.
    Erst bei Kugelblitz. Dann bei Simili, der sich gleich drei Anzüge bestellen möchte.
    Lächelnd lässt der stofferfahrene Chinese Daumen und Zeigefinger über die Anzugjacke von Kugelblitz gleiten und sagt: „Keine gute Qualität. Konfektion. Neuer Anzug viel besser!“
    Jetzt dürfen sich die beiden Kunden aus einem Musterbuch die Stoffe für die Anzüge aussuchen.
    Simili hat sich gerade für ein elegantes Grau entschieden, da klopft es. Das Zimmermädchen kommt. Es ist kurz vor neun. Das Mädchen möchte das Bett aufdecken und für die Nacht herrichten.
    Belustigt mustert sie Kugelblitz, bei dem der Schneidermeister gerade noch mal die Taille nachmisst. Dabei stößt sie an den Stuhl, an dem Kugelblitz’ Jacke hängt. Sie fällt auf den Boden.
    „Sorry“, haucht das Mädchen, klopft die Jacke glatt und hängt sie wieder über den Stuhl. Fünf Minuten später ist das hübsche Kind genauso unverhofft wieder verschwunden, wie es aufgetaucht ist. Auch mit dem Schneider ist jetzt alles besprochen. Am nächsten Nachmittag, pünktlich zu Kongressbeginn, soll der Anzug fertig sein.

    Nachdem um 9 Uhr 30 auch der chinesische Schneider den Raum verlassen hat, sagt Kugelblitz zu seinem Kollegen: „Oh, ehe ich’s vergesse: Sie bekommen noch das Taxigeld vom Flughafen von mir! Mit Schulden schlafe ich schlecht!“, Kugelblitz greift in die Innentasche seiner Anzugjacke und ruft erschrocken: „Meine Brieftasche ist weg!“
    Dann wird er blass. Die Brieftasche enthält nicht nur sein gesamtes Reisegeld, sondern auch alle seine Papiere und einen Geheim-Code zur Verschlüsselung von wichtigen Nachrichten.

     
    „Gestohlen?“, erkundigt sich Simili besorgt.

    „Vermutlich! Warten Sie – als ich das Trinkgeld für den Kellner herausnahm, war die Brieftasche noch in meiner Jacke.“
    „Das Zimmermädchen hat die Jacke in der Hand gehabt“, erinnert sich Simili.
    „Und der Schneider auch“, murmelt Kugelblitz.
    Die beiden setzen sich in zwei gegenüberliegende Sessel und denken angestrengt nach.
    War das hübsche Zimmermädchen eine Agentin?
    Oder hatte der geschickte chinesische Schneider seine Hand im Spiel?
    Kugelblitz zieht heftig am Rest seiner Zigarre und sagt: „Wer von den beiden mag es getan haben? Ich denke, wir sollten uns beide mal vorsichtig vorknöpfen!“
    „Nicht nötig, mon cher Kügelblitz!“, sagt Simili plötzlich und lächelt belustigt. „Diesmal habe ich den Fall ausnahmsweise vor Ihnen gelöst! Ich weiß, wer die Brieftasche aus der Jacke genommen hat, und ich weiß sogar, wo sie sich jetzt befindet.“
    Tatsächlich hält der überglückliche Kugelblitz wenig später die vermisste Brieftasche wieder in Händen.
    Bist du bereit für das Detektivrätsel?
Auf der nächsten Seite findest du es.
     
Frage an alle Detektive, die sich auch von „Turbulenzen“ die kleinen grauen Zellen nicht durcheinander schütteln lassen:
    Wer nahm die Brieftasche aus der Jacke? Wo befand sie sich danach?
    Für jede richtige Antwort kannst du dir Gripspunkte für diese Frage im Kryptofix gutschreiben. Ob Deine Lösung richtig ist erfährst du, wenn du auf das rote Kontrollfeld drückst.
    Warnung: Erst Fall lösen, dann Lösung lesen! Großes Detektiv-Ehrenwort. Nicht schummeln. Sonst kannst du dir deine Detektiv-Lizenz an den Hut stecken!

    Richtig geraten? Dann darfst du dir maximal
    14
    Punkte im Kryptofix gutschreiben.

Die Krähe
    Paul Primel packt pfeifend seine Reisetasche. Ein bisschen Wäsche, das Rasierzeug, ein paar Taschenbücher und das Kofferradio. Dann sieht er sich noch einmal prüfend in dem vergitterten schmalen Raum um, in dem er die letzten drei Jahre verbracht hat. Er verlässt ihn mit einem Seufzer der Erleichterung.
    „Hier können Sie Ihre persönlichen Gegenstände abholen!“, sagt der Mann in Uniform, der ihn begleitet, und führt ihn in einen Raum mit Schließfächern. Mit zitternden Händen überprüft Paul seine Habseligkeiten. Erleichtert stellt er fest, dass auch sein Schlüsselbund dabei ist ...
    Die Sonne scheint warm, als er aus dem Gefängnistor tritt. Die Freiheit liegt vor ihm. Die goldene Freiheit!
    Obwohl Paul eine unerklärliche innere Unruhe verspürt, pfeift er vergnügt vor sich hin. Zielbewusst steuert er das nächste Kartentelefon an. Er wählt eine vertraute Nummer.
    „Paul, du?“, sagt eine überraschte Stimme. Sie gehört Bobby Kräher, seinem Freund und Komplizen.
    „Wo können wir uns treffen?“

    „Du – du bist
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